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vom 12.07.2021, aktuelle Version,

Gerhard Beil

Gerhard Beil, 1986, 2. v. rechts, mit Günter Mittag, Ewald Moldt und Franz Josef Strauß in Bonn
1987 auf der Hannover Messe; Inspektion von PET-Flaschen

Gerhard Beil (* 28. Mai 1926 in Leipzig; † 19. August 2010 in Berlin) war ein SED-Politiker und Minister für Außenhandel der DDR.

Leben

Beil absolvierte nach der Grundschule eine Ausbildung zum kaufmännischen Angestellten. Von 1943 bis 1945 war er beim Reichsarbeitsdienst. Im April 1944 beantragte er die Mitgliedschaft in der NSDAP[1], wurde jedoch im Oktober 1944 abgewiesen.[2]

1945 wurde er Bauschlosser und arbeitete unter anderem in der Verkaufsabteilung der I.G. Farben in Frankfurt am Main (1946/1947), als Maschinist im Braunkohlewerk Espenhain, Bergmann bei der Wismut AG Aue (1949) und Stahlbauschlosser in Leipzig (1950 bis 1952).

1949 trat Beil der FDJ bei. Er studierte in Berlin 1953/1954 an der Hochschule für Planökonomie und bis 1957 an der Humboldt-Universität mit dem Abschluss als Diplomökonom. 1953 trat er in die SED ein. Von 1954 bis 1956 war er als Abteilungs- und Hauptabteilungsleiter im Staatssekretariat für Örtliche Wirtschaft tätig. Danach als Ober- und Hauptreferent im Ministerium für Innerdeutschen Handel, Außenhandel und Materialversorgung. Nach einer Rüge wegen Verletzung der Parteidisziplin war er von 1958 bis 1961 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Handelsvertretung der DDR in Österreich.

Ab 1961 war Beil wieder im Ministerium für Außenhandel tätig, zunächst als Direktionsbereichsleiter Westeuropa (bis 1965), 1969 bis 1976 als Staatssekretär und ab 1976 zusätzlich auch als erster stellvertretender Minister.

Grab auf dem Waldfriedhof Grünau

Ab 1976 war er Kandidat, von 1981 bis 1989 Mitglied des Zentralkomitees der SED, ab 1977 Mitglied des Ministerrates der DDR. Von 1986 bis 1990 war er in Nachfolge von Horst Sölle Minister für Außenhandel der DDR – er begleitete Erich Honecker auf seinen Reisen ins westliche Ausland.[3]

Beil war einer der Autoren der „Analyse der ökonomischen Lage der DDR mit Schlußfolgerungen“ zusammen mit Gerhard Schürer, Ernst Höfner, Alexander Schalck-Golodkowski und Arno Donda, als Vorlage für das Politbüro der SED am 30. Oktober 1989. In diesem, auch als „Schürer-Papier“ bekannt gewordenen Geheimbericht, wurde die Überschuldung und wirtschaftliche Zerrüttung der DDR erstmals deutlich benannt.

Bis zu seinem Ruhestand war Gerhard Beil Berater der Regierung de Maizière.

Er und seine Frau waren Mitglieder der Partei Die Linke. Beil verstand sich weiterhin als Kommunist.[3]

Gerhard Beil verstarb am 19. August 2010 an Herzversagen in Berlin-Karolinenhof[4] und wurde auf dem Waldfriedhof Grünau bestattet.

Auszeichnungen

Literatur

Commons: Gerhard Beil  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gerhard Beil im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
  2. Helmut Müller-Enbergs: Beil, Gerhard. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
  3. 1 2 junge Welt: Ein Solitär, 21. August 2010 Wortlaut des Artikels (Memento vom 12. April 2013 im Webarchiv archive.today)
  4. Die halbe Wahrheit. neues-deutschland.de (kostenpflichtig), abgerufen am 18. Januar 2013.
  5. Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF-Datei; 6,59 MB)

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Es folgt die historische Originalbeschreibung , die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein. ADN-ZB Schmidtke-10.4.86 BRD: Begegnung- Das Mitglied des Politbüros und Sekretär des ZK der SED, Günter Mittag (2.v.l.), Stellvertreter des Vorsitzenden des Staatsrates der DDR, hatte in Bonn eine Begegnung mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß (1.v.l.). An der Unterredung nahmen auch teil Staatssekretär Dr. Gerhard Beil (2.v.r.) und Botschafter Ewald Moldt (1.v.r.). Dieses Bild wurde im Rahmen einer Kooperation zwischen dem deutschen Bundesarchiv und Wikimedia Deutschland aus dem deutschen Bundesarchiv für Wikimedia Commons zur Verfügung gestellt. Das deutsche Bundesarchiv gewährleistet eine authentische Bildüberlieferung nur durch die Originale (Negative und/oder Positive), bzw. die Digitalisate der Originale im Rahmen des Digitalen Bildarchivs . Schmidtke
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Es folgt die historische Originalbeschreibung , die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein. ADN-ZB 1.4.1987 BRD: Mittag Besuch Günter Mittag, (l.) Mitglied des Politbüros und Sekretär des ZK der SED, Stellvertreter des Vorsitzenden des Staatsrates der DDR, besuchte auf der Hannover-Messe den Pavillon der Friedr. Krupp GmbH. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Dr. hc.. Berthold Beitz (r.) informierte die Gäste über maschinell gefertigte Kunststofflaschen . M.: Gerhart Beil, DDR-Ausenhandelsminister, 2.v.l.: Botschafter Ewald Moldt, Leiter der Ständigen Vertretung der DDR in der BRD. Dieses Bild wurde im Rahmen einer Kooperation zwischen dem deutschen Bundesarchiv und Wikimedia Deutschland aus dem deutschen Bundesarchiv für Wikimedia Commons zur Verfügung gestellt. Das deutsche Bundesarchiv gewährleistet eine authentische Bildüberlieferung nur durch die Originale (Negative und/oder Positive), bzw. die Digitalisate der Originale im Rahmen des Digitalen Bildarchivs . Rainer Mittelstädt
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Datei:Bundesarchiv Bild 183-1987-0401-031, Hannover, Besuch Mittag, Gespräch Beitz.jpg
Es folgt die historische Originalbeschreibung , die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein. ADN-ZB/Lehmann/ 9.11.89/Berlin: Pressekonferenz/ Günter Schabowski, Mitglied des Politbüros und Sekretär des ZK der SED, informierte im Internationalen Pressezentrum über Verlauf und Ergebnisse des zweiten Beratungstages des 10. Plenums des ZK der SED. Günter Schabowski stand den in- und ausländischen Journalisten Rede und Antwort. Dieses Bild wurde im Rahmen einer Kooperation zwischen dem deutschen Bundesarchiv und Wikimedia Deutschland aus dem deutschen Bundesarchiv für Wikimedia Commons zur Verfügung gestellt. Das deutsche Bundesarchiv gewährleistet eine authentische Bildüberlieferung nur durch die Originale (Negative und/oder Positive), bzw. die Digitalisate der Originale im Rahmen des Digitalen Bildarchivs . Thomas Lehmann
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Datei:Bundesarchiv Bild 183-1989-1109-030, Berlin, Schabowski auf Pressekonferenz.jpg
Das Staatswappen der Deutschen Demokratischen Republik . „Das Staatswappen der Deutschen Demokratischen Republik besteht aus Hammer und Zirkel, umgeben von einem Ährenkranz, der im unteren Teil von einem schwarzrotgoldenen Band umschlungen ist.“ Gesetz über das Staatswappen und die Staatsflagge der Deutschen Demokratischen Republik. Vom 26. September 1955. Fritz Alfred Behrendt (* 17. Februar 1925 in Berlin; † 4. Dezember 2008 in Amsterdam) + Heinz Behling (* 9. Oktober 1920 in Berlin; † 5. Juni 2003 Berlin) Wappenentwurf: Heinz Behling diese Datei: Jwnabd
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