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vom 21.10.2015, aktuelle Version,

Fritz Schmoll genannt Eisenwerth

Fritz Schmoll genannt Eisenwerth (* 25. August 1883 in Wien; † 17. Juli 1963 in München) war ein deutscher Jugendstil-Kunstgewerbler, Maler, Grafiker, Bildhauer und Innenarchitekt.

Leben

Fritz Schmoll genannt Eisenwerth stand – nicht zuletzt wegen seiner ruhigeren Art – insbesondere zu Beginn seiner Karriere im Schatten seines älteren Bruders Karl Schmoll von Eisenwerth (1879–1948), der ihn jedoch mit seinen guten Beziehungen auf seinem Weg beförderte. Sein Vater war der Bauingenieur Anton Adolph Schmoll genannt Eisenwerth (1834–1918).

Ein Künstler-Konsortium unter Fritz Schmoll genannt Eisenwerth erwarb 1914 das renommierte, von dem Kunstmaler Wilhelm von Debschitz mitgegründete und geleitete, reformorientierte „Lehr- und Versuchs-Atelier für angewandte und freie Kunst“, eine Ausbildungsstätte für Künstler und Kunsthandwerker in München, die jener – wohl auch wegen finanzieller Schwierigkeiten – abgab. Als Werkstättenschule stand die „Debschitz-Schule“ an der Spitze der zeitgenössischen Bestrebungen der Kunstschulreform mit dem Ziel, bildende und angewandte Kunst zusammenzuführen und unmittelbar in die Belange des täglichen Lebens einfließen zu lassen. Fritz' Bruder Karl war dort von 1904 bis 1905 einer der Lehrer.

Nach seiner Übersiedelung in die um 1900 auf dem Gebiet des Kunsthandwerks führende Stadt München machte er sich bald mit Arbeiten in vielerlei künstlerischen Techniken des Jugendstil-Kunstgewerbes einen Namen. Von ihm stammen hier unter anderem Schmuckstücke, Tafelservices aus Metall, verschiedenste Gebrauchsgegenstände, sowie textilkünstlerische Arbeiten.

Besonderer Schwerpunkt seines Schaffens waren jedoch Entwürfe für Möbel und Bildhauerarbeiten; die meisten seiner Möbelentwürfe wurden auch ausgeführt. Aus den Werkstoffen Holz, Metall und Keramik schuf er anfänglich überwiegend Kleinplastik (wie Elfenbeinschnitzereien und kleine Figuren), Medaillen und Plaketten, später auch größere bildhauerische Werke (Porträt- und Gebäudeplastik, Denkmal- und Grabmale, Brunnen).

In der Regel führte er sämtliche Arbeitsphasen bei der Anfertigung seiner plastischen Werke von eigener Hand aus, angefangen vom Entwurf, bis zur abschließenden Feinbearbeitung.

Vielen seiner plastischen Arbeiten lag eine religiöse Thematik zu Grund. Seit den 1930er Jahren bis kurz vor seinem Tod fertigte er Arbeiten für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge an, von dem ein großer Teil seiner Aufträge kam.

Literatur

  • Barbara Küppers: Fritz Schmoll genannt Eisenwerth (1883–1963): Kunstgewerbler, Innenarchitekt und Bildhauer in München. Dissertation. Technische Universität München 2003. VDG, Weimar 2004. ISBN 3-89739-379-4.