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vom 29.03.2022, aktuelle Version,

Führerhauptquartier Frühlingssturm

Der ehemalige Bahnhof Mönichkirchen war 1941 Hitlers Führerhauptquartier

Das bewegliche Führerhauptquartier mit dem Decknamen Frühlingssturm diente Adolf Hitler vom 12. bis zum 25. April 1941 als Ort zur Leitung des Balkanfeldzugs.

Geschichte

Zu diesem Zweck war auf der Wechselbahn von Aspang nach Friedberg in der Halte- und Ladestelle Mönichkirchen, 35 Kilometer südlich von Wiener Neustadt gelegen, ein sicherer Abstellplatz für den Führersonderzug Amerika gefunden worden. Es handelte sich um den 1910 erbauten, etwa 2½ km langen Großen Hartbergtunnel.

Neben Hitler fanden sich auch die wichtigsten Führungskader der Wehrmacht mit ihren Sonderzügen auf dieser Strecke ein. Zur Errichtung eines festen Führerhauptquartiers war wegen der sich überschlagenen Ereignisse auf dem Balkan keine Zeit geblieben. Zudem weigerte sich Hitler, bestehende militärische Einrichtungen in Österreich zu nutzen. So diente der Befehlswagen des Führersonderzuges mit seinen bescheidenen Möglichkeiten als ständiger Arbeitsplatz für Hitler, Wilhelm Keitel und Alfred Jodl. Hitler verließ den Zug nur, um zu Fuß zu dem nahe gelegenen Hotel „Mönichkirchner Hof“ zu gehen, wo er die Übertragungen der Deutschen Wochenschau sah. Das Führer-Begleit-Bataillon sicherte mit 1.157 Mann das umliegende Gelände (Quartiere in Mönichkirchen und Aspang).

Hitlers Zug kam am 12. April an und wurde am Nordteil eines Eisenbahntunnels zwei Kilometer nördlich in der Halte- und Ladestelle Mönichkirchen stationiert, während der Südteil für den Sonderzug „Atlas“ des Wehrmachtführungsstabes vorgesehen war. Hermann Görings Sonderzug „Asien“ hielt in einem Tunnel nördlich von Friedberg, nur wenige Kilometer südlich von Hitlers Standort.

Jede Zuggarnitur bestand aus 14 vierachsigen Waggons. Die Garnituren wurden jeweils so postiert, dass sie innerhalb kürzester Zeit zum Schutz vor feindlichen Flugzeugen in die dortigen Eisenbahntunnels (Großer Hartbergtunnel, Wiesenhöftunnel) geschoben werden konnten, weshalb die Lokomotiven des Führersonderzuges ständig unter Dampf standen. Über 500 Mann der Bahnbrigade und der Organisation Todt hatten innerhalb von nur zwei Wochen die nötige Infrastruktur (Bahnsteige, zusätzliche Gleise, Kanalisation, Funkverbindungen) geschaffen.

Heinrich Himmlers Sonderzug Heinrich fuhr hinter Hitlers von Berlin über München nach Wien, wurde aber in das rund 60 Kilometer von Mönichkirchen entfernte Bruck an der Mur umgeleitet und dort stationiert. Joachim von Ribbentrops Sonderzug Westfalen wurde im Wiener Südbahnhof abgestellt. Das Oberkommando des Heeres benutzte die Gebäude der Militärakademie Wiener Neustadt als Feldquartier.

Hitler feierte am 20. April hier auch seinen 52. Geburtstag. Als Gratulanten fanden sich unter anderem Franz von Papen, damals Deutschlands Botschafter in der Türkei, Walther von Brauchitsch, Erich Raeder, der italienische Außenminister Graf Ciano und Bulgariens König Boris III. ein. Am 24. April suchte der ungarische Reichsverweser Graf Horthy Hitler auf, um Ungarn einen territorialen Anteil bei einer Aufteilung Jugoslawiens zu sichern.

Nach der Kapitulation Jugoslawiens vor den deutschen und italienischen Truppen kapitulierte auch Griechenland. Am 27. April 1941, einen Tag vor dem Einmarsch der Wehrmacht in Athen, verließ Hitler Frühlingssturm schon in Richtung Berlin.[1] Die Streckensperre, die seit dem 26. März in Kraft war, wurde wieder aufgehoben.

Literatur

  • ARGE Zeitsprünge (Hrsg.): „Frühlingssturm“. Ein Führer-Hauptquartier in Niederösterreich. Mönichkirchen 12. bis 25. April 1941. Kral-Verlag, Berndorf 2013, ISBN 978-3-99024-172-1.[2][3]

Einzelnachweise

  1. Uwe Neumärker, Robert Conrad, Cord Woywodt: Wolfsschanze. Hitlers Machtzentrale im II. Weltkrieg. Links, Berlin 1999, ISBN 3-86153-199-2.
  2. Markus Schmitzberger: Deckname „Frühlingssturm“ – Führer-Hauptquartier Mönichkirchen. In: geheimprojekte.at (abgerufen 24. Oktober 2017).
  3. Peter Gruber: Als im südlichen Niederösterreich 1941 ein Stück (Kriegs-)Geschichte geschrieben wurde. In: meinbezirk.at, 22. April 2013 (abgerufen 24. Oktober 2017).