Hannes Arch
Hannes Arch |
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Name | Hannes Arch |
Geboren | 22. September 1967 in Leoben, Steiermark, Österreich |
Gestorben | 8. September 2016 bei Heiligenblut am Großglockner, Kärnten, Österreich |
Red Bull Air Race Weltmeisterschaft | |
Rennteam | Team Hannes Arch |
Flugzeug | Edge 540 V3 |
Platzierungen / Titel | |
Champion | 2008 |
Platzierung (Jahr) | 10. (2007) 1. (2008) 2. (2009) 2. (2010) 2. (2014) 3. (2015) 3. (2016) |
Hannes Arch (* 22. September 1967 in Leoben, Steiermark; † 8. September 2016 bei Heiligenblut am Großglockner, Kärnten) war ein österreichischer Kunstflug-Pilot und Betreiber einer Flugtransportfirma.
Biografie
Arch wuchs in Trofaiach auf, besuchte das BORG Eisenerz und lebte zuletzt in der Stadt Salzburg. Seit der Saison 2007 war der staatlich geprüfte Berg- und Skiführer der erste österreichische Teilnehmer an der Red Bull Air Race Weltmeisterschaft, nachdem er sich im Oktober 2006 in Phoenix (Arizona) in einer Qualifikationsrunde durchsetzen konnte.
Sein erstes Rennen in der Serie bestritt er am 6. April 2007 in Abu Dhabi (VAE), wo er nicht über die Qualifikation hinauskam. Dies gelang ihm erstmals in seinem zweiten Rennen in Rio de Janeiro am 21. April: Er erreichte den vierten Platz und damit 3 Punkte. Im weiteren Saisonverlauf gelangen ihm jedoch keine weiteren Punkte, wodurch er in der Gesamtwertung Rang 10 erreichte.
Deutlich erfolgreicher verlief seine zweite Saison in der Red Bull Air Race Weltmeisterschaft im Jahr 2008: In den ersten fünf Wettkämpfen erflog Arch je zwei zweite und dritte sowie einen vierten Platz, bevor er beim Bewerb in Budapest am 19. und 20. August seinen ersten Sieg erringen konnte. Nachdem er auch den Bewerb in Porto siegreich beenden konnte, übernahm er die Führung in der Gesamtwertung. Am 1. November 2008 krönte er sich im australischen Perth mit dem Sieg im Qualifying zum Weltmeister der Red Bull Air Race Weltmeisterschaft 2008.
In die Saison 2009 startete Arch mit einem Sieg im ersten Saisonbewerb in Abu Dhabi; er errang bei sechs Bewerben in der Saison vier Podestplätze, wurde nie schlechter als Vierter und beendete das Jahr als Vizeweltmeister hinter Paul Bonhomme.
Er flog wie der Großteil der Piloten der Serie eine Zivko Edge 540.
Arch hat sich weiters im Base-Jumping einen Namen gemacht und erregte großes Aufsehen, als er gemeinsam mit Ueli Gegenschatz 2000 einen Base-Jump von der Eiger-Nordwand und 2003 von der Matterhorn-Nordwand durchführte.
Seit 2010 war er mit der deutschen Stuntfrau und Actionmodel Miriam Höller liiert.
Für eine Flugschau vor Tausenden Zusehern unterflog Arch ohne Bewilligung der Austro Control den Mozartsteg über die Salzach im Zentrum Salzburgs und zahlte dafür 2007 „weniger als 5000 € Strafe“.
Anfang April 2016 flog er im Tauernwindpark in Oberzeiring Slalom zwischen den 14 Masten der Windturbinen, deren dreiflügelige Windräder in Y-Position und quer zur Flugrichtung gestellt waren. Die Bewilligung dafür zu erhalten, hatte Monate gedauert. Die Masten sind etwa 60 m hoch und stehen in je etwa 100 m Abstand voneinander auf einem Bergrücken, des Geländes und der Straße wegen nicht auf einer Linie. In 1900 m Höhe zu fliegen ist wegen des geringeren Luftdrucks schwieriger (ca. 800 mbar im Vergleich zu 1013 mbar NN). Während eine Kollision mit einem Inflatable-Pylon des Red Bull Air Race eher folgenlos bleibt, wäre eine Kollision mit einem Stahlmast mit hoher Wahrscheinlichkeit fatal.[1][2][3]
Absturz
Arch verunglückte am 8. September 2016 als Pilot bei einem Hubschrauberabsturz in der Schobergruppe im Großglocknergebiet in Kärnten tödlich.[4]
Hannes Arch hatte an dem Unglücksabend gegen ein Flugverbot verstoßen. Er hätte laut eines Bescheides des Landes Kärnten nur bis spätestens 16 Uhr starten dürfen. Der Pilot für den Transport von Lebensmitteln auf die Elberfelder Hütte hob aber erst gegen 21:15 Uhr ab. Albert Kreiner, Leiter der zuständigen Abteilung des Landes Kärnten, erklärte: "Aus Gründen des Naturschutzes ist es verboten, nach 16 Uhr im Nationalpark Hohe Tauern zu fliegen."[5]
Im Dezember 2016 ist von der Staatsanwaltschaft Klagenfurt zu hören, dass menschliches Versagen anzunehmen ist, da ein technisches Gebrechen auszuschließen sei. Arch hat den Felsen im Flug zu spät gesehen und ist nicht mit Spezialscheinwerfern geflogen.[6]
Arch wurde am 13. September 2016 nach einem Trauergottesdienst im Kreis engster Angehöriger am Friedhof Trofaiach beigesetzt.[7]
Ein Jahr nach dem Absturz wurde im September 2017 ein erster Zwischenbericht der Untersuchungsstelle des Bundes (SUB) veröffentlicht. Demnach ist der Helikopter mit einer Geschwindigkeit von etwa 53 kn (98 km/h) in 2343 m Höhe an eine Felswand 650 m nordöstlich der Elberfelder Hütte geprallt. Die erforderliche Flugvorbereitung konnte „nicht zur Gänze vorgefunden und rekonstruiert“ werden. Auch hatte Arch in seinem Flugplan als Abflugpunkt statt des tatsächlichen den weit entfernten Heliport St. Johann (Pongau) angegeben. Arch hatte gut 1019 Stunden Flugerfahrung, davon knapp 184 auf dem Helikopter Robinson R66. Nachtsicht-Flugerfahrung hatte er mehr als 28 Stunden. Der als Passagier mitfliegende Hüttenwart erlitt 3 Wirbel- und mehrere Rippenbrüche.[8]
Erfolge
Red Bull Air Race Series
Rennsiege
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Einzelergebnisse
In den Feldern des Tabellenkerns sind chronologisch die Rennen gelistet. Die Flagge weist auf den Austragungsort hin. Die Zahl darunter im gleichen Feld die Platzierung von Arch. 1. Plätze – auch in der Spalte Gesamtwertung des Jahres – sind in hellgelb markiert, 2. dunkelgrau, 3. orange, 4.–8. grün, 9.– blau.
(Legende: DNP = Nicht teilgenommen; DNS = Nicht gestartet; DSQ = Disqualifiziert; CAN = Abgesagt)
Bei seinem letzten Flug bei einem Red Bull Air Race am 4. September 2016 am Lausitzring unterlag er in der Round of 8 dem Australier Matt Hall um 2/1000 Sekunden, dem knappsten Zeitunterschied bei einem Red Bull Air Race überhaupt.[9]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Hannes Arch: Die spektakulärsten Aktionen des Luftakrobaten salzburg.com, 10. September 2016, abgerufen 10. September 2016.
- ↑ High Speed Slalom Flying Through a Wind Farm Red Bull, youtube, 10. April 2016, abgerufen 10. September 2016. – Video (1:31).
- ↑ Watch Hannes Arch fly slalom through a wind farm redbull.com, o. J., abgerufen 10. September 2016. – Mehrere Videos und Bilderalben.
- ↑ derStandard.at: Hannes Arch bei Hubschrauberabsturz im Glocknergebiet getötet. APA, STANDARD Verlagsgesellschaft m.b.H., 9. September 2016, abgerufen am 26. September 2016.
- ↑ http://www.krone.at/motorsport/arch-hatte-in-todesnacht-keine-flugerlaubnis-zu-spaet-gestartet-story-529805
- ↑ Zeitung: Arch-Absturz menschliches Versagen orf.at, 22. Dezember 2016, abgerufen 23. Dezember. – ORF neruft sich auf die Print-Freitagausgabe (23. Dezember 2016) der Zeitung Der Standard.
- ↑ Nachruf Hannes Arch, ServusTV, 2016-09-13.
- ↑ Archs Tod: Amtlicher Bericht über Fliegerfehler
- ↑ Comfy Red Bull Air Race life in a Niesmann+Bischoff Motorhome www.hannesarch.com, 5. September 2016
Personendaten | |
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NAME | Arch, Hannes |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Kunstflug-Pilot |
GEBURTSDATUM | 22. September 1967 |
GEBURTSORT | Leoben |
STERBEDATUM | 8. September 2016 |
STERBEORT | Heiligenblut am Großglockner |
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