Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 11.02.2022, aktuelle Version,

Erich S. Gruen

Erich Stephen Gruen (* 7. Mai 1935 in Wien) ist ein amerikanisch-österreichischer Althistoriker. Er lehrt seit 1966 an der University of California, Berkeley als “Gladys Rehard Wood Professor of History and Classics”. 1992 war er Präsident der American Philological Association.[1]

Leben und Werk

Gruen stammt aus einer jüdischen Familie, wurde in Österreich geboren und emigrierte 1939 nach dem Anschluss Österreichs in die USA, wo er in den 1950er Jahren an der Columbia University studierte. 1964 wurde er an der Harvard University promoviert. Seit 1966 lehrte er in Berkeley.

Gruens anfänglicher Forschungsschwerpunkt lag auf der Geschichte der Römischen Republik. Sein vielleicht bekanntestes Werk, The Last Generation of the Roman Republic (Berkeley 1974), wird allgemein als Gegenentwurf zu Ronald Symes The Roman Revolution (Oxford 1939) und zu Christian Meiers Res publica amissa (1966) angesehen. Gruen argumentierte, der Untergang der Republik sei bis 50 v. Chr. keineswegs unausweichlich gewesen. Überaus einflussreich war daneben auch die Studie The Hellenistic World and the Coming of Rome, in der Gruen die These vertritt, die römische Politik gegenüber der griechischen Welt im Hellenismus sei vor allem von Missverständnissen geprägt gewesen, die letztlich zur Annexion Griechenlands durch Rom geführt hätten – etwas, das die Römer zumindest anfangs überhaupt nicht gewollt hätten. Weitere Forschungsschwerpunkte Gruens sind Ethnizität und das Judentum in der antiken Welt.

Auszeichnungen

Wichtige Arbeiten

  • The Last Generation of the Roman Republic, Berkeley 1974.
  • The Hellenistic World and the Coming of Rome, Berkeley 1984.
  • Diaspora. Jews amidst Greeks and Romans, Cambridge (MA.) 2002.
  • Cultural Borrowings and Ethnic Appropriations in Antiquity (Oriens et Occidens 9), Stuttgart 2005 (als Herausgeber).
  • Rethinking the Other in Antiquity. Princeton 2011.
  • The Construct of Identity in Hellenistic Judaism. Essays on Early Jewish Literature and History (Deuterocanonical and Cognate Literature Studies 29), Berlin, Boston 2016.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Andreas W. Daum: Refugees from Nazi Germany as Historians. Origins and Migrations, Interests and Identities. In: Andreas W. Daum, Hartmut Lehmann, James J. Sheehan (Hrsg.): The Second Generation. Émigrés from Nazi Germany as Historians. Berghahn Books, New York 2016, ISBN 978-1-78238-985-9, S. 152, 375376.