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vom 25.02.2022, aktuelle Version,

Gabriel Steinböck

Steinmetzzeichen Gabriel Matthias Steinböck

Gabriel Steinböck (auch Gabriel Matthias; * 1705 in Eggenburg, Niederösterreich; † 1764 in Wien) war ein österreichischer Steinmetzmeister und Bildhauer des Barock. Er wurde kaiserlicher Hof-Steinmetzmeister und Obervorsteher der Wiener Bauhütte.

Leben

Gabriel wurde in eine Steinmetzfamilie geboren, der Vater Andreas Steinböck war Steinmetzmeister in Eggenburg, die Mutter Maria Anna Steinbauerin, insgesamt waren fünf Brüder und vier Schwestern. Der Vater bildete Gabriel selbst zum Steinmetzen aus und sprach ihn am 15. April 1725 zum Gesellen und Bruder der Eggenburger Bruderschaft frei. Er heiratete Catharina Köchlin, die Witwe des Wiener Steinmetzmeisters Philipp Köchl, der 1729 verstorben war. Erstmals 1732 als Steinmetzmeister bezeichnet. Durch diese Heirat übernahm er die Steinmetzhütte Köchls, und der Weg war frei Meister der Wiener Haupthütte zu werden.

Zwei ihrer Söhne führten das Steinmetzhandwerk weiter, die Meister Franz Joseph Steinböck (* 1732) und Stefan Gabriel (* 1737).

Umbauarbeiten im Palais Esterházy

Der Esterházysche Verwalter Michael von Röhrig betraute im Vertrag vom 15. Mai 1745 den bürgerlichen Steinmetzmeister Gabriel Matthias Steinböck mit der Herstellung des neuen Portals für das Palais.

Weiters beauftragte er die Wiener Meister Johann Sebastian Knox, Franz Wasserburger und Gabriel Steinböck mit der Erbauung einer neuen Stiege. Zu all dem waren große Lieferungen von hartem Kaisersteinbrucher Stein erforderlich, die in der nachfolgenden Inventur belegt sind.

Lieferungen aus dem kaiserlichen Steinbruch

Nach dem Ableben des Kaisersteinbrucher Steinmetzmeisters Maximilian Koch am 11. Februar 1750 erfolgte eine herrschaftliche Inventur, darin wurden Steinlieferungen an die Wiener Meister Franz Wasserburger und Gabriel Steinböck dokumentiert.

Am 16. März 1756 starb Elisabeth Gehmacherin, Ehefrau des Kaisersteinbrucher Steinmetzmeisters Johann Gehmacher. Sie stammte aus einer Wiener Baumeisterfamilie, er hatte das Handwerk in der Wiener Bauhütte gelernt. Ihr Inventarium belegte die Lieferung von Steinmetzarbeiten nach Wien an die Steinmetzmeister Gabriel Steinböck und Sohn Franz Joseph Steinböck, an Franz Wasserburger und Andreas Högl, ein Neffe von Hof-Steinmetzmeister Elias Hügel.

Umbauarbeiten im Schloss Schönbrunn

Maria Theresia veranlasste Umbauarbeiten im Schloss Schönbrunn. Die Geheimen Zahlamtsbücher des Jahres 1753 belegen .. Ausgaab auf bezahlte k.k. Hofbauamts-Schulden von Anno 1750, 1751 bis letzten Decembris 1752 u. a. für die vier Steinmetzmeister: Matthias Winkler, Ferdinand Mödlhammer, Gabriel Steinböck und Johann Baptist Regondi. Regondi, aus dem kaiserlichen Steinbruch, lieferte u. a. Stiegenstufen aus hartem Kaiserstein für neu anzulegende Treppenhäuser.

Marmor-Grabmal für Prinz Eugen von Savoyen

Prinz Eugen-Kapelle

Maria Theresia Anna Felicitas Herzogin von Savoyen-Carignan, geb. Prinzessin Liechtenstein, ließ für ihren im Jahre 1736 verstorbenen Onkel Prinz Eugen von Savoyen im Wiener Stephansdom 1752 ein Marmor-Grabmal errichten. Ausführende Künstler Joseph Wurschbauer als Bildhauer und Goldschmied, als Steinmetz Gabriel Steinböck.

Nach dem Ableben von Meister Matthias Winkler wurde Gabriel Steinböck 1753 Nachfolger als kaiserlicher Hof-Steinmetzmeister.

Kapuzinergruft

Gabriel Steinböck erhielt 1754 Zahlungen vom kaiserlichen Kammerzahlamt u. a. für die Lieferung roter Marmorplatten zum Sarg der Gräfin Fuchs. Auf ausdrücklichen Wunsch Maria Theresias wurde die Gräfin als einzige Nicht-Habsburgerin in der Kapuzinergruft beigesetzt.

Auf dem Rathaus in Wien wählten ihn die Meister für 1758 zum Obervorsteher der Wiener Bauhütte.

Literatur

  • Wiener Stadt- und Landesarchiv: Steinmetzakten.
  • Hofkammerarchiv: Geheime Zahlamtsbücher 1753/54.
  • Alois Kieslinger: Steinhandwerk in Eggenburg und Zogelsdorf, In: Unsere Heimat. Monatsblatt des Vereines für Landeskunde und Heimatschutz von Niederösterreich und Wien. Nr. 5–7, 1935.
  • Otto E. Plettenbacher: Geschichte der Steinmetze von Wien im 17. Jahrhundert. Eine wirtschafts- und kulturhistorische, als auch soziologische Untersuchung. Preisliste 1688, Satzordnung der Steinmetzarbeiten. Dissertation, Universität Wien 1960.
  • Hans Brandstetter: Eggenburg, Geschichte und Kultur. 1986.
  • Burghard Gaspar: Der weiße Stein von Eggenburg. Der Zogelsdorfer Kalksandstein und seine Meister. In: Das Waldviertel. Heft 4, 1995.
  • Richard Perger: Das Palais Esterházy in der Wallnerstraße zu Wien. Wien 1994, ISBN 3-7005-4645-9, S. 34ff.
  • Helmuth Furch: Historisches Lexikon Kaisersteinbruch. 2 Bände. Museums- und Kulturverein, Kaisersteinbruch 2002–2004. ISBN 978-3-9504555-8-8.
  • Herbert Haupt: Das Hof- und hofbefreite Handwerk im barocken Wien 1620–1770. Forschungen zur Wiener Stadtgeschichte. 2007. ISBN 978-3-7065-4342-2.

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Steinmetzzeichen_Steinböck_Gabriel Eigenes Werk ( Originaltext: selbst erstellt ) Helmuth Furch
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Die Kreuz- bzw. Prinz-Eugen-Kapelle im Stephansdom in der österreichischen Bundeshauptstadt Wien . Die Kapelle wurde von den Herren von Tirna, eine ritterliche Wiener Bürgerfamilie, gestiftet und zwischen 1358 und 1362 an der Nordwestecke des Domes errichtet. Wegen des großen holzgeschnitzten Kruzifixes, das man vor 1685 hier anbrachte, erhielt die Kapelle den Namen Kreuzkapelle. In der Gruft der Kapelle ist Prinz Eugen von Savoyen († 1736) und Emanuel Thomas von Savoyen († 1729), ein Neffe Prinz Eugens, beigesetzt. Ab 1852 wurde die Kreuzkapelle umgestaltet. Unter anderem erhielt dabei in Ergänzung zu dem spätgotischen Kruzifix die Altarwand ein Fresko, das die Ereignisse auf Golgotha darstellt und das Johann Ender 1853 malte. Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
CC BY-SA 4.0
Datei:Wien - Stephansdom, Kreuzkapelle (1).JPG