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vom 29.01.2021, aktuelle Version,

Gailtaler Tracht

Original Gailtaler Tracht
Gailtaler Frauentracht

Die Gailtaler Tracht ist die Volkstracht, wie sie im unteren Gailtal in Österreich getragen wird.

Frauenfesttracht

Die Untergailtaler Frauenfesttracht unterscheidet sich stark von den sonst langen und dunklen Kärntner Festtrachten. Sie besteht aus einer Vielzahl von Teilen, ihre Kennzeichen sind: Das Kopf- und das Brusttuch, zwei mit Fransen besetzte Seiden- oder Wolltücher. Die weißen Zipfelstrümpfe, die die Waden der Mädchen besonders hervorheben, die Schnürstiefelchen aus schwarzem Leder mit weißer Stickerei. Über die weiße, mit Spitzen besetzte Baumwollunterhose kommt ein in Wellen gelegter, kurzer, enger Unterrock, unter dessen Rand man rote Strumpfbänder sehen kann. Darüber wird ein weiter Rock mit 12 Laufmeter Stoff getragen, die den schweren plissierten Rock des Leibkittels schwungvoll abstehen lassen. Die Leinenbluse ist sorgfältig gestärkt, hat einen V-förmigen gefältelten Kragen und weitbauschige Ärmel. Den Kontrast dazu bildet ein dunkler Leibkittel, der aus einem handplissierten Rock aus Reinwollfresko und einem Samt- oder Seidenmieder besteht. Dazu gehören zwei Schürzen, eine kleine, schwarze glatte und eine größere, gemusterte aus Wollmousselin und handplissiert. Das Prunkstück ist der breite, federkielbestickte Ledergürtel mit Bänderschmuck und Messerriemen behängt.

Männertracht

Die Männertracht des unteren Gailtales ist durch das Kufenstechen eine lebendige Altform, die einen Kontrast zur bunten Festtracht der Frauen bildet. Die dunkel gehaltene Tracht deutet auf den ehemaligen Berufsstand der bäuerlichen Fuhrleute hin. Als Basis dient ein weißes Leinenhemd mit seinen charakteristischen bauschigen Ärmeln und dem roten Hexenstich an Kragen und Manschetten. Darüber wird ein hochgeschlossenes Gilet aus Seide oder besticktem Samt getragen und wird mit einer dichten Reihe aus Silberknöpfen geschlossen. Über dem Gilet wird ein buntes Seidentuch gebunden. Der dunkle Samtrock, der wahlweise braun oder schwarz getragen wird, hat eine Harrasband-Einfassung, deren Farbe frei wählbar ist (schwarz, blau, grün, braun). Die schwarze oder braune Kniebundhose ist aus Leder oder aus Loden und am Bein mit einer Schnur zu binden. Die hohen Schaftstiefel, die über das Knie reichen, werden von den Kufenstechern nur in Braun getragen, wobei schwarze Stiefel ebenfalls üblich sind. Neben dem weitscheibigen schwarzen Schlapphut mit seiner schwarzen gedrehten Schnur und dem großen Schopf tragen die jungen Reiter auch eine schwarze Zipfelmütze mit bunten Streifen, die ansonsten aus dem Stiefel hängt.

Literatur

  • Bojan Knific: Gailtaler Tracht. In: Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška. Von den Anfängen bis 1942. Band 1. Böhlau Verlag, Wien 2016, ISBN 978-3205796732, S. 385–387.
  • Marija Makarovic, Jana Dolenc: Die slowenische Volkstracht in Wort und Bild. Fünfter Band: Das Gailtal, Ljubljana 1992.

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Gailtaler Frauentracht (Feistriz/Gail) Selbst fotografiert EPei
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Jörg Haider beim Kufenstechen in Feistritz/Gail Selbst fotografiert EPei
CC BY-SA 3.0
Datei:Bilder Tallach2006 2.jpg
Gailtaler people in their folklore costumes, honor and target, shooting club in the municipality of Hermagor, Carinthia , Austria , European Union Eigenes Werk Naturpuur
CC BY 4.0
Datei:Die Gailtaler, Ehren- und Zielscheibe, Hermagor, Kärnten.jpg
Schweigeminute am Grab in Gailtaler Männertracht im Gailtal , Kärnten , Österreich . Eigenes Werk Michael Gäbler
CC BY-SA 3.0
Datei:Moment of silence.jpg
Dieses Medium (Foto/Audio/Video) zeigt das im Verzeichnis der Österreichischen UNESCO-Kommission angeführte Immaterielle Kulturerbe (UNESCO: de , en ) ( commons , de ) . Eigenes Werk Naturpuur
CC BY-SA 4.0
Datei:Pöckauer Jahreskirchtag 17. Sep. 2023.jpg
Das Kufenstechen ist ein Kärntner Reiterbrauch, der in den Untergailtaler Orten von den Burschenschaften an ihrem jährlichen Kirchtag durchgeführt wird. Das bekannteste Kufenstechen findet am Pfingstmontag in Feistritz an der Gail statt. Unverheiratete Burschen des Dorfes reiten in ihrer Gailtaler Männertracht mit der Eisenkeule in der Hand auf ungesattelten Norikerpferden in schnellem Ritt heran und stechen auf die bereitgestellte Kufe . Wenn das Holzfass zersplittert ist, nimmt der Sieger den Kranz entgegen, führt die ledigen Dorfmädchen in ihrer farbenprächtigen und kostbaren Gailtaler Tracht zur Dorflinde und eröffnet dort den Lindentanz. Das Kufenstechen ist Teil des ganztägigen Kirchtags mit Gottesdienst, dem Essen der Kirchtagssuppe , dem Kufenstechen, dem Lindentanz und dem anschließenden Dorffest, bei dem von manchen Einwohnern noch die Gailtaler Tracht getragen wird. Das Wappen von Feistritz an der Gail zeigt die beim Kufenstechen verwendete Eisenkeule und die auf dem Pfahl aufgesetzte Kufe. Eigenes Werk Michael Gäbler
CC BY 3.0
Datei:Ritt zum Kufenstechen.jpg
Dieses Medium (Foto/Audio/Video) zeigt das im Verzeichnis der Österreichischen UNESCO-Kommission angeführte Immaterielle Kulturerbe (UNESCO: de , en ) ( commons , de ) . Eigenes Werk Naturpuur
CC BY-SA 4.0
Datei:Untergailtaler Kirchtagsbräuche und Untergailtaler Tracht, Ziljski žegen in ziljska noša 08.jpg