Franz von Stejskal
Franz Ritter von Stejskal (* 20. Oktober 1829 in Trebitsch, Mähren; † 25. August 1898 in Reichenau an der Rax) war ein österreichischer Polizeipräsident in Wien. Er war von 1892 bis 1897 Leiter der k.k. Polizeidirektion in Wien mit dem Titel Polizeipräsident.
Franz von Stejskal studierte Rechtswissenschaften an der Universität Wien und trat dann 1853 als Praktikant bei der Wiener Polizeidirektion ein. Er leitete während der Weltausstellung 1873 das Praterkommissariat. 1879 wurde er Polizeirat, 1880 Regierungsrat und Leiter der Prager Polizeidirektion. 1892 wurde er zum Präsidenten der Wiener Polizeidirektion ernannt. Im ersten Jahr seiner Amtszeit trat mit 1. Jänner 1892 die Eingemeindung der Wiener Vororte am rechten Donauufer als Bezirke 11 bis 19 in Kraft. Die zuvor selbstständigen Gemeinden dieses Gebietes waren allerdings schon zuvor Teile des k.k. Polizeirayons Wien. Nicht nur infolge dieser Eingemeindung nahm die Einwohnerzahl Wiens in diesen Jahren sehr stark zu. Die sozialen Probleme (Arbeits- und Wohnungslosigkeit) beschäftigten, da Sozialpolitik im heutigen Sinn noch nicht bestand, vor allem die Polizei.
Das 1895 eröffnete Vergnügungsetablissement „Venedig in Wien“ im Wiener Prater wurde auf Grund der Erfahrungen, die man dort machen könne, unter anderen von Karl Kraus kritisiert. Stejskal sah das Thema pragmatischer: „Endlich hab'n wir an' Ort, wo wir alle Gauner finden werden.“[1].
Literatur
- M. Petz-Grabenbauer: Stejskal Franz von. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 13, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2007–2010, ISBN 978-3-7001-6963-5, S. 202.
Einzelnachweise
- ↑ Wolfgang Maderthaner, Lutz Musner: Die Anarchie der Vorstadt. Das andere Wien um 1900, Campus-Verlag, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-593-36334-8, S. 131
Kaisertum Österreich (bis 1873): k.k. Polizeidirektoren: Philipp Weber von Ebenhof | Josef Strobach von Kleisberg | Anton von Le Monnier Kaisertum Österreich (1873–1918): k.k. Polizeipräsidenten: Anton von Le Monnier | Wilhelm Marx von Marxberg | Karl Krticzka von Jaden | Franz von Krauß | Franz von Stejskal | Johann von Habrda | Karl von Brzesowsky | Ferdinand Gorup von Besánez | Edmund von Gayer | Johann Schober (Leiter) Deutschösterreich, Republik Österreich und Bundesstaat Österreich (1918–1938): Polizeipräsidenten: Johann Schober | Franz Brandl | Eugen Seydel | Michael Skubl Deutsches Reich (1938–1945): Polizeipräsidenten: Otto Steinhäusl | Ernst Kaltenbrunner | Leo Gotzmann Republik Österreich (1945–2012): Polizeipräsidenten: Ignaz Pamer | Arthur Klauser | Josef Holaubek | Karl Reidinger | Günther Bögl | Peter Stiedl | Gerhard Pürstl Republik Österreich (2012–): Landespolizeipräsidenten: Gerhard Pürstl |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Stejskal, Franz von |
ALTERNATIVNAMEN | Stejskal, Franz Ritter von (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Polizeipräsident in Wien |
GEBURTSDATUM | 20. Oktober 1829 |
GEBURTSORT | Trebitsch, Mähren |
STERBEDATUM | 25. August 1898 |
STERBEORT | Reichenau an der Rax |
License Information of Images on page#
Image Description | Credit | Artist | License Name | File |
---|---|---|---|---|
Dieses Werk ist gemäß dem Österreichischen Urheberrechtsgesetz gemeinfrei , da es Teil eines durch die Österreichische Bundesregierung oder einer Landesbehörde veröffentlichen Gesetzes, Verordnung oder offiziellen Dekrets ist, oder weil dieses Werk von vorwiegend offizieller Verwendung ist. ( §7 UrhG ) Hinweis zum Hochladen: Falls vorhanden, bitte Erstveröffentlichung und Dokumentquelle angeben. | BMI/BP | Austrian Government/Police ("Bundespolizei") | Datei:Bp aut aermelabzeichen.png | |
Porträtfotos der Wiener Polizeipräsidenten von 1885 bis 1914: Franz von Krauß, Franz von Stejskal, Johann von Habrda und Karl von Brzesowsky, abgedruckt auf S. 38 der genannten Quelle | Zentralinspektorat der Bundessicherheitswache: Sechzig Jahre Wiener Sicherheitswache; Selbstverlag der Bundespolizeidirektion Wien, Wien 1929 | anonyme Fotografen | Datei:Wiener Polizeipräsidenten 1885 - 1914-3.jpg |