Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast
vom 17.05.2025, aktuelle Version,

Fliegerhorst Hinterstoisser

Fliegerhorst Hinterstoisser
Zeltweg (Steiermark)
Zeltweg (Steiermark)
Zeltweg
Lokalisierung von Steiermark in Österreich
Kenndaten
ICAO-Code LOXZ
Koordinaten 47° 12′ 10″ N, 14° 44′ 39″ O
Höhe über MSL 677 m  (2.221 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 1 km nördlich von Zeltweg, Osterreich Österreich
Basisdaten
Eröffnung 1937
Betreiber Bundesheer
Start- und Landebahnen
08/26 2750 m × 60 m Asphalt
08L/26R 1100 m × 40 m Gras



i7 i11 i13

Der Fliegerhorst Hinterstoisser (ICAO-Code: LOXZ) in Zeltweg (Steiermark) ist der größte Militärflugplatz des österreichischen Bundesheeres. Weiters befindet sich dort das ungerichtete Funkfeuer mit dem Rufzeichen ZW für die Flugnavigation sowie der Hauptstandort des Überwachungsgeschwaders.

Geschichte

Der Fliegerhorst wurde im Jahr 1937 nach Aufstellung der Luftstreitkräfte errichtet. Er wurde neben Aigen im Ennstal ausgewählt, da er sich im Schutz der Alpen befindet.

Nach Planungen, die 1935 begonnen hatten, wurden für den Flugschulbetrieb neben einer unbefestigten Landepiste vier Flugzeughallen, vier Mannschaftsgebäude sowie Wirtschafts- und Wachgebäude errichtet. Ein regelmäßiger Flugbetrieb begann Ende Jänner 1938.

Beim Anschluss Österreichs wurden alle Militärflugplätze sofort besetzt. Die Luftwaffe der Wehrmacht erweiterte den Fliegerhorst Hinterstoisser und richtete dort eine Flugzeugführerschule ein. Die Schule wurde später geteilt, wobei ein Teil nach Klagenfurt verlegt wurde, während der andere Teil täglich seine Übungsflüge im Raum Parndorf im Burgenland absolvierte. 1942 betonierte man Rollfelder und eine Start- und Landebahn.

1943 wurde aus der Schulstaffel eine Alarmstaffel, die vor allem gegen Partisanen in Slowenien eingesetzt wurde. 1944 begannen die Angriffe der Alliierten, fügten aber trotz 15 Luftangriffen dem Flughafen keine nennenswerten Schäden zu. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges war der Flugplatz als Einsatzflugplatz im Rahmen der Alpenfestung vorgesehen. Vorrückende sowjetische Truppen besetzten ihn. Er wurde später britischen Truppen übergeben. In der Besatzungszeit wurde der Platz von der Royal Air Force nicht genutzt, sondern nur als Bedarfsflugplatz erhalten.

Nach dem Staatsvertrag von 1955 wurde der Platz der Republik Österreich übergeben. Zuerst nur von der Infanterie benutzt, wurde er 1956 wieder den Luftstreitkräften übergeben.

Hubschrauberparade des Bundesheeres bei der Airpower 2005 in Zeltweg
Tower und Landebahn

1967 erhielt er den Namen Fliegerhorst Hinterstoisser-Zeltweg nach dem österreichischen Flugpionier Franz Hinterstoisser. Seit 1997 fanden in Zeltweg unter dem Namen AirPower internationale Flugtage statt. 2007 landete der erste Eurofighter des österreichischen Bundesheeres auf dem Fliegerhorst Zeltweg. Der Fliegerhorst Hinterstoisser ist heute der einzige Stützpunkt der Eurofighter des österreichischen Bundesheers. Hierfür wurde das gesamte Gelände seit dem Jahr 2003 großflächig umgebaut und saniert. Dies sollte ursprünglich 47 Millionen Euro kosten; 2010 bezifferte der Rechnungshof die tatsächlichen Kosten mit 161 Millionen Euro.[1][2]

Neu gebaut wurde unter anderem die Flugzeugwerft, ein Staffelgebäude, ein Ausbildungsgebäude und der Tower. Außerdem wurde die Landebahn saniert, ein Fangnetzsystem installiert und zwölf Einsatzboxen für den Eurofighter Typhoon gebaut.[2][3]

Aufgrund eines Mangels an Bodenpersonals wurde im Frühjahr 2025 ein Teil der Eurofighter aus Zeltweg nach Linz und Klagenfurt verlegt, um die Sicherung des österreichischen Luftraums sicherzustellen. Durch den Personalmangel war diese Bewachung im November 2024 für einige Tage nicht gegeben.[4]

Militärluftfahrtmuseum Zeltweg

Im Hangar 8 des Fliegerhorsts Hinterstoisser befindet sich das „Militärluftfahrtmuseum Zeltweg“. Auf 5000 m² Fläche sind hier 23 historische Luftfahrzeuge, von der Jak-18 bis zum Draken, ausgestellt.[5] Darüber hinaus werden Flugmotoren und Strahltriebwerke, Luftraumüberwachungs-Radaranlagen, fliegertechnische Geräte, Flugabwehrkanonen, historische Fahrzeuge der Luftstreitkräfte, Geräte der Flieger- und Fernmeldetruppe, Uniformen, Fliegersonderbekleidung, Modelle, Abzeichen sowie historische Fotos gezeigt. Weiters wird eine Museumswerkstätte unterhalten, in der ein Schnittmodell eines Draken gezeigt wird.[6] Seit 2005 wird diese Ausstellung als Außenstelle des Wiener Heeresgeschichtlichen Museums betrieben.[7][8] Auch Sonderausstellungen werden organisiert, wie etwa Fliegen im Ersten Weltkrieg (26. April bis 20. Oktober 2013)[9] oder Dröhnende Motoren (7. September bis 20. Oktober 2013).[10] Seit der Museumssaison 2017 wird eine durch die Interessengemeinschaft Luftfahrt Fischamend gestaltete Sonderausstellung zur k.u.k. Militär-Aëronautischen Anstalt Fischamend gezeigt.[11]

Flugplatz als Rennstrecke

Zeltweg
Streckenart: temporäre Rennstrecke
Eröffnung: 1964
Austragungsort
Formel 1:
1964
Stillgelegt: 1964
Streckenlayout
Streckendaten
Wichtige
Veranstaltungen:
Formel 1
Streckenlänge: 3,2 km (1,99 mi)
Kurven: 4
Rekorde
Streckenrekord:
(Formel 1)
1:09,84 min
(Graham Hill, BRM, 1964)

Im Jahr 1960 wurde auf dem Gelände das Abschlussrennen der 35. Internationalen Sechstagefahrt durchgeführt.[12]

Für den in der Formel-1-Saison 1963 erstmals ausgetragenen Großen Preis von Österreich wählte man den Flugplatz von Zeltweg als Rennstrecke. Dieses Rennen, das nicht zur Formel-1-Weltmeisterschaft zählte, gewann Jack Brabham. Im folgenden Jahr war der Große Preis von Österreich erstmals ein Rennen mit Weltmeisterschaftsstatus. Lorenzo Bandini auf Ferrari gewann nach 2 Stunden 6 Minuten und 18,23 Sekunden das über 105 Runden gehende Rennen. Es war Bandinis einziger Formel-1-Sieg. Den Rundenrekord stellte Graham Hill mit 1:09,8 min auf.[13] Auf der unebenen Strecke fielen 11 der 20 Starter aus. Seit 1970 wird der Große Preis von Österreich auf dem neu errichteten Österreichring im benachbarten Spielberg ausgetragen.

Sieger des Formel-1-Weltmeisterschaftslaufs in Zeltweg

Nr. Jahr Fahrer Konstrukteur Motor Reifen Zeit Streckenlänge Runden Ø-Tempo Datum GP von
1 1964 Italien Lorenzo Bandini Ferrari Ferrari D 2:06:18,23 h 3,2 km 105 159,615 km/h 23. August Osterreich Österreich

Auf der Rennstrecke fuhr im Juli 2021 Christoph Strasser als erster Mensch 1000 Kilometer auf einem Fahrrad in weniger als 24 Stunden.

Siehe auch

Literatur

Commons: Fliegerhorst Hinterstoisser  – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. ORF Steiermark: Flughafen Zeltweg: Umbaukosten explodieren. Artikel vom 20. November 2010.
  2. 1 2 Eurofighter Typhoon. Abgerufen am 13. Mai 2025.
  3. Fliegerhorst Hinterstoisser | denkmal heer. Abgerufen am 13. Mai 2025.
  4. kaernten ORF at red: Drei Eurofighter kommen nach Klagenfurt. 28. März 2025, abgerufen am 13. Mai 2025.
  5. Typoheads GmbH: Militärluftfahrtmuseum Zeltweg. Abgerufen am 13. Mai 2025.
  6. 12 – Austria – Air Force SAAB J 35OE Draken at Zeltweg. In: airplane-pictures.net. Abgerufen am 8. August 2023.
  7. Militärluftfahrtausstellung in Zeltweg: „Freundliche Übernahme“. Kleine Zeitung, 3. Mai 2013, archiviert vom Original am 12. November 2013;.
  8. Militärluftfahrtausstellung Zeltweg (Memento vom 27. Mai 2014 im Internet Archive) auf hgm.or.at, abgerufen am 13. August 2013.
  9. Heeresgeschichtliches Museum eröffnet Militärluftfahrtausstellung Zeltweg auf bundesheer.at, abgerufen am 13. August 2013.
  10. „Dröhnende Motoren – Flugplatzrennen“ (Memento vom 12. November 2013 im Internet Archive) auf ogst.at, abgerufen am 13. August 2013.
  11. Interessengemeinschaft Luftfahrt Fischamend. Abgerufen am 20. September 2020 (deutsch).
  12. Technisches Museum.at: Motorsport in Österreich–Internationale Sechstagefahrt 1960, abgerufen am 18. Januar 2019.
  13. F1-Statistiker; abgerufen am 27. Mai 2010.

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
Hubschrauber Parade Österreich Zeltweg Flugtag Airpower 2005 Bundesheer Eigenes Werk Wikifantexter
CC BY-SA 3.0
Datei:Airpower-2005-Austria-Parade.jpg
Zeltweg,Streckenführung 1964 Eigenes Werk Pitlane02
CC BY-SA 3.0
Datei:Circuit Zeltweg.svg
The Wikimedia Commons logo, SVG version. Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa
CC BY-SA 3.0
Datei:Commons-logo.svg
The new Formula One logo, introduced on 26 November 2017. https://www.formula1.com/ Liberty Media
Public domain
Datei:F1.svg
Flagge Österreichs mit dem Rot in den österreichischen Staatsfarben, das offiziell beim österreichischen Bundesheer in der Charakteristik „Pantone 032 C“ angeordnet war ( seit Mai 2018 angeordnet in der Charakteristik „Pantone 186 C“ ). Dekorationen, Insignien und Hoheitszeichen in Verbindung mit / in conjunction with Grundsätzliche Bestimmungen über Verwendung des Hoheitszeichens sowie über die Fahnenordnung des Österreichischen Bundesheeres. Erlass vom 14. Mai 2018, GZ S93592/3-MFW/2018 . Bundesministerium für Landesverteidigung
Public domain
Datei:Flag of Austria.svg
Flagge Italiens There has been a long discussion on the colors of this flag. Please read the talk page before editing or reverting this image . Pantone to RGB performed by Pantone color finder . http://www.gazzettaufficiale.it/atto/serie_generale/caricaDettaglioAtto/originario?atto.dataPubblicazioneGazzetta=2006-07-28&atto.codiceRedazionale=06A06896&elenco30giorni=false Regno D'Italia ( GU 174 del 28 luglio 2006 ) ... Art. 31 (Definizione cromatica dei colori della bandiera della Repubblica) Regno ItalianoVerde 17-6153 Bianco 11-0601 Rosso 18-1662 . 2. L'utilizzazione di altri tessuti deve produrre lo stesso risultato cromatico ottenuto sull'esemplare custodito presso il Dipartimento del Cerimoniale di Stato della Presidenza del Consiglio dei Ministri, nonché presso ogni Prefettura e ogni Rappresentanza diplomatica italiana all'estero. ... green Pantone textile 17-6153 TCX (Fern Green); white Pantone textile 11-0601 TCX (Bright White); red Pantone textile 18-1662 TCX (Scarlet Red). Verwendete Farben: Fern Green gerendert als RGB 00 0 140 0 69 Pantone 17-6153 Bright White gerendert als RGB 244 245 240 Pantone 11-0601 Scarlet Red gerendert als RGB 205 0 33 0 42 Pantone 18-1662 See below.
Public domain
Datei:Flag of Italy.svg
Rotes QS-icon mit stilisierter Uhr (="Abwartend") Eigenes Werk, basierend auf: QS icon orange abwartend.svg AleXXw , Zesel
Public domain
Datei:QSicon rot Uhr.svg
Zeltweg Airfield Eigenes Werk Iswoar
CC BY-SA 4.0
Datei:Zeltweg Airfield Fliegerhorst Hinterstoisser 04.jpg
Blick auf Zeltweg und Umgebung von Norden. Im Vordergrund der Militärflughafen und die Murtalschnellstraße, im Hintergrund der Ameringkogel Eigenes Werk David Bauer
CC BY-SA 3.0
Datei:Zeltweg und Umgebung von Norden Panorama.jpg