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vom 22.02.2016, aktuelle Version,

Gil de Siloe

Altarretabel in der Kathedrale von Burgos, Gil de Siloe zugeschrieben
Doppelgrabmal Johanns II. von Kastilien und Isabellas von Portugal
Grabmal Juan de Padilla im Museo de Burgos

Gil de Siloé († um 1501) war ein spanischer Bildhauer der Spätgotik und angeblich der Vater des Diego de Siloé. Er wirkte um 1500 in Burgos.

Leben und Werk

Gil de Siloés Geburtsort ist nicht nachzuweisen, es gibt nur wenige Aufzeichnungen über sein Leben. Er ist jedoch auch als Gil de Urliones und Gil de Urlienes, was seine Herkunft aus Orléans, und Gil de Emberres und Gil de Amberes bekannt, was eine Herkunft aus Antwerpen nahelegen würde. Seine Ikonografie verweist auf eine französische Herkunft, während die Ausführung seiner Skulpturen flämische oder niederrheinische Einflüsse aufweist.[1] Siloé gilt als „[...] überragender Exponent der spätgotischen Plastik in Burgos [...]“.[2] Seine phantasiereichen, naturalistischen Skulpturen sind durch einen Reichtum an durchdachten Details und reichen Verzierung gekennzeichnet.

Schwerpunkt seiner Arbeit war die Ausgestaltung von Kirchen in der Stadt und der Provinz Burgos. Er war an dem Ausbau der Kathedrale von Burgos beteiligt, wo er unter anderen für die Grabkapelle Reliefs, Skulpturen und Wappenschilder gestaltete. Eine weitere Zuschreibung aus der Kathedrale und wichtiges Werk spätgotischer Schnitzkunst ist der 1486 bis 1488 entstandene Altar der unbefleckten Empfängnis in der Capilla de la Concepción y de Santa Ana (St. Anna-Kapelle). Für die Kartause Cartuja de Miraflores schuf er, zusammen mit Diego de la Cruz, zwischen 1496 und 1499 ein Hochaltarretabel, das mit dem ersten, aus der Neuen Welt eintreffenden Gold kostbar ausgestattet wurde. Er führte für das Presbyterium auch das 1493 vollendete Alabastergrabmal (Doppelgrabmal) von Johanns II. von Kastilien und Isabella von Portugal aus, das als einer der reichsten in Spanien gilt.[3].

Auch das Grabmal des 1470 verstorbenen Infanten Alfonso an der Nordwand des Chores stammt von de Siloé. Wahrscheinlich geht auf ihn auch ein im Pfarrmuseum von Covarrubias befindliches Triptychon der Heiligen Drei Könige zurück. Weitere Werke des Künstlers befinden sich im Pfarrmuseum von Paredes de Neva. „Sich von den herkömmlichen Strukturen der älteren kastilischen Retabel trennend, entwarf Gil de Siloe singuläre Werke, die hinsichtlich ihrer Komposition in unmittelbarem Umkreis ihre Wirkung nicht verfehlten. Sie läuteten die Epoche der überwältigenden, geschnitzten Monumentalretabel in Kastillien ein [...].“ [4] Siloe wird auch mit dem Grabmal des Juan de Padilla († 1491) aus dem Kloster Fresdelval (heute Provinzmuseum Burgos) in Verbindung gebracht, das 1500 bis 1505 entstanden ist und zum Teil von Gehilfen ausgeführt sein soll.[5]

Die Staatlichen Berliner Museen bezeichnen ihn als Vater des Diego de Siloé.[6]

Literatur

  • Werke im Metropolitan Museum of Art, New York
  • Werke im Museum of Fine Arts, Boston

Einzelnachweise

  1. de Siloé in www.britannica.com
  2. Kunstchronik, Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München, H. Carl, 1954, S. 40
  3. Rainer Eisenschmid, Isabelle d' Oster: Spanien, Baedeker, 2006, ISBN 978-3-8297-1114-2
  4. Dorothee Heim: Rodrigo Alemán und die Toledaner Skulptur um 1500: Studien zum künstlerischen Dialog in Europa, Verlag Ludwig, Kiel, 2006, S. 156, ISBN 978-3-937719-04-7
  5. Gil de Siloe. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 31: Siemering–Stephens. E. A. Seemann, Leipzig 1937, S. 27.
  6. Berliner Museen: Berichte aus den staatlichen Museen, Gebr. Mann, 1961, S. 47
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