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vom 19.02.2016, aktuelle Version,

Fra Angelico

Die Vorläufer Christi mit Heiligen und Märtyrern, Fra Angelico (1423-24)
Noli me tangere, Andachtsbildnis in einer Zelle des Klosters von San Marco, Florenz
Der heilige Dominikus, Andachtsbildnis in einer Zelle des Klosters von San Marco, Florenz
Kreuzabnahme, San Marco, Florenz
Fra Angelico bei der Arbeit im Kloster San Marco, Otto Knille, 1863

Fra Angelico (* zwischen 1386 und 1400[1] in Vicchio bei Florenz; † 18. Februar 1455 in Rom) – geboren als Guido di Pietro – war ein Maler der italienischen Frührenaissance. Vasari sagte in Le Vite de' più eccellenti pittori scultori ed architettori, Fra Angelico sei mit einem „raren und ausgezeichneten Talent“ ausgestattet.[2]

Er ist auch als il Beato Angelico (etwa: der gesegnete Engelsgleiche), bekannt, seine Zeitgenossen kannten ihn als Fra Giovanni da Fiesole (Bruder Johannes aus Fiesole). In Vasaris Biographie (vor 1555) wird er schon als Fra Giovanni Angelico bezeichnet.

Fiesole wird manchmal fälschlich als Teil seines richtigen Namens interpretiert. Es ist tatsächlich der Name der Stadt, in der er seine Profess ablegte. Dieser Zusatz wurde benutzt, um ihn von anderen Ordensbrüdern unterscheiden zu können, die Giovanni genannt wurden.

Schon zu Lebzeiten oder kurz darauf wurde er außerdem Il Beato („der Selige“) genannt, was sich auf seine Art der Darstellung christlicher Ikonographie bezieht.[3]

Papst Johannes Paul II. sprach Fra Angelico 1982 selig. Er ist der Schutzpatron der christlichen Künstler. Im Martyrologium Romanum wird er als Beatus Ioannes Faesulanus, cognomento Angelicus („seliger Giovanni von Fiesole, genannt Angelico“) bezeichnet.

Leben

Fra Angelico wurde als Guido (oder Guidolino) di Pietro in Vicchio im Mugello, in der Toskana nahe Fiesole, geboren. Seine elterliche Abstammung ist nicht überliefert. Das früheste erhaltene Dokument, das ihn erwähnt, ist auf den 17. Oktober 1417 datiert, als er, noch unter dem Namen Guido di Pietro, einer religiösen Bruderschaft beitrat. Dieses Dokument gibt auch wieder, dass er schon damals Maler war. Eine Tatsache, die auch durch zwei Bezahlbelege von Januar und Februar 1418 bezeugt wird, ausgestellt für verrichtete Arbeiten in der Kirche Santo Stefano del Ponte.[4] Das erste Zeugnis von Angelico als Ordensbruder des Dominikanerordens stammt von 1423, dort ist von ihm erstmals als Fra Giovanni die Rede.[5]

Fra Angelico erhielt anfänglich eine Ausbildung als Illuminator (Buchmaler) und arbeitete wahrscheinlich mit seinem Bruder Benedetto zusammen, der ebenfalls Dominikaner war. Sein Lehrer ist unbekannt. Teilweise wird eine Ausbildung bei Starnina und Beeinflussung durch die Arbeiten Masolinos und Masaccios angenommen.[6] Lorenzo Monaco mag ebenfalls zu seiner Ausbildung beigetragen haben, die gotische Sieneser Schule prägte seine Formensprache. Er hatte mehrere wichtige Aufgaben in den Konventen, in denen er lebte, was sein künstlerisches Schaffen jedoch nicht einschränkte. Vasari zufolge waren die ersten Werke des Künstlers ein Altarretabel und ein bemalter Lettner für die Kartäuserkirche in Florenz; beides ist nicht erhalten.

Zwischen 1408 und 1418 lebte er im Dominikanerkonvent zu Cortona, wo er in der Kirche freskierte, seine dortigen Arbeiten sind jedoch nicht erhalten. Zu Beginn der Zwanziger Jahre des 15. Jahrhunderts siedelte er um in das Kloster San Domenico in Fiesole und richtete dort seine Werkstatt ein. Aus dieser stammt das Polyptychon für den Hochaltar von San Domenico in Fiesole.

Das Kloster San Marco, in Florenz, in dem Fra Angelico längere Zeit lebte, besitzt mehrere Manuskripte, von denen man annimmt, dass sie ganz oder teilweise von seiner Hand stammen. Die Zellen und Kreuzgänge von San Marco wurden zu einem großen Teil von Fra Angelico mit Bildern ausgemalt, die der Andacht und inneren Einkehr der Mönche dienen sollten. Das Kloster ist heute größtenteils ein Museum.

1445 malte Fra Angelico für Papst Eugen IV. in der Kapelle des Santissimo Sacramento und für dessen Nachfolger Nikolaus V. 1447 bis 1449 unter Mithilfe von Benozzo Gozzoli die Fresken in der Cappella Niccolina. 1452 kehrte er zurück nach Rom, wo er am 18. Februar 1455 starb. Sein Grab befindet sich in der Kirche Santa Maria sopra Minerva in Rom.

Werke

  • nach 1424, Kreuzabnahme, Zentralbild des Altars aus der Cappella Strozzi, Santa Trinita (Florenz), Museo di S. Marco, Florenz
  • 1425–1430, Hochaltarbild in S. Domenico in Fiesole, National Gallery, London
  • 1433, Altar der Leinweber, Museo di S. Marco, Florenz
  • 14xx, Verkündigung, Museo Diocesano Cortona
  • 1438–1440, Die hll. Cosmas und Damian befreien den Prokonsul Lysias von den Dämonen, Alte Pinakothek, München

Literatur

  • Giulio Carlo Argan: Fra Angelico. Editions d’art 1955
  • Wolfgang Bader: Fra Angelico: Einblicke in Leben und Werk, Neue Stadt Verlag München 2005. ISBN 978-3-87996-658-5
  • Georges Didi-Huberman: Fra Angelico. Unähnlichkeit und Figuration. Wilhelm Fink-Verlag München 1995. ISBN 9783770529490
  • Gabriele Bartz: Meister der Italienischen Kunst: Fra Angelico. h.f.ullmann publishing, 2007. ISBN 978-3833138300
  • Jacqueline und Maurice Guillaud: Fra Angelico. Das Licht der Seele. Altarbilder und Fresken des Klosters San Marco in Florenz. Stuttgart, Klett-Cotta, 1987. ISBN 3608762337
  • Anselm Hertz, Ill. Helmuth Nils Loose: Fra Angelico. Freiburg/Basel/Wien Herder 1981
  • William Hood: Fra Angelico at San Marco, Yale University Press, 1993
  • Paolo Morachiello: Fra Angelico: The San Marco Frescoes, Thames and Hudson, 1990. ISBN 0-500-23729-8
  • Hermann Nasse: Fra Giovanni Angelico da Fiesole. München, Allgemeine Verlagsanstalt, 1924
  • John T. Spike: Fra Angelico. Leben und Werk. Übersetzung aus dem Englischen und Italienischen von Klaudia Murmann und Barbara Geratz Matera. München, Hirmer, 1997. ISBN 3777475300
  • Giorgio Vasari: Das Leben des Lippi, Pesello und Pesellino, Castagno, Veneziano und des Fra Angelico. Neu ins Deutsche übersetzt von Victoria Lorini. Hrsg., kommentiert von eingeleitet von Jana Graul und Heiko Damm. Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 2011, ISBN 978-3-8031-5054-7.

Verweise

  1. Pinakothek
  2. Giorgio Vasari, Lives of the Artists. erstmals 1568 veröffentlicht. Penguin Classics, 1965.
  3. Andrea del Sarto, Raffael und Michelangelo wurde von ihren Zeitgenossen ebenfalls so genannt, da ihr Können als besonderes Geschenk Gottes betrachtet wurde
  4. Werner Cohn, Il Beato Angelico e Battista di Biagio Sanguigni. Revista d’Arte, V, (1955): 207–221.
  5. Stefano Orlandi, Beato Angelico; Monographia Storica della Vita e delle Opere con Un’Appendice di Nuovi Documenti Inediti. Florenz: Leo S. Olschki Editore, 1964.
  6. John Spike, Fra Angelico. Firmer, München 1997, ISBN 3-7774-7530-0, S. 23, 26
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