Eggenburg
Stadtgemeinde
Eggenburg
|
||
---|---|---|
Wappen | Österreichkarte | |
|
||
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Horn | |
Kfz-Kennzeichen: | HO | |
Fläche: | 23,55 km² | |
Koordinaten: | 48° 39′ N, 15° 49′ O | |
Höhe: | 329 m ü. A. | |
Einwohner: | 3.498 (1. Jän. 2019) | |
Bevölkerungsdichte: | 149 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 3730 | |
Vorwahl: | 02984 | |
Gemeindekennziffer: | 3 11 05 | |
NUTS-Region | AT124 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Kremserstraße 3 3730 Eggenburg |
|
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Georg Gilli (ÖVP) | |
Gemeinderat: (2020) (23 Mitglieder) |
||
Lage von Eggenburg im Bezirk Horn | ||
Hauptplatz mit Dreifaltigkeitssäule |
||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Eggenburg ist eine Stadtgemeinde mit 3498 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2019) im Bezirk Horn in Niederösterreich.
Geografie
Geografische Lage
Eggenburg liegt am Ostrand des Waldviertels in Niederösterreich. Die Fläche der Stadtgemeinde umfasst 23,52 Quadratkilometer. 11,59 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende vier Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2019[1]):
- Eggenburg (3055)
- Engelsdorf (106)
- Gauderndorf (91)
- Stoitzendorf (246)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Eggenburg, Engelsdorf, Gauderndorf, Stoitzendorf und Stoitzendorf Heide.
Die Stadtgemeinde Eggenburg ist Mitglied der Kleinregion Manhartsberg.
Nachbargemeinden
Meiseldorf | Röschitz | |
|
||
Burgschleinitz-Kühnring | Straning-Grafenberg |
Geschichte
Schon in urgeschichtlicher Zeit war das Granitplateau oberhalb der Schmida, auf dem sich Eggenburg gründet, ab der jüngeren Steinzeit von Menschen besiedelt. Die Geburtsstunde der Stadt ist in der Babenbergerzeit (976–1246) anzusetzen. Nach der Jahrtausendwende wurde Niederösterreich bis an den Nordwald – das heutige Waldviertel – besiedelt. Zur Sicherung dieses Gebietes entstand um 1160/70 die befestigte Grenzstadt Eggenburg bereits mit Marktfunktion. Erste urkundliche Nennungen von Eginpurch liegen aus dem 12. Jh. vor. Im Zwist Premysl Ottokars mit Rudolf von Habsburg schlug sich Eggenburg auf die Seite des Habsburgers, worauf dieser am 13. August 1277 der Stadt die Stadtrechte erneuerte.
Eine Brandkatastrophe im Jahre 1808 hat einen Niedergang der Stadt bewirkt. Mit dem Bau der Franz-Josefs-Bahn 1870 wurde Eggenburg von Wien aus in zwei Stunden erreichbar. Die Bevölkerung nahm wieder zu, und mit der Initiative Gartenstadt des Kaufmanns Franz Gamerith entstand eine Stadterweiterung.[2]
Bevölkerungsentwicklung
In den letzten Jahrzehnten blieb die Bevölkerungszahl trotz negativer Geburtenbilanz konstant, da dies durch eine positive Wanderungsbilanz ausgeglichen wurde.[3]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Siehe auch: Liste der Kellergassen in Eggenburg
- Katholische Pfarrkirche Eggenburg St. Stephan: romanische Türme, gotisches Schiff
- Karner: Gebeinhaus, bereits 1299 urkundlich erwähnt, der Oberbau wurde 1792 abgerissen, durch Grabung aufgefunden
- Redemptoristenkloster
- Martinskapelle mit Bürgerspital: mit Grabsteinsammlung
- Stadtmauer: Die Stadtmauer ist fast gänzlich erhalten und teilweise begehbar
- Hauptplatz: Großzügiger fünfeckiger Hauptplatz und Grätzel mit gotischen Giebelhäusern, Pranger, Martinsbrunnen, Mariensäule, barocker Pestsäule
- Sgraffitohaus: Sgraffitomalereien aus 1547
- Johannes-Nepomuk-Statue
- Vogelsangmühle: ein barocker Gutshof
- Kanzlerturm: begehbarer, eingerichteter Stadtmauerturm, beherbergt ein Museum des Bürgerkorps Eggenburg
Museen
- Krahuletz-Museum: seit 1902 bestehendes Museum mit erdgeschichtlichen, urgeschichtlichen und volkskundlichen Sammlungen
- RRRollipop-Museum: das RRRollipop-Museum stellt ungewöhnliche Kleinkraftfahrzeuge aus der Vergangenheit aus. Es ist ein Teil der Nostalgiewelt Eggenburg[4], welche die 1950er und 1960er thematisiert.
Wirtschaft und Infrastruktur
Im Jahr 2010 gab es in der Gemeinde fünfzig land- und forstwirtschaftliche Betriebe (um zwölf weniger als im Jahr 1999), davon waren achtzehn Haupterwerbsbetriebe.[5] Im Produktionssektor beschäftigten 39 Betriebe 561 Arbeitnehmer, überwiegend mit der Herstellung von Waren (440), aber auch im Bau (118). Im Dienstleistungssektor gaben 205 Betriebe 1492 Menschen Arbeit, über 50 Prozent in sozialen und öffentlichen Diensten und etwa ein Viertel im Handel.[6][7]
Bildung
In Eggenburg gibt es zwei Kindergärten, eine Volksschule, eine Neue Niederösterreichische Musikmittelschule und eine Landesberufsschule.[8]
Gesundheit
In der Stadtgemeinde gibt es eine Apotheke und es ordinieren mehrere praktische Ärzte und Fachärzte.[9]
Pflege
Das Land Niederösterreich betreibt in Eggenburg ein Pflege- und Betreuungszentrum.[10]
Ansässige Unternehmen
- Egston mit ca. 1.800 Beschäftigten.
Verkehr
- Straße: Die Retzer Straße (B35) führt von Krems aus durch Eggenburg bis über Retz hinaus an die Grenze zu Tschechien und durchquert die Stadt in Nord-Süd-Richtung. Eine andere regional wichtige Straßenverbindung ist die Waldviertler Straße (B2), welche Eggenburg mit Horn und Hollabrunn verbindet.
- Bus: Die Stadt ist Ausgangs- und Zielpunkt mehrerer regionaler Buslinien des Betreibers ÖBB-Postbus.
- Bahn: Durch Eggenburg verläuft die Franz-Josefs-Bahn. Die ÖBB betreiben den Bahnhof Eggenburg, der für Pendler, insbesondere mit den Zielen Tulln an der Donau und Wien, ein wesentlicher Knotenpunkt ist.
Politik
Gemeinderat
Im Gemeinderat gibt es insgesamt 23 Sitze.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP, 6 SPÖ und 1 FPÖ.[11]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP, 6 SPÖ und 1 FPÖ.[12]
Bürgermeister
- 1760/1761 und 1765/1766 Johann Caspar Högl
- 1703–1707 Wolfgang Steinböck
- ? Andreas Steinböck (1665–1740)
- 1938–1945 Eduard Kranner
- bis 2014 Willibald Jordan (ÖVP)
- seit 2014 Georg Gilli (ÖVP)
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Hannes Bauer (* 1941), Politiker (SPÖ) und ehemaliger Abgeordneter zum Nationalrat
- Friedl Fürnberg (1902–1978), Generalsekretär der KPÖ
- Reichardt Fux (1654–1699), Steinmetzmeister und Richter im kaiserlichen Steinbruch am Leithaberg
- Walter Gamerith (1903–1949), Maler
- Burghard Gaspar (* 1947), Professor, Volksschuldirektor, Heimatforscher und Autor
- Adam Haresleben (1627–1683), 1654 Dombaumeister im Stephansdom zu Wien, 1656 und 1677 Obervorsteher der Wiener Bauhütte, in Kühnring bei Eggenburg geboren
- Johann Georg Haresleben (1671–1716), Steinmetzmeister im kaiserlichen Steinbruch, in Kühnring bei Eggenburg geboren
- Thomas Haresleben (1673–1733), Dombaumeister im Stephansdom zu Wien, Obervorsteher der Wiener Bauhütte, in Kühnring bei Eggenburg geboren
- Franz Hieß (1641–1675), Steinmetzmeister, in Eggenburg geboren
- Stefan Higatzberger (* 1965), Handballspieler und Sportmanager
- Georg Andreas Högl (1714–1780), Steinmetzmeister und Bildhauer, Obervorsteher der Wiener Bauhütte
- Johann Caspar Högl (1701–1776), Steinmetzmeister und Bildhauer
- Dominik Hofbauer (* 1990), Fußballspieler
- Tony Jagitsch (* 1948), Bigbandleiter
- Elisabeth Kerschbaum (* 1966), Politikerin der Grünen und ehemaliges Mitglied des Bundesrats
- Matthias Knox (1645–1688), 1683 Dombaumeister im Stephansdom zu Wien, 1674/1686 Obervorsteher der Wiener Bauhütte, in Kühnring bei Eggenburg geboren
- Ines Koch (* 1971), Politikerin (ÖVP) und ehemaliges Mitglied des Wiener Gemeinderates
- Johann Krahuletz (1848–1928), Urzeitforscher
- Karl Borromäus Landsteiner (1835–1909), katholischer Theologe, wurde im Ortsteil Stoitzendorf geboren.
- Johann Marihart (* 1950), Manager und CEO von Agrana
- Barbara Neuwirth (* 1958), Schriftstellerin
- Karl Petrikovics (* 1954), ehemaliger Konzernchef der Immofinanz
- Tobias Schopf (* 1985), Handballspieler
- Norbert Silberbauer (1959–2008), Schriftsteller
- Burkhard Stangl (* 1960), Musiker
- Andreas Steinböck (1665–1740), Bürgermeister, Steinmetzmeister und Bildhauer
- Veith Steinböck (1656–1713), 1695 Dombaumeister im Stephansdom zu Wien, 1683/1684 Obervorsteher der Wiener Bauhütte
- Wolfgang Steinböck (1650–1708), Bürgermeister, Steinmetzmeister und Bildhauer
- Johann Michael Strickner (1720–1782), Steinmetzmeister und Richter im kaiserlichen Steinbruch
- Maria Teschler-Nicola (* 1950), Anthropologin und Humanbiologin
- Peter Vilnai (* 1945), Schauspieler
- Franz Zeilinger (* 1934), katholischer Theologe
- Johann Zelebor (1819–1869), Naturforscher, Illustrator und Zoologe
- Gunter Ziegler (* 1949), Schauspieler
Personen mit Bezug zur Gemeinde
- Eggenburger Bruderschaft, ab 1629 eigenständige Zunftvereinigung der Steinmetze und Steinbildhauer
- Wolfgang Brandstetter (* 1957), Jurist, Universitätsprofessor, ehemaliger österreichischer Vizekanzler und Justizminister, lebt in Eggenburg
- Ernst Degasperi (1927–2011), Künstler, schuf das Kunsthaus – Haus des Friedens in Eggenburg
- Johann Gallus Högl (1664–1719), Steinmetzmeister, lebte und starb in Eggenburg
- Eduard Kranner (1893–1977), Schriftsteller und NS-Bürgermeister von Eggenburg
- Josef Naderer (1906–1965), Politiker (ÖVP) und Weingroßhändler, von 1934 bis 1938 Vizebürgermeister von Eggenburg
- Arnulf Neuwirth (1912–2012), Künstler, lebte in Eggenburg
- Heinrich Reinhart (1927–2013), Mediziner und Heimatforscher, lebte in Eggenburg
- Hans Seitz (1929–2011), Förderer der Stadt, Einsatz für denkmalgeschützte Gebäude
- Fritz F. Steininger (* 1939), Geologe und Paläontologe, Obmann der Krahuletz-Gesellschaft
- Angela Stifft-Gottlieb (1881–1941), Prähistorikerin, leitete das Krahuletzmuseum
- Johann Baptist Stöger (1810–1883), Laienbruder der Redemptoristen-Kongregation, lebte und starb in Eggenburg
- Werner Vasicek (1939–2013), Heimatforscher und Paläontologe, Kustos im Krahuletz-Museum
Weblinks
- 31105 – Eggenburg. Gemeindedaten, Statistik Austria.
- Stadtgemeinde Eggenburg
- Tourismusinformation Eggenburg
- Krahuletzmuseum
- RRRollipop-Museum, Nostalgiewelt Eggenburg
- Eintrag über Burg-Schloss Eggenburg auf NÖ-Burgen online – Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg
- Eintrag zu Eggenburg in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- Literatur über Eggenburg in der Niederösterreichischen Landesbibliothek
- Bilder von Eggenburg in der Topographischen Sammlung der Niederösterreichischen Landesbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2019 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2019), (CSV)
- ↑ Burghard Gaspar: Die Gründung der Gartenstadt Eggenburg. Das Lebenswerk des Eggenburger Kaufmanns Franz Gamerith, Sonderdruck des Kulturreferates der Stadt Eggenburg, aus: Das Waldviertel Heft 3 1991.
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Eggenburg, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 26. September 2019.
- ↑ Nostalgie. Abgerufen am 1. Juni 2019.
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Eggenburg, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Abgerufen am 26. September 2019.
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Eggenburg, Arbeitsstätten. Abgerufen am 26. September 2019.
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Eggenburg, Arbeitnehmer. Abgerufen am 26. September 2019.
- ↑ Gemeinde Eggenburg, Einrichtungen, Bildungseinrichtungen. Abgerufen am 26. September 2019.
- ↑ Gemeinde Eggenburg, Einrichtungen, Gesundheitseinrichtungen. Abgerufen am 26. September 2019.
- ↑ Land Niederösterreich, Pflege- und Betreuungszentrum Eggenburg. Abgerufen am 26. September 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Eggenburg. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 25. Februar 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Eggenburg. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 25. Februar 2020.
License Information of Images on page#
Image Description | Credit | Artist | License Name | File |
---|---|---|---|---|
Coat of arms of Eggenburg, Lower Austria | de:Datei:Eggenburg Wappen.jpg | de:Knopferl28 | Datei:AUT Eggenburg COA.jpg | |
Positionskarte von Österreich | Eigenes Werk mittels: United States National Imagery and Mapping Agency data World Data Base II data File:Austria location map.svg von User:Lencer | NordNordWest | Datei:Austria adm location map.svg | |
Eggenburger Hauptplatz am frühen Morgen vom Heißluftballon aus | Eigenes Werk | Kat1100 | Datei:BallonfahrtEggenburg-Hauptplatz 201507120553.JPG | |
The Wikimedia Commons logo, SVG version. | Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) | Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa | Datei:Commons-logo.svg | |
Compass card with German wind directions | Eigenes Werk | User:Madden | Datei:Compass card (de).svg | |
der Bahnhof Eggenburg der Franz-Josefs-Bahn in Niederösterreich | photo taken by de:Benutzer:Priwo | Priwo | Datei:Eggenburg-Bf-01.jpg | |
Eggenburg-Dreifaltigkeitssäule | Eigenes Werk ( Originaltext: selbst erstellt ) | Helmuth Furch in der Wikipedia auf Deutsch | Datei:Eggenburg-Dreifaltigkeitssäule.jpg | |
Zentrum von Eggenburg vom Heißluftballon aus | Eigenes Werk | Kat1100 | Datei:Eggenburg-Zentrum201507120550.JPG | |
Bezirk Horn | Eigenes Werk ( Originaltext: selbst erstellt ) | Joschi Täubler | Datei:Eggenburg im Bezirk HO.PNG | |
Hauptplatz von Eggenburg mit mit gotischen Giebelhäusern und Sgraffitohaus, Pranger, Martinsbrunnen, Mariensäule, in Mitten des Hauptplatzes befindet sich das Grätzel | Eigenes Werk | zyance | Datei:Eggenburg z001.JPG |