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vom 06.01.2019, aktuelle Version,

Günter Roth (Jurist)

Günter H. Roth (* 13. April 1941 in Augsburg) ist ein deutsch-österreichischer Jurist und Professor an der Universität Innsbruck.

Leben

Roth studierte ab 1960 als bayerischer Staatsstipendiat Rechtswissenschaft und Betriebswirtschaft an den Universitäten München, Lausanne und Würzburg. Das Jurastudium schloss er 1964 mit der Ersten Juristischen Staatsprüfung ab. 1967 wurde er an der Universität Würzburg mit einer von Walther J. Habscheid betreuten Arbeit zum Vorbehalt des ordre public gegenüber fremden gerichtlichen Entscheidungen zum Dr. jur. promoviert. Nach dem Zweiten Juristischen Staatsexamen wurde Roth 1968 wissenschaftlicher Assistent bei Habscheid an der Universität Würzburg. 1970 war er Fulbright-Stipendiat an den Universitäten Harvard und Berkeley. An der Universität Würzburg habilitierte er sich 1972 mit einer Untersuchung zum Treuhandmodell des Investmentrechts. Ebenfalls 1972 wurde er Universitätsdozent in Würzburg. Zum 1. März 1974 nahm Roth einen Ruf an die Universität Hamburg (Fachbereich Rechtswissenschaft I, Professur für Privatrecht und Rechtssoziologie) an.

Seit dem 1. April 1978 ist Roth Professor für Handels- und Wertpapierrecht an der Universität Innsbruck. Von 1983 bis 1993 war er dort Vorstand des Instituts für Handels- und Wertpapierrecht, seit 1999 Vorstand des Instituts für Unternehmens- und Steuerrecht. Seit 1. Oktober 2009 ist er emeritiert.

Zwischen 1993 und 1999 war Roth Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät.

Roth war Gastprofessor an der University of North Carolina (1973), an der University of Georgia (1983), an der University of British Columbia (1985), an der Humboldt-Universität Berlin (1992) und an der Freien Universität Bozen (2001/02). Von 1976 bis 1978 war er zudem Richter am Oberlandesgericht Hamburg.

Werk

Roths wissenschaftliche Schwerpunkte waren in frühen Jahren das Bürgerliche Recht, die Rechtssoziologie und Rechtsökonomie, später das Handels- und Gesellschaftsrecht und hier wiederum hauptsächlich das GmbH-Recht sowie dessen europäische Dimension. Dabei war sein Anliegen die Bewahrung kontinentaleuropäischer Rechtstraditionen im Widerstreit mit angloamerikanisch inspirierter Deregulierung und schleichender europäischer Nivellierung. Seine letzte Publikation, eine Kritik der die europarechtliche Jurisprudenz dominierenden Ideologie, wurde nur noch online im Social Science Research Network (SSRN) veröffentlicht.

Literatur (Auswahl)

  • Der Vorbehalt des ordre public gegenüber fremden gerichtlichen Entscheidungen. Gieseking, Bielefeld 1967.
  • Das Treuhandmodell des Investmentrechts – Eine Alternative zur Aktiengesellschaft? Althenäum-Verlag, Frankfurt a. M. 1972. ISBN 3-7610-3130-0.
  • Münchener Kommentar zum BGB, Kommentierung der §§ 242 (später 241, 242, 313), 398 – 413 bis zur 6. Aufl., C.H.Beck, München 2012. ISBN 3-406-66542-4.
  • GmbH-Gesetz (seit der 3. Aufl. zusammen mit Holger Altmeppen). 8. Aufl., C.H. Beck, München 2015. ISBN 3-406-53424-4.
  • Handels- und Gesellschaftsrecht (seit der 7. Aufl. fortgeführt von Marc-Philippe Weller). 8. Aufl., Vahlen, München 2013. ISBN 3-8006-2661-6.
  • Grundriß des österreichischen Wertpapierrechts. 2. Aufl., Manz, Wien 1999. ISBN 3-214-14681-5.
  • Der EuGH und die Souveränität der Mitgliedstaaten (zusammen mit Peter Hilpold). Linde, Wien 2008. ISBN 3-7073-1335-2.
  • Vorgaben der Niederlassungsfreiheit für das Kapitalgesellschaftsrecht. C.H.Beck, München 2010. ISBN 3-406-59657-5.
  • The Spirit of Corporate Law (zusammen mit Peter Kindler). C.H.Beck, München 2013. ISBN 3-406-65511-1.
  • Recht und rechte Gesinnung im europäischen Integrationsprozess. SSRN, 2017/18, http://ssrn.com/abstract=2962985.
  • Vollständiges Schriftenverzeichnis bis 2010 in: Festschrift für Günter H. Roth zum 70. Geburtstag (Holger Altmeppen, Hanns Fitz, Heinrich Honsell, Hsg.). C.H.Beck, München 2011, S. 905. ISBN 3-406-61786-7.