Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast
vom 25.12.2021, aktuelle Version,

Gottfried Sonnholz

Gottfried Sonnholz (* 1695; † 1781) war ein österreichischer Orgelbauer im Zeitalter des Barock.

Leben und Werk

Sonnholz wurde 1725 Bürger von Wien und wirkte in Niederösterreich. Seit 1742 wohnte er in Wieden, Wiedner Hauptstraße 7. Als das Haus 1759 abbrannte, errichtete Sonnholz es neu und erhielt drei Jahre Steuerfreiheit.[1] In den 1750er Jahren zog sich Sonnholz aus dem Orgelbau zurück.

Sein Sohn Johann Baptist Sonnholz war kaiserlich-königlicher Hauptmann und bezog nach dem Tod des Vaters dessen Haus. Seit 1784 wohnte dort die Tochter Maria Anna Visconti.[1]

Werk

Auf hohem künstlerischen und handwerklichen Niveau schuf er bedeutende Orgelwerke und gehörte zu den besten Wiener Orgelbauern des Hochbarock.[2] Seine barocken Orgeln weisen einen prächtigen, großzügig vergoldeten Prospekt auf und sind mit reichem Schleierwerk verziert.

Werkliste

In der fünften Spalte bezeichnet die römische Zahl die Anzahl der Manuale und ein großes „P“ ein selbstständiges Pedal. Die arabische Zahl gibt die Anzahl der klingenden Register an. Die letzte Spalte bietet Angaben zum Erhaltungszustand oder zu Besonderheiten.

Jahr Ort Kirche Bild Manuale Register Bemerkungen
1728 Trautmannsdorf an der Leitha Pfarrkirche hl. Katharina I/P 9 Neubau ursprünglich für die Wiener Augustinerkirche im Loretto-Chor, 1784 umgesetzt; erhalten[3]
1729 Wien Mariahilfer Kirche nicht erhalten
1730 Wien Stephansdom Erneuerung und Erweiterung der Orgel von Jacob Kunigschwert (1544) im Südchor, was einem Neubau gleichkam
1731–1732 Melk Stiftskirche Peter und Paul II/P 28 Neubau für 6350 fl.; Gehäuse erhalten, das in zwei separate Gehäuse aufgeteilt ist, die durch ein Positiv verbunden sind
1732 Maria Enzersdorf Pfarr- und Wallfahrtskirche Neubau
1734 Hadersdorf-Weidlingau Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariabrunn II/P 19 Neubau; Gehäuse und Großteil des Pfeifenwerks erhalten; nicht restauriert[4]
1734 Mariazell Basilika Mariazell (Chorpositiv) I 4 erhalten[5]
1739 Mariazell Basilika von Mariazell („Wiener Orgel“) III/P 36 Neubau; Gehäuse ohne Rückpositiv erhalten[5]
1739[6] Wien Karlskirche II 18
aktuell 31[7]
1847 wurde die Orgel von Joseph Seyberth (Josef Seibert) umgebaut und durch den Anbau seitlicher Flügel vergrößert.[8]
1740 Ravelsbach Pfarrkirche II/P 12 Neubau; Prospekt erhalten
1742 Wien Michaelerkirche III/P 40 Umbau der Orgel von Johann David Sieber (1714): Aus dem Rückpositiv wurde ein Hinterwerk und der Spieltisch gedreht und nach hinten versetzt. 1986/87 durch Jürgen Ahrend Rückführung auf den ursprünglichen Zustand.[9]
1744 Maria-Lanzendorf Wallfahrtskirche Maria Lanzendorf II/P Neubau unter Einbeziehung älteren Materials; Prospekt erhalten, dessen Pfeifen einen hohen Zinnanteil aufweisen (82,68 %)[10]
1750 Wien Salvatorkapelle im Alten Rathaus
I/P 7 Zuschreibung; weitgehend erhalten[11]
1751 Wien Peterskirche Neubau; Gehäuse erhalten[12]
1752 Kőszeg St. Emmerichskirche I/P 8 Im original erhaltenen Orgelgehäuse installierte 1940 die Fünfkirchner Firma Angster und Sohn eine neue Orgel.[13]
1761 Großstelzendorf Pfarrkirche II/P 14 Pfeifen zur Gänze erhalten, 1866 mit neuem Spieltisch von Ullmann ausgestattet

Literatur

  • Oskar Eberstaller: Orgeln und Orgelbauer in Österreich. Böhlau, Graz 1955 (Wiener musikwissenschaftliche Beiträge; 1).
  • Alois Forer: Orgeln in Österreich. 2. Auflage. Schroll, Wien, München 1983, ISBN 3-7031-0583-6.
  • Günter Lade: Orgeln in Wien. Edition Lade, Wien 1990, ISBN 3-9500017-0-0.
  • Rudolf Scholz: Organa Austriaca. Band 1. Braumüller, Wien 1976, ISBN 3-7003-0132-4.
  • Karl Schütz: Der Wiener Orgelbau in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Notring, Wien 1969.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Schütz: Der Wiener Orgelbau in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. 1969, S. 16f.
  2. Eberstaller: Orgeln und Orgelbauer in Österreich. 1955, S. 69.
  3. Orgel in St. Augustin in Wien, S. 7 (PDF-Datei; 561 kB), abgerufen am 14. März 2016.
  4. Orgel in Mariabrunn, abgerufen am 22. November 2012.
  5. 1 2 Gottfried Allmer: Die neuen Orgeln der Basilika Mariazell, S. 11f. (PDF-Datei; 353 kB), abgerufen am 22. November 2012.
  6. Oesterreichisches Musiklexikon: Sonnholz (Sonholz), Gottfried
  7. Oesterreichisches Musiklexikon: St. Karl (Wien)
  8. Karlskirche.at: Orgel (Memento des Originals vom 19. November 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.karlskirche.at; abgerufen am 13. Juli 2014
  9. Orgel der Michaelerkirche, Wien, abgerufen am 22. November 2012.
  10. Orgel in Lanzendorf, abgerufen am 24. November 2012.
  11. Orgel der Salvatorkapelle in Wien (Memento des Originals vom 13. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.orgelmusik.at, abgerufen am 22. November 2012.
  12. Orgel der peterskirche in Wien, abgerufen am 22. November 2012.
  13. Kilián Szigeti: Régi magyar orgonák - Kőszeg (Alte ungarische Orgeln - Güns). Zeneműkiadó, Budapest 1974, ISBN 963-330-041-X, S. 23–24. – Laut Szigeti es ist wahrscheinlich, daß die ältere Orgel der kőszeger St. Jakobkirche wurde 1748 auch vom Meister Sonnholz gebaut, aber es gibt keinen Beweis dafür.

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
Basilika Minor, Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Geburt mit Kirchhof Eigenes Werk Grubernst ( talk )
CC0
Datei:2005.12.26 - Mariazell - Basilika - 04.jpg
Eigenes Werk Ricardalovesmonuments
CC BY-SA 3.0
Datei:Malteserkirche - 1.jpg
Orgel der Franziskanerkloster-, Wallfahrts- und ehemalige Pfarrkirche hll. Maria Magdalena und Maria in der niederösterreichischen Marktgemeinde Maria Enzersdorf . Ursprünglich von Gottfried Sonnholz mit einem Manual und 13 Register um 1730 errichtet. 1977 wurde unter Verwendung des bestehenden Gehäuses von Herbert Gollini eine neue Orgel mit 3 Manuals und 42 Registern errichtet. Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
CC BY-SA 4.0
Datei:Maria Enzersdorf - Klosterkirche, Orgel.JPG
Orgelempore, Wallfahrtskirche Maria Lanzendorf, Niederösterreich Eigenes Werk Buchhändler
CC BY-SA 3.0
Datei:Maria Lanzendorf 06.JPG
Blick zur Orgelempore in der Martinskirche in der niederösterreichischen Stadt Klosterneuburg . Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
CC BY-SA 3.0
Datei:Martinskirche Klosterneuburg Richtung Orgelempore.JPG
Baroque organ of Mariabrunn, Vienna Eigenes Werk Lab0
CC BY-SA 3.0
Datei:Orgelempore Mariabrunn, Wien.jpg
Orgel der katholischen Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt in Ravelsbach Eigenes Werk Manfred Kuzel
CC BY-SA 3.0 at
Datei:Pfarrkirche Ravelsbach Orgel.jpg
Stift Melk, Austria, frescos on the ceiling of the church, by the artist de:Johann Michael Rottmayr Selbst fotografiert Mussklprozz
CC BY-SA 3.0
Datei:StiftMelkDeckenfresken.jpg
Baroque organ of the Michaelerkirche, Vienna Selbst fotografiert Georges Jansoone
CC BY 2.5
Datei:Wien.Michaelerkirche14.jpg
Orgel der Karlskirche im 4. Wiener Gemeindebezirk Wieden. Die barocke Orgel wurde ursprünglich 1739 von Gottfried Sonnholz (Sonholz) mit 18 Registern gefertigt (mittlerer Teil). 1847 wurde die Orgel von Joseph Seyberth (Josef Seibert) umgebaut und durch den Anbau seitlicher Flügel auf 31 Register vergrößert ( 1 ) sowie mit einem freistehenden Spieltisch ausgestattetː 2 . 1989 wurde die Orgel vom Orgelbauer Gerhard Hradetzky umfassend restauriertː 3 . Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
CC BY-SA 4.0
Datei:Wien - Karlskirche, Orgel.JPG