Getzner Textil
Getzner Textil AG | |
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 1818 |
Sitz | Bludenz |
Leitung | Roland Comploj (Vorstandsvorsitzender) Rolf Gottmann (Vorstand Produktion/Technik) Martin Frick (Vorstand Finanzen) Tobias König (Geschäftsleitung BU Africa) Hannes Tschofen (Geschäftsleitung BU Technics) Gerhard Leitner (Geschäftsleitung BU Shirting) |
Mitarbeiterzahl | 960[1] |
Umsatz | 410 Mio. € (2019)[1] |
Branche | Herstellung von Bekleidungsdamasten, Modestoffen und technischen Textilien |
Website | www.getzner.at |
Stand: 1. September 2020 |
Die Getzner Textil AG ist ein international tätiger, österreichischer Textilhersteller mit Hauptsitz in Bludenz. Die Getzner Textil AG ist Teil der Holding Getzner, Mutter & CIE.[2] Getzner Textil AG ist mit 952 Mitarbeitern (2020; Getzner Textil Gruppe: 1.518 Mitarbeiter)[1] der größte Arbeitgeber in der Bezirkshauptstadt Bludenz und zählt zu den größten Unternehmen des Bundeslands Vorarlberg sowie zu den größten Buntwebern der Welt.
Geschichte
Das Unternehmen wurde im Jahr 1818 unter dem Firmennamen Getzner, Mutter & Cie von Christian Getzner, Franz Xaver Mutter und Andreas Gassner gegründet.
Ein Jahr später eröffnete das Unternehmen in Feldkirch die erste Rotfärberei Westösterreichs sowie die erste Maschinenspinnerei des Unternehmens. Im Jahr 1820 beschäftigte das Unternehmen bereits rund 3000 Heimarbeiterinnen für die Spinnerei und Weberei im Raum Bludenz und den angrenzenden Tälern. 1827 wurde der heutige Standort in der Bleichestraße 1 in Bludenz begründet, als das Unternehmen die dortige städtische Bleiche übernahm.
Getzner in Bludenz und Bürs war, wie viele Textilbetriebe der damaligen Zeit, auch ein Pionier der regionalen elektrischen Energiegewinnung und Energieversorgung. Die ursprünglich mechanische Energieumwandlung wurde bei Getzner zum Ende des 19. Jahrhunderts auf Wasserkraftanlagen zur elektrischen Energiegewinnung umgestellt und es wurden neue Elektrizitätswerke gebaut. Als erstes Elektrizitätswerk der Getzner-Unternehmen ging 1897 das Mengbachwerk in Nenzing in Betrieb. Bis etwa 1980 konnte der gesamte Stromverbrauch des Getzner-Konzerns durch eigene Energiegewinnung abgedeckt werden.[3]
1902 wurde bei einem Großbrand das fünfstöckige Fabrikgebäudes der Getzner, Mutter & Cie. am Leonhardsplatz in Feldkirch vernichtet und nicht wieder aufgebaut.
Nach ausgedehnten internationalen Geschäftstätigkeiten des Unternehmens wurde im Jahr 1980 der textile Bereich des Unternehmens in die heute noch bestehende Aktiengesellschaft der Getzner Textil AG ausgelagert.
Tochterunternehmen
Die Getzner Textil AG verfügt über folgende Tochterunternehmen:[1]
- WR Weberei Russikon AG (Russikon/Schweiz)[4]
- Getzner Textil Weberei GmbH (Gera/Deutschland)
- Getzner Handel GmbH (Lustenau)
- TFE Textil GmbH (Bludenz/Nüziders)
- Kneitz GmbH (Bad Mitterndorf/Österreich)
- E. Schoepf, Stammbach, Deutschland[5]
Produktion
Die Getzner Textil AG zählt zu den weltweit führenden Herstellern von hochwertigen Bekleidungsdamasten (Afrika-Damast) sowie Modestoffen für Hemden und Blusen. Corporate Fashion sowie technische Textilien ergänzen das Produktsortiment
Getzner produziert nach eigenen Angaben (2020) mit 800 Webmaschinen, vier Ausrüst- und zwei Färbereibetriebe jährlich etwa 77 Millionen Laufmeter Gewebe und erwirtschaftet damit einen Umsatz von rund 397 Millionen Euro. Der Exportanteil soll bei über 98 % liegen (über 60 Länder).[1]
Zertifizierungen und Auszeichnungen
Zertifizierungen
Zertifizierungen der Getzner Textil AG im Bereich der Produktion und des Umweltschutzes:[6]
Auszeichnungen
Energieversorgung
Elektrizität
Die elektrische Energiegewinnung für das Unternehmen erfolgt seit 1897 in mehreren Kraftwerken:
- Alvierwerk I
- Alvierwerk II
- Klarenbrunn Oberstufe
- Klarenbrunn Unterstufe
- Bleiche, Mengbachwerk (1984 stillgelegt[14])
- Obere Spinnerei
- Untere Spinnerei
Die vier erstgenannten Anlagen waren 2021 in Betrieb.[15]
Fernwärmenetz
Seit 2001 hat die Fa. Getzner ein eigenes Fernwärmenetz in Betrieb genommen.[16] Damit werden neben dem Eigenbedarf, auch öffentliche Gebäude in der Umgebung versorgt. Unter Anderem entstand zwischen 2016 und 2021 eine 900 m lange Fernwärmetrasse zur Beheizung des Frei- und Hallenbades ValBlu mit Produktionsabwärme.[17][18] Die Wärmequellen sind Kompressoren und Rauchgaswärmetauscher der Dampfkesselanlagen.[19][20]
Technische Daten des Fernwärmenetzes:[19]
- Wärmeeintrag ins Fernwärmenetz: 6.200.000 kWh/Jahr (100 %),
- davon für öffentliche Gebäude: 3.000.000 kWh /Jahr (48,4 %),
- Eigenverbrauch: 3.200.000 kWh/Jahr (51,6 %),
- Investitionskosten: 800.000 Euro (davon 170.000 Euro gefördert).
Weblinks
- Offizieller Webauftritt der Getzner Textil AG.
- bluesign® Standard
- Webseite Betriebsfeuerwehr der Getzner Textil AG
Einzelnachweise
- 1 2 3 4 5 Über uns im Webauftritt von Getzner Textil. Abgerufen am 24. Mai 2019.
- ↑ Informationen auf der Webseite: Getzner Mutter & CIE.
- ↑ Gemäß Webseite Getzner, Mutter & Cie, abgefragt am 27. Oktober 2013.
- ↑ Die früher selbständig zur Getzner Gruppe gehörige Meyer Mayor AG (Neu St. Johann/Schweiz), wurde 2018 mit der WR Weberei Russikon AG verschmolzen: Textilindustrie: Meyer-Mayor kommt neu aus Bütschwil, Webseite: Tagblatt.ch.
- ↑ Die E.Schöpf GmbH gehört seit 19. März 2019 offiziell in die Getzner Gruppe: Zwei starke Marken unter einem Dach.
- ↑ Zertifizierungen, Webseite der Fa. Getzner AG.
- ↑ Getzner Textil ist Vorarlbergs bester Arbeitgeber 2018, Webseite der Fa. Getzner AG
- ↑ Alle Gewinnerinnenim Überblick, Webseite: vol.at (2018).
- ↑ Wir suchen Vorarlbergs erfolgreichste Familienunternehmen, Webseite: wann&wo.
- ↑ Besondere Auszeichnung erhalten, Webseite: meinbezirk.at/bludenz vom 31. Oktober 2018.
- ↑ Projekt: Getzner Textil AG, Webseite: klima:aktiv.
- ↑ Getzner Textil freut sich über erneute Auszeichnung, Webseite: Getzner Textil AG.
- ↑ Einzigartiges Erfolgsprojekt, Webseite: vol.at vom 4. Dezember 2018.
- ↑ Elmar Bereuter: Vorarlberg - Schwabenkinder-Wege, München 2012, Bergverlag Rother, ISBN 978-3-7633-4416-1.
- ↑ Aktuellen Kraftwerksdaten: , Webseite der Holding: getznermutter.at/ewerke.
- ↑ Schritt für Schritt zur Energieautonomie, Webseite des Land Vorarlbergs (Energieautonomie Vorarlberg).
- ↑ Verhandlungsschrift über die am 17. November 2016 stattgefundene 15. öffentliche Sitzung der Stadtvertretung Bludenz, S. 14, Herausgeber: Amt der Stadt Bludenz, 21. November 2016.
- ↑ Meter und noch mehr, Webseite des Land Vorarlbergs (Energieautonomie Vorarlberg) vom 6. Juni 2019.
- 1 2 durch Abwärmenutzung, Webseite Fa. Getzner AG.
- ↑ Case Study: Abwärmenutzung bei Getzner Textil AG, Webseite des Land Vorarlbergs (Energieautonomie Vorarlberg) vom Mai 2014.
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Webmaschine bei Getzner Textil AG in Bludenz | Eigenes Werk | Asurnipal | Datei:Getzner Textil Webmaschine.jpg | |
Piktogramm zum Kennzeichnen von Informationen bei einer Wahl/Abstimmung. | Own illustration, 2007 | Arne Nordmann ( norro ) | Datei:Pictogram voting info.svg | |
Ehemalige Arbeiter und Passanten verfolgen die Löscharbeiten nach dem Großbrand des fünfstöckigen Fabriksgebäude der Getzner, Mutter & Cie . am Leonhardsplatz in Feldkirch (heute: Hotel und Einkaufszentrum "Illpark") im Jahre 1902. In der Brandruine ist noch die alle Stockwerke durchragende „Königswelle“ des Betriebes zu sehen. | Scan, Zentralarchiv GMC, Bludenz | (unbekannt) | Datei:1902 Getzner Feldkirch.jpg | |
Turbinenanlage im Mengbachwerk (ging 1897 in Betrieb) der Getzner, Mutter & Cie in Nenzing / Vorarlberg ; Personen v.l.n.r.: Max Scherrer, Albert Getzner und Friedrich Hummer | Scan, Zentralarchiv GMC, Bludenz | (unbekannt) | Datei:Getzner Mengbacherk Nenzing 1909.jpg |