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vom 09.04.2022, aktuelle Version,

Herbert Wochinz

Grabstätte am Friedhof Sankt Martin, Villach

Herbert Wochinz (* 15. November 1925 in Villach; † 16. Oktober 2012 in Klagenfurt) war ein österreichischer Regisseur und Theaterintendant.

Leben, Werdegang

Wochinz besuchte das Gymnasium in Villach und studierte von 1946 bis 1949 Schauspiel am Max Reinhardt Seminar in Wien. Im Studententheater „Studio der Hochschulen“ spielte Wochinz 1949/50 seine ersten Rollen. 1955 ging er nach Paris, der damaligen europäischen „Theaterhauptstadt“ und einem Zentrum der Avantgarde. Dort besuchte er die Pantomimenschule von Étienne Decroux und hatte zum Teil beständige Kontakte u. a. mit Marcel Marceau, Samuel Beckett, Eugène Ionesco, Jean Cocteau oder Jean Genet.[1] Ab 1956 war er als Schauspieler und Regisseur in Wien tätig (Theater der Courage), wo er 1958 das Theater am Fleischmarkt gründete. Hier verschrieb er sich vor allem Erstaufführungen von Stücken der französischen Avantgarde und arbeitete u. a. mit Schauspielern wie Klaus Kinski, Bibiana Zeller oder Georg Bucher sowie Bühnenbildnern wie Wolfgang Hutter, Josef Mikl oder Wander Bertoni zusammen.

1961 gründete er in Spittal an der Drau die Komödienspiele Porcia, die er bis 1990 leitete. Hier präsentierte er in puristischen Inszenierungen Komödien der Weltliteratur, nicht selten in Übersetzungen von H. C. Artmann, dessen schwarze Komödie Kein Pfeffer für Cermak er in der Eröffnungssaison ansetzte. Von 1968 bis 1992 war er Intendant des Klagenfurter Stadttheaters, das er durch ein abwechslungsreiches Programm zwischen Klassik und Moderne zu einem „Theater für alle Kärntner“ machte. Zu den prominentesten Schauspielern und Sängern, die er engagiert hatte, gehörten Mirjana Irosch, Helga Papouschek, Felix Dvorak, Harald Serafin, u. a.

1991 gab er die Leitung der Komödienspiele Porcia an Tamás Ferkay ab. 1992 übergab er die Intendanz des Stadttheaters Klagenfurt an Dietmar Pflegerl und zog sich weitgehend aus dem Kulturleben zurück.

Werke

  • Alfred de Musset, Herbert Wochinz (Bühnenbearb.), Hans Carl Artmann (Übers.): Die Wette. (Il ne faut jurer de rien). Universal-Edition, Band 60066. Universal Edition Schauspiel, Wien 1972.
  • Molière, Herbert Wochinz (Bühnenbearb.), Hans Carl Artmann (Übers.): Arzt wider Willen. (Le Médecin malgré-lui). Universal-Edition, Band 60074. Universal Edition Schauspiel, Wien 1972.
  • Ludwig Holberg, Herbert Wochinz (Bühnenbearb.), Hans Carl Artmann (Übers.): Henrik und Pernilla (Henrik og Pernilla). Universal-Edition, Band 60062. Universal Edition Schauspiel, Wien 1972.
  • Molière, Herbert Wochinz (Bühnenbearb.), Hans Carl Artmann (Übers.): Die Streiche des Scapin. (Les Fourberies de Scapin). Universal-Edition, Band 60075. Universal Edition Schauspiel, Wien 1973.
  • Pierre Carlet Chamblet de Marivaux, Herbert Wochinz (Bühnenbearb.), Hans Carl Artmann (Übers.): Liebe und Zufall. (Le jeu de l’amour et du hasard). Universal-Edition, Band UE 60085. Universal Edition Schauspiel, Wien 1973.
  • Pierre Augustin Caron de Beaumarchais, Herbert Wochinz (Bühnenbearb.), Hans Carl Artmann (Übers.): Der tolle Tag. (La folle Journee ou Le Mariage de Figaro). Universal-Edition, Band 60080. Universal Edition Schauspiel, Wien 1973.
  • Eugène Labiche, Herbert Wochinz (Bearb.), Hans Carl Artmann (Übers.): Celimar. Komödie. Fernsehsendung, 7. März 1993. 1 Videokassette (VHS, 85 min, sp, mono, Farbe). ORF, s. l. 1993.
  • Hans Carl Artmann, Herbert Wochinz (Adressat), Alois Brandstetter (Hrsg.): Ich brauch einen Wintermantel etz. Briefe an Herbert Wochinz. Jung und Jung, Salzburg/Wien 2005, ISBN 3-902144-92-0.
  • Herbert Wochinz: Vom Endspiel zum Theater der Freude. Photos von Franz Hubmann u. a. Text von Alois Brandstetter. Verlag Kremayr & Scheriau, Wien 1994.

Auszeichnungen

Literatur

  • Carl Nicolai Wochinz: Ensemble Porcia-Komödienspiele in Spittal/Drau. 1961 – 1980. Zwischenresumée. Dissertation. Universität Wien, Wien 1982.
  • Günter Schmidauer: Ein Leben für die Komödie. Herbert Wochinz und das leichte Lachen von Porcia 1961–2000; Universitätsverlag Carinthia, Klagenfurt 2000.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 Österreichische Nationalbibliothek. Sammlungen. Literaturarchiv. Herbert Wochinz (Memento des Originals vom 18. Dezember 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.onb.ac.at. In: onb.ac.at; abgerufen am 16. Oktober 2012
  2. Stadt Klagenfurt: Träger des Ehrenringes der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee (Memento des Originals vom 20. November 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.klagenfurt.at; abgerufen am 16. Okt. 2012
  3. Land Kärnten: Ein großes Fest für Herbert Wochinz; abgerufen am 16. Okt. 2012
  4. Kultur. Wochinz nun Ehrenmitglied des Stadttheaters. Mit Portraitfoto. In: kaernten.orf.at, 28. Mai 2008; abgerufen am 6. November 2010.

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Grabsein für Herbert Wochinz am Friedhof Sankt Martin an der St.-Martiner-Straße 54 in Sankt Martin, Statutarstadt Villach , Kärnten , Österreich , EU Eigenes Werk Johann Jaritz
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