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vom 28.05.2022, aktuelle Version,

Grafschaft Falkenstein

Wappen der Grafschaft Falkenstein
Grafschaft Falkenstein (orangefarben)

Die Grafschaft Falkenstein war ein Territorium im Heiligen Römischen Reich, das nach der im frühen 12. Jahrhundert erbauten Reichsburg Falkenstein in der Pfalz benannt wurde.

Geschichte

Der erste Träger des Namens von Falkenstein war der 1135 belegte Sigbold von Falkenstein. Dessen Söhne, die Reichsministerialen Hunfried und Heinrich von Falkenstein werden der Reichsministerialität zugeordnet, Hunfried testierte 1166 als Reichstruchsess für Kaiser Friedrich I. Barbarossa. Vermutlich durch die Heirat Hunfrieds von Falkenstein mit einer Tochter Werners II. von Bolanden kam nach dem Aussterben der Falkensteiner deren Besitz (und das Reichstruchsessenamt) an die Herren von Bolanden[1]. Im Zuge einer bolandischen Erbteilung zu Beginn des 13. Jahrhunderts begründete Philipp I. von Falkenstein die nach der Burg Falkenstein (Pfalz) benannte Seitenlinie. Er beerbte im Jahr 1258 das Reichsministerialengeschlecht der Münzenberg und erhielt damit die Landvogtei über die Wetterau und die Reichsvogtei im Dreieichforst. Damit wurde der neue Lebensmittelpunkt der Familie das Gebiet des Taunus. In diesem Zusammenhang wurde auch die hessische Burg Falkenstein (Taunus) nach dem Adelsgeschlecht benannt. Die in der Nordpfalz und in Rheinhessen liegenden Stammlande blieben jedoch im Besitz der Familie.

Eine Seitenlinie dieses nunmehr hessischen Adelsgeschlechtes erhielt im Jahr 1398 den Grafentitel. Die hessischen Falkensteiner starben aber schon 1418 aus und über die Schwester des letzten Grafen kamen die Besitzungen in der Nordpfalz und in Rheinhessen an die Grafen von Virneburg.

Im Jahre 1456 wurden sie an Wirich IV. von Daun-Oberstein verkauft. Die Lehnsrechte gab Kaiser Friedrich III. an das Herzogtum Lothringen. Kaiser Maximilian I. erhob die Herrschaft Falkenstein im Jahre 1518 zur Grafschaft, worauf Wirich V. von Daun-Falkenstein († 1546) und seine Nachkommen Grafen von Daun-Falkenstein wurden. 1603 brachte Amalia von Leiningen-Westerburg, geborene von Falkenstein (* um 1546; † 1608), als Witwe des Johannes II. von Hohenfels-Reipoltskirchen (1538–1568) nach dem Tod ihres Sohnes Johannes III. von Hohenfels-Reipoltskirchen († 1602) ihren beiden Brüdern Sebastian und Emich IV. von Daun-Falkenstein die reichsunmittelbare Herrschaft Reipoltskirchen zu.

1629 gelangte die Grafschaft in weiblicher Erbfolge an die schwedischen Grafen Lewenhaupt zu Rasseburg und von Manderscheid-Kail und war über Jahrzehnte strittig mit den Grafen von Daun-Falkenstein. Wilhelm Wirich von Daun-Falkenstein verkaufte die Grafschaft Falkenstein 1667 an Herzog Karl IV. von Lothringen. Mit der Heirat von Herzog Franz Stephan und Maria Theresia von Österreich im Jahre 1736 gelangte die Grafschaft an das Haus Österreich-Lothringen. Seit 1782 wurde sie als Oberamt Winnweiler von der vorderösterreichischen Regierung in Freiburg im Breisgau verwaltet[2].

Umfang

Burg Falkenstein (Pfalz)

Vor dem Ersten Koalitionskrieg (1792) hatte die vorderösterreiche Grafschaft Falkenstein rund 125 km² mit 7714 Einwohnern.[6] In den Tabellen des preußischen Verwaltungsbeamten Karl Heinrich von Lang, der auf die Ungenauigkeit aller Quellen hinweist, sind 1798 für Falkenstein 4200 Einwohner, für Bretzenheim 2000 und für Reipoltskirchen 4000 Personen vermerkt.[7] Nach der Zugehörigkeit des Linken Rheinufers zu Frankreich zwischen 1794/97 und 1814 wurde die österreichische Herrschaft nur kurz restituiert, bis 1816 der überwiegende Teil an Bayern zum Rheinkreis und einige Gemeinden zu Rheinhessen (Provinz des Großherzogtums Hessen) kamen. Seit 1946 gehören alle Orte des ehemaligen Oberamts Winnweiler zu Rheinland-Pfalz.

Regierende Herren und Grafen

Herren und Grafen von Bolanden-Falkenstein
Grafen von Virneburg
  • 1418–1444 Ruprecht IV. von Virneburg († 1444), verheiratet mit Agnes von Solms († 1412/20), Tochter von Otto I. von Solms-Braunfels; 1420 Zweite Falkensteiner Teilung unter Sayn, Virneburg, Solms, Isenburg, Eppstein und Hanau
  • 1444–1456 Wilhelm von Virneburg-Falkenstein († 1487), verkaufte die Grafschaft
Grafen von Daun-Oberstein
  • 1456–1501 Wirich (IV.) VI. von Daun-Oberstein (1418–1501), Grabstein in der Abteikirche Otterberg
  • 1501–1517 Melchior von Daun-Oberstein (1445–1517), Grabstein in der Abteikirche Otterberg, verheiratet mit Margaretha von Virneburg
  • 1517–1530 Philipp von Daun-Oberstein († 1530), Falkenstein wurde 1518 von Kaiser Maximilian I. zur Reichsgrafschaft erhoben, Grabstein in der Abteikirche Otterberg
  • 1530–1546 Wirich (V.) VII. von Daun-Falkenstein († 1546)
  • 1546–1579 Johann von Daun-Falkenstein (1506–1579), auch als Vormund seines geistesschwachen Bruders Kaspar († 1576), 1549 von der Herzoginwitwe Christina von Lothringen belehnt, 1554 durch einen Erbteilungsvertrag mit seinen Brüdern Philipp II. von Daun-Falkenstein-Broich (* um 1514; † 1554) und Sebastian von Daun-Oberstein (* um 1530; † um 1576) bestätigt. Die Reichsstandschaft der Grafschaft wurde 1559 von Kaiser Ferdinand I. bestätigt. Grabmal in der Klosterkirche Marienthal
  • 1579–1585 Regentschaft der Witwe, Rhein- und Wildgräfin Ursula zu Salm-Kyrburg (1515–1601), die in erster Ehe mit Ruprecht von Pfalz-Zweibrücken-Veldenz († 1544) verheiratet gewesen war
  • 1585–1615 Sebastian von Daun-Falkenstein-Oberstein (* um 1546; † 1615), Grabplatte in der Felsenkirche Oberstein. Seine Schwester Sidonia von Daun-Falkenstein (1549–1588) war seit 1579 verheiratet mit Axel Stensson Lewenhaupt-Raasepori (1554–1619).[8] Die Schwester Amalia von Falkenstein (1547–1608) war verheiratet in erster Ehe mit Johannes II. von Hohenfels-Reipoltskirchen (1538–1568), in zweiter Ehe seit 1578 mit Philipp I. von Leiningen-Westerburg (1527–1597)
  • 1615–1628 Emich IV. von Daun-Falkenstein-Oberstein († 1628), Bruder des vorherigen, residierte in Bretzenheim, Grabmal in der Klosterkirche Marienthal

Daun-Falkenstein-Oberstein

  • 1628–1633 Lothar von Daun-Falkenstein-Oberstein († 1633), Vetter des Emich IV., gefallen an der Werbener Schanze, und sein Bruder
  • 1633–1636 Franz Christoph von Daun-Falkenstein-Oberstein († 1636), gefallen in der Schlacht bei Wittstock,[4] Grabmal befand sich in der Kirche des Franziskanerklosters Kreuznach
  • 1636–1646 (Anspruch bis 1660/67) Wilhelm Wirich von Daun-Falkenstein-Broich (1613–1682), ein entfernterer Verwandter (Nachkomme des Wirich (V.) VII. von Daun-Falkenstein), 1640 unter Sequester gestellt, 1642 von Lothringen belehnt, 1646 des Lehens für verlustig erklärt, 1647 bis 1654 wurde Schloss Falkenstein von lothringischen und manderscheidischen Truppen besetzt, 1660/67 Verkauf an Karl IV. von Lothringen

Lewenhaupt-Rasburg (Erbanspruch)

  • ab 1628 erhoben Johann Casimir (1583–1634)[9] und Steno (Stein; Stanislaus) von Löwenhaupt-Rasburg (1586–1645),[10] verheiratet mit Magdalena von Manderscheid-Schleiden († 1639), Söhne von Sidonia von Daun-Falkenstein, Anspruch auf die Grafschaft
Kondominium der Grafen von Manderscheid-Kail und Lewenhaupt

Manderscheid-Kail

  • 1652/53 Philipp Dietrich von Manderscheid-Kail (1596–1653), Sohn von Dietrich II. von Manderscheid-Kail († 1613) und Anna Amalia von Manderscheid-Schleiden, seit 1628 verheiratet mit Elisabeth Amalia Löwenhaupt-Rasburg (1607–1647),[5][10] Tochter von Steno von Lewenhaupt und Enkelin der Sidonia von Daun-Falkenstein,[11] wird im Namen der verstorbenen Grafen von Lewenhaupt von Karl IV. von Lothringen mit der Grafschaft Falkenstein belehnt.
  • 1653–1686 Hermann-Franz von Manderscheid-Kail (1640–1686)

Lewenhaupt-Rasburg

Manderscheid-Kail

  • 1682–1686 Hermann-Franz von Manderscheid-Kail (1640–1686)
  • 1686–1721 Karl Franz Ludwig von Manderscheid-Kail-Blankenheim (1665–1721)
  • 1721–1727 Wolf Heinrich von Manderscheid-Kail-Blankenheim (1678–1742), verkaufte 1727 seine Hälfte der Grafschaft an Leopold von Lothringen[17]

Lewenhaupt-Rasburg

  • ab 1682 Gustav Moritz (1651–1700),[18] Axel Johann (1660–1717),[19] Carl Gustav (1662–1703),[20] Moritz Adam, Gustav Friedrich (1658–1723)[15] und Carl Julius von Löwenhaupt (1664–1726)[15][20]
  • 1700 wird auch Gustav Adolf von Lewenhaupt (1675–1708),[18] Sohn von Gustav Moritz, durch Leopold Herzog zu Lothringen belehnt
  • 1713–1724 auch Karl Friedrich (1689–1753)[15] und Gustav Otto von Löwenhaupt (1690–1762).[19]
    Gustav Otto von Löwenhaupt, Sohn von Axel Johann, verzichtet 1724 gegenüber Leopold von Lothringen auf die Ansprüche
Haus Habsburg-Lothringen

Burggrafen, Administratoren und Amtleute (Oberamtleute) der Grafschaft Falkenstein

(Quelle:[21])

  • 1320, 1330 Gerhard von Wachenheim
  • 1350 Peter von Wachenheim
  • 1409, 1413 Johann (Henne) von Lewenstein genannt von Randeck
  • 1466, 1469 Arnold Glock (Glocke) von Oberstein († nach 1478) aus einer kurtrierischen Burgleute-Familie zu St. Wendel
  • 1474 Martin vom Stein
  • 1480 Bligger XIV. Landschad von Steinach († 1499), Burggraf von Alzey, verheiratet mit Mia von Helmstadt, Doppelgrabmal in der von ihm neu erbauten Kirche zu Neckarsteinach
  • 1484 Peter von Gersbach
  • 1531 Hans Blick von Lichtenberg d. Ä.
  • 1537 (Hans) Christoph II. Landschad von Steinach
  • 1541, 1545, 1546 Bleickard XVI. Landschad von Steinach
  • 1554 Hans Martin von Wachenheim, vermittelte 1554 den Erbteilungsvertrag zwischen den Brüdern von Daun-Falkenstein
  • 1577 Friedrich von Lewenstein
  • 1609, 1620, 1629 Johann Henrich Keßler von Sarmsheim
  • 1652, 1665/67 Johann Christoph von Schellart, 1665 wurde der herzoglich lothringische Oberamtmann zu Falkenstein von Schellart in die Oberrheinische Reichsritterschaft aufgenommen
  • 1653 Weingart (lothr.)
  • 1678 Carl Souart
  • Johann Daniel Mörlin (von Morle) (1641–1699), Rat des Herzogs Karl IV. bzw. des Prinzen Charles Henri de Lorraine-Vaudémont und Oberamtmann der Grafschaft Falkenstein

Falkenstein-Manderscheid-Kail

  • 1695, 1700, 1701, 1708 Georg Ulrich Pleickner (Bleichner), zugleich kurpfälzischer Rat
  • 1706, 1710, 1715, 1718, 1724 Jean Foccart (1687, 1695, 1700 Oberkeller), zugleich pfälzischer Rat
  • 1720 Pleickner

Falkenstein-Lewenhaupt

  • 1659 Johann Arndt
  • 1698, 1700, 1701, 1706, 1710 Johann Friedrich Seidenbender (Seydenbänder) (1650–1712), Lic. jur., 1685 bis 1689 und ab 1694 Dreizehner, Stättmeister und regierender Schultheiß in Worms, 1698 kaiserlicher Hofpfalzgraf
  • 1715 P. A. Roesgen
  • 1716 G. D. Lierma
  • 1724 Johann Georg Förster aus Bruchhausen, später kurpfälzischer Administrations-Schaffner des ehemaligen Klosters Liebenau

Lothringen und Habsburg-Lothringen[22]

  • 1722–1733 Franz Friedrich Freiherr von Langen
  • 1734–1742 Karl Baron von Pfütschner
  • 1742 (?43) – 1753 Johann Nikolaus Baron von Schackmin
  • 1753–1756 Baron von Speicher
  • 1756–1769 Bernhard Anton Emanuel von Brée (Landschreiber), 1764 Reichsritterstand
  • 2. März 1770 – 1772 Friedrich Karl von Moser (Verwalter)
  • 1773–1774 Joseph von Aichen, zuvor seit 1771 Justizcommissär der Grafschaft
  • 1784 Joseph Philipp Sauer (Administrator der Reichsgrafschaft Falkenstein)
  • 1785–1797 Joseph Innocenz von Steinherr, Edler von Hohenstein (1751–1824), (1785 provisorisch aufgestellter Administrator, 1786–1797 k.k. Oberamtmann)

Wappen

Das Wappen der Grafen von Falkenstein zeigt in Blau ein silbernes sechs- oder achtspeichiges Spulrad. Es erscheint auch heute noch in einer Reihe aktueller Gemeindewappen in Rheinhessen, der Pfalz und Nordrhein-Westfalen, z. B.:

Historische Wappen

Varia

Kaiser Joseph II. als "Graf von Falkenstein"

Kaiser Joseph II. bediente sich grundsätzlich des Titels eines „Grafen von Falkenstein“, wenn er inkognito reiste.[27][28] In seinem Großen Wappen führte er das Wappen der Grafschaft Falkenstein im 8. Feld (in der Spitze gespalten: VIII 5 Teschen und VIII 6 Falkenstein).

Literatur

  • Ludwig Albrecht Gebhardi: Geschichte der gräflichen Häuser Falkenstein. In: Genealogische Geschichte der erblichen Reichsstände in Teutschland. Gebauer, Halle 1776, S. 597–704 (Google-Books)
  • Adolph Köllner: Geschichte der Herrschaft Kirchheim-Boland und Stauf, Wiesbaden, 1854, Beitrag „Versuch einer Geschichte der Grafschaft Falkenstein am Donnersberg und ihrer ehemaligen Besitzer“, S. 368–414 (Google Books)
  • Gabriel Anrep (Hrsg.): Svenska adelns ättar-taflor, Bd. II/1. Norstedt, Stockholm 1861, S. 664–677 (Google-Books)
  • Johann Georg Lehmann: Urkundliche Geschichte der Herren und Grafen von Falkenstein am Donnersberge in der Pfalz. o. O. 1871 (Google-Books)
  • August Heldmann: Die Reichsherrschaft Bretzenheim a. d. Nahe, ihre Inhaber und Prätendenten. (Veröffentlichungen des Antiquarisch-Historischen Vereins zu Kreuznach 17). Ferdinand Harrach, Kreuznach 1896 (Digitalisat der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln)
  • Ludwig Zimmer: Die Weistümer der Grafschaft Falkenstein. In: Nordpfälzer Geschichtsverein (1925), S. 21-23, 28-30, 33-36, 41-44, 49-50
  • Michael Reiter: Die jüngere Grafschaft Falkenstein 1458 - 1735. Beiträge zur Geschichte einer mediatisierten Reichsgrafschaft. Dissertation Johannes Gutenberg-Universität zu Mainz 1969
  • Kurt Oberdorffer: Die Reichsgrafschaft Falkenstein. In: Friedrich Metz (Hrsg.): Vorderösterreich – eine geschichtliche Landeskunde. 3. Auflage 1977, S. 565–578, ISBN 3-7930-0208-X
  • Anette Löffler: Die Herren und Grafen von Falkenstein (Taunus). Studien zur Territorial- und Besitzgeschichte, zur reichspolitischen Stellung und zur Genealogie eines führenden Ministerialengeschlechts 1255 - 1418. (Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte; 99), Bd. 1. Darstellung, Ortskatalog. Darmstadt 1994; Bd. 2 Regesten. Darmstadt 1994
  • Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 7., vollständig überarbeitete Auflage. C.H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54986-1, S. 181 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  • Vorderösterreichische Regierung und Kammer 1753 - 1805 Oberämter Bregenz, Tettnang, Winnweiler und Offenburg (= Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, Band 50/9), Stuttgart 2008, S. 30 f. und S. 159 - 278 (enthält einen Überblick über erhaltene Archivalien der Grafschaft aus der österreichischen Zeit und zahlreiche Archivalien des nachfolgenden Oberamtes Winnweiler)

Einzelnachweise

  1. Jürgen Keddigkeit, Alexander Thon, Rolf Übel (Hrsg.), Pfälzisches Burgenlexikon, Band 2, F-H, Kaiserslautern 2002, ISBN 3-927754-48-X, Seite 46 ff.
  2. Die Grafschaft Falkenstein war für Franz Stephan von Lothringen von großer Bedeutung, da er mit ihr ein dem Heiligen Römischen Reich zugehöriges Territorium aus eigenem Recht besaß. Mit einer Lehensurkunde hatte Kaiser Karl VI. am 10. Juli 1730 die Trennung der Reichsgrafschaft vom lothringischen Herzogsgebiet vollzogen. Als Herzog Franz Stephan von Lothringen, um seine Eheschließung mit Maria Theresia zu ermöglichen, im Präliminarvertrag von 1735 das Herzogtum Lothringen im Tausch gegen die Toskana abgab, wurde Falkenstein ausdrücklich ausgenommen. Dadurch verblieb Franz Stephan im Stand eines Reichsfürsten, was ihm erst die Kandidatur für die Kaiserwürde im Jahr 1745 ermöglichte. Letztendlich erklärt sich daraus die Sonderrolle der Grafschaft und die erst 1782 erfolgte Eingliederung in die vorderösterreichische Verwaltungsorganisation.
  3. Ueber die Herrschaft Reipolzkirchen. Commissionsbericht … Februar 1764. In: Historisch und statistisches Magazin vornemlich von Oberteutschland 1 (1764), S. 3–22 (Google-Books).
  4. 1 2 Eberhard J. Nikitsch (Bearb.): Die Inschriften des Landkreises Bad Kreuznach. (Die deutschen Inschriften 34. Mainzer Reihe 3), Ludwig Reichert, Wiesbaden, Nr. 536 (Deutsche Inschriften online).
  5. 1 2 3 4 Adolph Köllner: Geschichte der Herrschaft Kirchheim-Boland und Stauf. A. Stein, Wiesbaden 1854, S. 438f (Google-Books).
  6. Kurt Oberndorffer: Die Reichsgrafschaft Falkenstein. In: Friedrich Metz (Hrsg.): Vorderösterreich. Eine geschichtliche Landeskunde, Bd. II. 2. Auflage Rombach, Freiburg i. Br. 1967, S. 565–578, bes. S. 569, nach Johann Alfons Lugo: Statistik der k. k. Vorlande (30. May 1797). In: ebenda, S. 797–818, bes. S. 797.
  7. Karl Heinrich von Lang: Tabellen über Flächen-Inhalt, Menschen-Zahl, Einkünfte, und Bevorstehenden Verlust der Teutschen Reichs-Lande. J. Decker, Basel 1798, Bilanz nach S. 55; vgl. S. 3f (unpaginiert), 9, 17f und 23 (Google-Books).
  8. 1 2 Gabriel Anrep (Hrsg.): Svenska adelns ättar-taflor, Bd. II/1. Norstedt, Stockholm 1861, S. 664f.
  9. Gabriel Anrep (Hrsg.): Svenska adelns ättar-taflor, Bd. II/1. Norstedt, Stockholm 1861, S. 665.
  10. 1 2 Gabriel Anrep (Hrsg.): Svenska adelns ättar-taflor, Bd. II/1. Norstedt, Stockholm 1861, S. 677.
  11. Vgl. Leopold Nedopil: Deutsche Adelsproben aus dem Deutschen Ordens-Central-Archive. Braumüller, Wien 1868, S. 594 (Google-Books).
  12. Gabriel Anrep (Hrsg.): Svenska adelns ättar-taflor, Bd. II/1. Norstedt, Stockholm 1861, S. 665f.
  13. Gabriel Anrep (Hrsg.): Svenska adelns ättar-taflor, Bd. II/1. Norstedt, Stockholm 1861, S. 666f.
  14. Vater des schwedischen Generals Adam Ludwig Lewenhaupt; August Ludwig von Schlözer (Hrsg.): Schwedische Biographie enthaltend eine Sammlung von Lebensbeschreibungen, Bd. I. David Iversen, Altona und Hamburg 1760, S. 399–402 (Google-Books).
  15. 1 2 3 4 Gabriel Anrep (Hrsg.): Svenska adelns ättar-taflor, Bd. II/1. Norstedt, Stockholm 1861, S. 670.
  16. Gabriel Anrep (Hrsg.): Svenska adelns ättar-taflor, Bd. II/1. Norstedt, Stockholm 1861, S. 676.
  17. Vertrag zwischen dem Hertzog zu Lothringen und Grafen Wolf Heinrich zu Manderscheid wegen der Grafschafft Falckenstein, d. d. 1724. 14. Jun. In: Johann Jacob Moser (Hrsg.): Diplomatisches Archiv des XIIX. Jahrhunderts. Reinhard Eustacius Möller, Frankfurt am Main 1743, Nr. 48, S. 447–459 (Google-Books).
  18. 1 2 Gabriel Anrep (Hrsg.): Svenska adelns ättar-taflor, Bd. II/1. Norstedt, Stockholm 1861, S. 666.
  19. 1 2 Gabriel Anrep (Hrsg.): Svenska adelns ättar-taflor, Bd. II/1. Norstedt, Stockholm 1861, S. 667.
  20. 1 2 Gabriel Anrep (Hrsg.): Svenska adelns ättar-taflor, Bd. II/1. Norstedt, Stockholm 1861, S. 671.
  21. Vgl. auch die umfangreiche Liste bei Michael Reiter mit zahlreichen weiteren Personen, S. 231–234.
  22. Vollständige Zusammenstellung nach Werner Rasche, Ortsgeschichte von Winnweiler, Gemeinde Winnweiler 1991, S. 124 f.
  23. 1 2 Die Herren von Hohenfels-Reipoltskirchen führten bis zu ihrem Absterben und der Übernahme der Herrschaft Reipoltskirchen durch die Grafen von Daun-Falkenstein (1602 bzw. 1603) bereits das stammverwandte Wappen der Herren von Bolanden (sechs- oder achtspeichiges Rad); vgl. noch heute die Wappen der Gemeinde Bolanden oder der Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden. In der Regel führten die Herren von Bolanden das rote Rad, die Hohenfelser Seitenlinie das blaue (siehe so die Erläuterung zum Wappen des Donnersbergkreises) oder eher das silberne Rad und die Falkensteiner auch das silberne Rad.
  24. Stifterwappen seiner Tochter Sidonia Juliana von Lewenhaupt-Falkenstein (1659–1737) am Altarbild der Kirche von Björklinge in der Gemeinde Uppsala, 1714.
  25. Sohn von Hermann-Franz von Manderscheid-Kail (1640–1686) und Wild- und Rheingräfin Maria Agathe von Kyrburg (1641–1691), Kanoniker und Propst von St. Gereon in Köln und Kanoniker in Straßburg, später Chorbischof.
  26. Tochter des schwedischen Generalmajors Mauritz von Lewenhaupt-Falkenstein (1666–1735) und der Brigitte Franziska von Praunheim (* 1697; † nach 1742); Gabriel Anrep (Hrsg.): Svenska adelns ättar-taflor, Bd. II/1. Norstedt, Stockholm 1861, S. 669f.
  27. Monika Czernin: Der Kaiser reist inkognito - Joseph II. und das Europa der Aufklärung. München 2021, ISBN 978-3-328-60057-2.
  28. https://www.habsburger.net/de/kapitel/die-reisen-des-grafen-von-falkenstein, ausgelesen am 10. August 2021

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