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vom 24.01.2020, aktuelle Version,

Hannes Stockinger

Hannes Stockinger (2011)

Hannes Stockinger (* 8. Mai 1955 in Ried im Innkreis/Oberösterreich) ist ein österreichischer Wissenschaftler, Universitätsprofessor und seit 2010 Leiter des Zentrums für Pathophysiologie, Infektiologie und Immunologie sowie des Instituts für Hygiene und Angewandte Immunologie der Medizinischen Universität Wien.

Leben

Hannes Stockinger studierte Biotechnologie an der Universität für Bodenkultur Wien und erhielt von dieser Universität 1985 auch die Doktorwürde verliehen. An der Medizinischen Universität Wien ist er derzeit Professor für Molekulare Immunologie und der Leiter sowohl des Zentrums für Pathophysiologie, Infektiologie und Immunologie als auch Leiter von dessen Subeinheit, des Instituts für Hygiene und Angewandte Immunologie. Er ist Mitgründer des Kompetenzzentrums Biomolecular Therapeutics, eine vorwettbewerbliche Plattform der Medizinischen Universität Wien (die Hauptgesellschafter dieser Einrichtung ist) mit der pharmazeutischen Industrie, um Zielstrukturen für die Behandlung entzündlicher und immunologischer Erkrankungen zu identifizieren. Seine internationale wissenschaftliche Akzeptanz und Anerkennung in der Immunologie spiegelt sich in der Vielzahl von Funktionen in nationalen und internationalen wissenschaftlichen Gesellschaften und Organisationen wider, in die er im Laufe seiner Karriere gewählt bzw. gebeten wurde: Er war u. a. Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Allergologie und Immunologie (ÖGAI), Kuratoriumsmitglied des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung in Österreich (FWF) und Schatzmeister der Europäischen Vereinigung immunologischer Gesellschaften (EFIS). Des Weiteren ist Hannes Stockinger ausführender Herausgeber der wissenschaftlichen Zeitschriften Immunology Letters und BioMed Research International.

2019 erhielt Stockinger die Karl Landsteiner-Medaille der Österreichischen Gesellschaft für Allergologie und Immunologie.

Forschung

Hannes Stockinger und sein Forscherteam entdeckten und beschrieben erstmals eine Reihe von kritischen Rezeptoren auf der Oberfläche von Immunzellen, die nicht nur einen Einblick in die Regulation des Immunsystems liefern, sondern auch potentielle Zielstrukturen für therapeutische Zwecke sind. Bemerkenswert sind weiters seine Forschungsergebnisse über Zellmembranstrukturen, die als Fettflöße bezeichnet werden. Es wird heute angenommen, dass diese Fettflöße die ersten Schaltstellen sind, über die die Zelle Signale aus der Umgebung verarbeitet und kontrolliert.

Publikationen

Hoch angesehen sind die Arbeiten über die Erstbeschreibung von einer Reihe von Zelloberflächenrezeptoren humaner Immunzellen (wie CD31, CD147 etc.) und die Beiträge zum Verständnis der Signaltransduktion über die Plasmamembran mittels der "Fettflöße", Englisch Lipid-rafts. Die Resultate seiner Forschungstätigkeit sind in über 170 wissenschaftlichen Arbeiten, davon einige in Zeitschriften wie Cell, Nature Methods, Science, Science Signaling, Journal of Experimental Medicine, publiziert.[1]

Hannes Stockinger wurde für seine wegweisenden Forschungen mit einer Vielzahl von Preisen und Ehrungen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse.[2]

Einzelnachweise

  1. Publikationen von Hannes Stockinger