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vom 20.03.2020, aktuelle Version,

Georg Willi

Georg Willi (* 6. Mai 1959 in Innsbruck) ist ein österreichischer Politiker (Die Grünen) und seit Mai 2018 Bürgermeister der Stadt Innsbruck.[1][2] Von 2013 bis 2017 war er Nationalratsabgeordneter der Grünen.

Zur Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl in Innsbruck 2018 trat er als Bürgermeister- und Spitzenkandidat an. Die Grünen gingen aus der Wahl als stimmenstärkste Partei hervor und Willi gewann den ersten Durchgang der Bürgermeister-Direktwahl mit 30,88 Prozent der Stimmen.[3] In der Stichwahl am 6. Mai erreichte er (bei einer Wahlbeteiligung von knapp 44 %) 52,9 Prozent und ist seit 24. Mai 2018 der erste Bürgermeister der Grünen in einer österreichischen Landeshauptstadt.[4]

Leben

Georg Willi wurde am 6. Mai 1959 in Innsbruck geboren. Er legte 1977 die Matura am Akademischen Gymnasium Innsbruck ab und besuchte zwischen 1977 und 1978 den Abiturientenlehrgang an der HAK Innsbruck. Danach studierte er von 1979 bis 1989 Biologie und Jus (nicht abgeschlossen).[5]

Willi ist verheiratet und hat einen Sohn.[6]

Politik

Willi engagierte sich bei den Grünen in Innsbruck und war von 1989 bis 1994 Gemeinderat für die Vereinten Grünen in Innsbruck. Ausgehend von Innsbruck wurde die Einigung zwischen den Vereinten Grünen und der Grünen Alternative erfolgreich vorangetrieben. Am 5. April 1994 zog Willi in den Tiroler Landtag ein. Gleichzeitig wurde er zum Klubobmann der Grünen im Tiroler Landtag gewählt und übte diese Funktion bis 2013 aus. Zwischen 2003 und 2005 war er zudem Landessprecher und danach für zwei Jahre Mitglied des Bundesvorstandes der österreichischen Grünen.

2006 kandidierte Georg Willi bei der Gemeinderatswahl in Innsbruck. Er wurde – obwohl nur an 10. Stelle der Liste gereiht – als Bürgermeisterkandidat beworben, obwohl nach dem Innsbrucker Stadtrecht damals der Bürgermeister nicht durch die Bevölkerung, sondern durch die Gemeinderäte gewählt wurde. Nachdem es den Grünen nicht gelang, in die Stadtregierung einzuziehen, blieb Willi als Abgeordneter im Landtag.

Am 17. November 2012 wurde Georg Willi bei der Landesversammlung der Tiroler Grünen in Völs mit 95,7 Prozent zum Spitzenkandidat für die Nationalratswahl 2013 gewählt.[7] Nach der erfolgreichen Wahl wechselte Willi als Verkehrs- und Tourismussprecher der Grünen in den Nationalrat und folgte damit dem Internisten Kurt Grünewald nach, der seit 1999 für die Grünen Abgeordneter zum Nationalrat gewesen war. Willis Funktion als Klubobmann der Tiroler Grünen im Landtag übernahm der Landtagsabgeordnete Gebi Mair.

Von November 2013 bis April 2016 war Willi nochmals Landessprecher der Tiroler Grünen und schloss diese Zeit mit einer Reihe von Wahlerfolgen bis hin zur Gemeinderatswahl 2016 ab.

Am 29. Mai 2017 konnte sich Willi bei der Bezirksversammlung der Innsbrucker Grünen mit 74 Prozent der Stimmen gegen die amtierende Vizebürgermeisterin Sonja Pitscheider durchsetzen und wurde zum Spitzen- und Bürgermeisterkandidaten für die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl in Innsbruck 2018 gewählt.[8] Pitscheider und der Grüne Stadtrat Gerhard Fritz hatten zuvor angekündigt, bei einem Sieg Willis alle politischen Funktionen zurückzulegen und nicht mehr bei der Wahl anzutreten.[9] Bei der Gemeinderatswahl am 22. April wurden die Grünen mit 24,2 Prozent stimmenstärkste Partei und Willi erhielt mit 30,88 Prozent in der Bürgermeister-Direktwahl die meisten Stimmen.[10] In der Stichwahl zwischen Willi und Christine Oppitz-Plörer (Für Innsbruck, ÖVP), der bisherigen Bürgermeisterin und Zweitplatzierten des ersten Wahlgangs, wurde er am 6. Mai bei einer Wahlbeteiligung von knapp 44 Prozent mit 52,9 Prozent zum neuen Bürgermeister der Tiroler Landeshauptstadt gewählt.[4] Am 24. Mai 2018 wurde er von Landeshauptmann Günther Platter in der konstituierenden Sitzung des Innsbrucker Gemeinderates als Bürgermeister angelobt.[1]

Willi wird innerhalb der Grünen dem bürgerlichen Lager zugerechnet.[11]

In einem Interview zum Jahreswechsel 2018/2019 sprach sich Willi für eine Fusion der Grünen mit der Liste "Jetzt" aus, der früheren Liste des Ex-Grünen Peter Pilz. Es mache „rational Sinn, weil das grüne Stimmenpotenzial derzeit auf zwei Parteien aufgeteilt ist“.[12]

Einzelnachweise

  1. 1 2 orf.at: Georg Willi von Platter angelobt. Artikel vom 24. Mai 2018, abgerufen am 24. Mai 2018.
  2. Willi neuer Bürgermeister von Innsbruck. 6. Mai 2018 (orf.at [abgerufen am 7. Mai 2018]).
  3. Der Standard: Innsbruck: Grüne stärkste Partei, Willi und Oppitz-Plörer in Bürgermeister-Stichwahl, 22. April 2018
  4. 1 2 Der Standard: Grüner Georg Willi gewinnt Innsbrucker Bürgermeisterwahl, 6. Mai 2018
  5. Georg Willi. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Die Grünen. Archiviert vom Original am 11. Juni 2016; abgerufen am 11. Juni 2016.
  6. STANDARD Verlagsgesellschaft m.b.H.: Georg Willi: Der nette Grüne aus dem Kirchenchor. In: derStandard.at. (derstandard.at [abgerufen am 31. Mai 2017]).
  7. Georg Willi, Biografie. In: www.parlament.gv.at. Abgerufen am 11. Juni 2016.
  8. Willi grüner Spitzenkandidat in Innsbruck – tirol.ORF.at. Abgerufen am 30. Mai 2017.
  9. Tiroler Tageszeitung Online: Pitscheider vs. Willi: Grüner Showdown in Innsbruck | Tiroler Tageszeitung Online – Nachrichten von jetzt! In: Tiroler Tageszeitung Online. (online [abgerufen am 20. März 2020]).
  10. Innsbruck-Wahl: Willi mit überraschendem Unterstützer. Abgerufen am 3. Mai 2018.
  11. Köksal Baltaci: Innsbruck: Georg Willi – der bürgerliche Grüne. Die Presse, 6. Mai 2018, abgerufen am 6. Mai 2018.
  12. Georg Willi für Fusion mit Jetzt. 31. Dezember 2018, abgerufen am 31. Dezember 2018.

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