Iphigénie en Aulide
Operndaten | |
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Titel: | Iphigenie in Aulis |
Originaltitel: | Iphigénie en Aulide |
Form: | Oper in drei Akten |
Originalsprache: | Französisch |
Musik: | Christoph Willibald Gluck |
Libretto: | François-Louis Gand Le Bland Du Roullet |
Literarische Vorlage: | Jean Racine: Iphigénie |
Uraufführung: | 19. April 1774 |
Ort der Uraufführung: | Pariser Oper |
Spieldauer: | ca. 2 ½ Stunden |
Ort und Zeit der Handlung: | Im griechischen Heerlager am Strand von Aulis in Böotien, vor Ausbruch des Trojanischen Kriegs |
Personen | |
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Iphigénie en Aulide (deutsch Iphigenie in Aulis) ist eine Oper in drei Akten von Christoph Willibald Gluck auf ein Libretto von François-Louis Gand Le Bland Du Roullet nach Jean Racines Tragödie Iphigénie (1674). Die Uraufführung fand am 19. April 1774 unter der Leitung des Komponisten in der Pariser Oper statt. Die Oper behandelt einen Stoff der griechischen Mythologie um den griechischen Heerführer Agamemnon und seine Tochter Iphigénie.
Handlung
Das griechische Heer des Agamemnon wird auf Aulis von ungünstigen Winden festgehalten. Das Orakel der Göttin Diana verlangt als Gegengabe für die Freilassung seines Heeres die Opferung seiner Tochter Iphigénie. Agamemnon versucht verzweifelt sich dieser Verpflichtung zu entziehen, doch seine Tochter ist im Dienst der Sache des Vaterlandes zum Tode bereit. Schließlich ist die Göttin vom Gehorsam Iphigénies versöhnt und verzichtet auf das Opfer.
Instrumentation
Die Orchesterbesetzung der Oper enthält die folgenden Instrumente:[1]
- Holzbläser: zwei Flöten, zwei Oboen, zwei Klarinetten, zwei Fagotte
- Blechbläser: zwei Hörner, zwei Trompeten
- Pauken
- Streicher
Werkgeschichte
Iphigénie en Aulide ist die erste von sechs Opern, die Christoph Willibald Gluck mit der Pariser Operndirektion vereinbart hatte. Die Pariser Zeit Glucks war eine Zeit des heftigen öffentlichen Streits zwischen Anhängern der italienischen und der französischen Oper, wobei die „Franzosen“ den Reformierer Gluck als ihren Vertreter vereinnahmten, obwohl dieser bis dahin gerade mit Opern im italienischen Stil besonders erfolgreich gewesen war. Gluck selbst nahm an dieser Grundsatz-Auseinandersetzung niemals aktiv teil.
Die Probenarbeit für die Uraufführung nahm Gluck, wie gewohnt, sehr ernst. Dabei mussten sich die französischen Künstler erst an den harten Ton des selbstbewussten deutschen Komponisten gewöhnen, der mit Kritik an Darstellung, Gesang und Orchester nicht sparte. Johann Christian von Mannlich berichtet: „Ihre französische Eitelkeit war aufs äußerste verletzt durch alle diese Bemerkungen, die sie sich von einem deutschen Meister mußten sagen lassen […] Diese [Sänger und Musiker] hielten sich allen Ernstes für die ersten Virtuosen der Welt. Seine treue Begleiterin suchte bei diesen lärmenden Unterrichtsstunden, Proben genannt, seine Aufwallung und germanische Offenheit in den richtigen Schranken zu halten.“[2] Schließlich setzte sich Gluck bei den Künstlern durch.
Auch die operninteressierte Pariser Öffentlichkeit hatte von den Turbulenzen bei den Proben erfahren und so war das Interesse an der Uraufführung entsprechend groß. Die Aufführung wurde ein voller Erfolg, und Glucks Gönnerin Marie-Antoinette berichtete begeistert nach Wien: „man könne von nichts anderem mehr reden, man bekämpfe sich bei Hofe und in der Stadt um dieses Stückes willen, als ob es um eine religiöse Angelegenheit gehe.“
Literatur
- Anna Amalie Abert: Christoph Willibald Gluck, Verlagshaus Bong & Co, München 1959
Weblinks
- Iphigénie en Aulide: Noten und Audiodateien im International Music Score Library Project
- Iphigénie en Aulide (Christoph Willibald Gluck) im Corago-Informationssystem der Universität Bologna
- Handlung und Libretto von Iphigénie en Aulide in deutscher Übersetzung und im französischen Original bei Opera-Guide
Einzelnachweise
- ↑ Klaus Hortschansky: Iphigénie en Aulide. In: Pipers Enzyklopädie des Musiktheaters. Bd. 2. Werke. Donizetti – Henze. Piper, München und Zürich 1987, ISBN 3-492-02412-2, S. 449–453.
- ↑ Johann Christian von Mannlich: Rokoko und Revolution. Mittler, Berlin 1913, S. 254 (online).
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