JUNOS – Junge liberale Studierende
JUNOS – Junge liberale Studierende | |
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Vorsitzender | Lukas Schobesberger |
Listensprecher | Johannes Sablatnig[1] |
Gründung | 2013 |
Sitz | Wien |
Mandate in der ÖH-Bundesvertretung |
6/55
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Website | studierende.junos.at |
JUNOS – Junge liberale Studierende sind eine österreichweite liberale Studierendenorganisation und Fraktion in der Österreichischen Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft (ÖH). JUNOS Studierende gehen aus der ehemaligen ÖH-Fraktion JuLis – Junge Liberale Österreich hervor und sind ein Zweigverein von JUNOS – Junge liberale NEOS.
JUNOS Studierende halten derzeit sechs von 55 Mandaten in der Bundesvertretung der ÖH, sowie 37 Mandate an 18 österreichischen Hochschulen[2].
Inhaltliche Ausrichtung
JUNOS Studierende vertreten eine liberale Hochschulpolitik. Zu ihren Hauptforderungen gehören nachgelagerte, zweckgewidmete Studienbeiträge, faire Aufnahmeverfahren und ein Ausbau der Leistungs- und Sozialstipendien. JUNOS Studierende sprechen sich für ein Ende der verpflichtenden Mitgliedschaft von Studierenden bei der ÖH sowie die Abschaffung des allgemeinpolitischen Mandats der ÖH aus.[3]
Geschichte
Die Gründung der Jungen Liberalen erfolgte unter dem Namen Liberales StudentInnenforum zeitgleich mit dem Liberalen Forum 1993, nachdem sich das Liberale Forum aufgrund der zunehmend rechtspopulistischen Linie der FPÖ unter Jörg Haider von ebenjener abgespalten hatte. Nachdem das LSF bei den ÖH-Wahlen 1993 in einer Wahlplattform mit den dem moderaten Flügel zugehörigen Vereinten Grünen Österreich Studenten kandidiert hatte, stand es 1995 erstmals alleine zur Wahl und erreichte 8,8 Prozent der Stimmen. Bis 1997 konnte es sich auf über 10 Prozent steigern. Ab 1999 sanken die Wahlergebnisse des LSF jedoch kontinuierlich, unter anderem wegen des Ausscheidens des Liberalen Forums aus dem Parlament. Bei der ÖH-Wahl 2007 verlor das LSF alle Mandate an Universitätsvertretungen und wurde in der Bundesvertretung erstmals seit seiner Gründung vom FPÖ-nahen Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) stimmenmäßig überholt.
Neuorganisation als JuLis
Am Bundesforum des LSF im Jänner 2009 wurden weitreichende Neuerungen beschlossen. Einerseits wurde das LSF, das bereits bei verschiedenen Anlässen unter dem Namen JuLis aufgetreten war, endgültig in JuLis – Junge Liberale Österreich umbenannt, andererseits wurde eine neue Verbandsstruktur geschaffen.
Bei der ÖH-Wahl 2009 traten die JuLis an zahlreichen Universitäten an, darunter alle großen Universitäten mit Ausnahme der Universität Wien. An der Uni Wien scheiterten die Jungen Liberalen an formalen Gründen und konnten gar nicht kandidieren[4], auch der für einen Einzug in die ÖH-Bundesvertretung notwendige Listenverband wurde nicht zugelassen. Die JuLis waren demnach in der ÖH-Funktionsperiode von 2009 bis 2011 weder in Universitätsvertretungen noch in der Bundesvertretung der ÖH vertreten.
Am III. Bundeskongress in Wien am 30. und 31. Oktober 2010 kündigten die JuLis eine Kandidatur bei den ÖH-Wahlen 2011 an und beschlossen einstimmig ihr "Liberales Hochschulprogramm"[5]. Weiters wurde Nikolaus Scherak zum neuen Bundesvorsitzenden gewählt; Spitzenkandidatin war Claudia Gamon. Bei den ÖH-Wahlen 2011 errangen die JuLis drei Mandate in der Bundesvertretung sowie mehrere Mandate in einzelnen Universitätsvertretungen (Universität Wien, Wirtschaftsuniversität Wien, Technische Universität Wien).[6]
Kooperation mit NEOS
Am 27. Oktober 2012 beteiligten sich die JuLis an der Gründung der Partei NEOS – Das Neue Österreich und Liberales Forum. JuLis-Vorsitzender Nikolaus Scherak wurde in den Vorstand der NEOS gewählt. Die JuLis bestanden jedoch zunächst als eigenständige Organisation weiter.[7] Bei den ÖH-Wahlen 2013 erreichten die JuLis mit der Spitzenkandidatin Claudia Gamon mit einem Plus von 2,2 % den prozentuell höchsten Zugewinn aller antretenden Fraktionen und konnten ihre Mandate in den Universitätsvertretungen von vier auf acht verdoppeln. Neben der Universität Wien, der Wirtschaftsuniversität Wien und der Technischen Universität Wien waren die JuLis somit auch an der Karl-Franzens-Universität Graz, der Technischen Universität Graz und der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck in der Universitätsvertretung vertreten.[8][9]
Am 22. März 2014 erfolgte im Rahmen eines Bundeskongresses in Salzburg die Umbenennung der Partei in JUNOS – Junge liberale NEOS und damit verbunden die Einbindung in die Parteistrukturen der NEOS. Bundesvorsitzender der JUNOS wurde der bisherige JuLis-Vorsitzende und NEOS-Nationalratsabgeordnete Nikolaus Scherak, der bereits zuvor Mitglied im Vorstand der NEOS war.[10]
Neugründung als Junge liberale Studierende
JUNOS Studierende wurde als Zweigverein der JUNOS – Junge liberale NEOS gegründet, um sich in Zukunft den hochschulpolitischen Agenden anzunehmen und an ÖH-Wahlen teilzunehmen. Christoph Wiederkehr wurde 2014 zum Gründungsvorsitzenden der JUNOS Studierenden. 2015 beschloss die II. ordentliche Mitgliederversammlung der JUNOS Studierenden das Grundsatzprogramm der JUNOS Studierenden.
Bei den ÖH-Wahlen 2015 erreichten die JUNOS Studierenden mit dem Spitzenkandidaten Niko Swatek bundesweit 11,2 Prozent der Stimmen.[11] Dies bedeutete eine Verdoppelung der JUNOS Mandate von drei auf sechs bei einer durch die ÖH-Wahlreform 2014 erfolgten Halbierung des Gremiums der ÖH-Bundesvertretung (von 100 auf 55).[12]
Von 2015 bis 2016 leitete Leonie Salzmann die Organisation. 2016 übernahm Yannick Shetty den Vorsitz. Er kandidierte 2017 als Spitzenkandidat bei den ÖH-Wahlen und erreichte mit 12,6 Prozent der Stimmen das bisher beste Ergebnis der österreichischen Liberalen seit Gründung des LSF. Nach einer weiteren Vorstandsperiode übernahm Nino Rohrmoser, bis dahin Geschäftsführer, 2018 den Vorsitz. Rohrmoser ging bei den ÖH-Wahlen 2019 als Spitzenkandidat ins Rennen. Nach einer erfolgreichen Wahl kandidierte er nicht nochmal als Vorsitzender der Studierendenorganisation. Bei der Mitgliederversammlung 2019 wurde Stephen Slager mit 87 % zum Vorsitzenden der JUNOS Studierenden gewählt.[13]
Nachdem sich die Koalition aus GRAS, VSStÖ und FLÖ im September 2020 aufgelöst hatte, verhandelten die JUNOS Studierenden gemeinsam mit der AktionsGemeinschaft ein Stabilitätsabkommen. Sophie Wotschke kandidierte dazu für die JUNOS als zweite Stellvertreterin der ÖH-Vorsitzenden Sabine Hanger, der VSStÖ stellte bei der Wahl allerdings überraschend eine Gegenkandidatin auf und verhinderte somit die Zusammenarbeit zwischen JUNOS und AG.[14] Wotschke trat anschließend bei den ÖH-Wahlen 2021 als Spitzenkandidatin an[15] und konnte für JUNOS trotz historisch niedriger Wahlbeteiligung einen leichten Zugewinn verbuchen.[16]
ÖH-Wahl-Ergebnisse
Ergebnisse des LSF, der JuLis bzw. der JUNOS bei den ÖH-Bundesvertretungswahlen:
Jahr | Spitzenkandidat_in | Prozent | BV-Mandate |
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1995 | Johannes Vetter (LSF) | 8,8 % | 6 |
1997 | Udo Pappler (LSF) | 10,4 % | 7 |
1999 | Andreas Putz (LSF) | 9,9 % | 4 |
2001 | Michaela Körberl (LSF) | 5,3 % | 2 |
2003 | Florian Schweitzer (LSF) | 3,4 % | 1 |
2005 | Martin Ehrenhauser (LSF) | 3,9 % | 1 |
2007 | Philipp Weingartshofer (LSF) | 2,27 % | 1 |
2009 | Alegra-Isabel Raising (JuLis) | 1,7 % | 0 |
2011 | Claudia Gamon (JuLis) | 4,32 % | 3 |
2013 | Claudia Gamon (JuLis) | 6,4 % | 3 |
2015 | Nikolaus Swatek (JUNOS) | 11,2 % | 6 |
2017 | Yannick Shetty (JUNOS) | 12,61 % | 7 |
2019 | Nino Rohrmoser (JUNOS) | 10,26 % | 6[17] |
2021 | Sophie Wotschke (JUNOS) | 11,28 % | 6 |
ÖH-Exekutivbeteiligungen
Nach den ÖH-Wahlen 2021 stellen die JUNOS Studierenden an folgenden Hochschulen Vertreter im ÖH-Vorsitz:
- FH Joanneum mit Martin Kohlmayr und Viktoria Hohenbichler[18]
- Johannes Kepler Universität Linz mit Stefan Burgstaller[19]
- Management Center Innsbruck mit Laura Flür[20]
- Universität Graz mit Michael Pucher[21]
- Universität Innsbruck mit Lukas Schobesberger[22]
- fhG – Zentrum für Gesundheitsberufe Tirol mit Nikolaus Schoner.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Über uns: Klub in der ÖH Bundesvertretung. Abgerufen am 13. Februar 2022 (deutsch).
- ↑ ÖH Wahl 2021 Ergebnisse. Abgerufen am 16. Juni 2021.
- ↑ JUNOS Wahlprogramm 2021. Abgerufen am 18. August 2021.
- ↑ 13 05 2009 um 16:17 von Philipp Aichinger: ÖH-Wahl: Liberale scheitern an rechtlichen Hürden. 13. Mai 2009, abgerufen am 18. August 2021.
- ↑ Das liberale Hochschulprogramm. Abgerufen am 18. August 2021.
- ↑ 29 05 2011 um 18:33 von Christoph Schwarz: „Unis sollen über die Vergabe von Studienplätzen frei entscheiden“. 29. Mai 2011, abgerufen am 18. August 2021.
- ↑ 27 10 2012 um 18:03 von Ulrike Weiser: Neos: Die Neuen in der Mitte. 27. Oktober 2012, abgerufen am 18. August 2021.
- ↑ 17 05 2013 Um 15:22: ÖH-Wahl: ÖVP-nahe Studenten weiter voran. 17. Mai 2013, abgerufen am 18. August 2021.
- ↑ ÖH Wahlen 2013: Die Ergebnisse. Abgerufen am 18. August 2021.
- ↑ Julis heißen nun Junos und sind Teil der Neos. Abgerufen am 18. August 2021 (österreichisches Deutsch).
- ↑ ÖH Wahl 2015 Ergebnisse. Abgerufen am 18. August 2021.
- ↑ Österreichische Hochschülerinnen – und Hochschülerschaft – die Vertretung der Studierenden. 13. Oktober 2010, abgerufen am 18. August 2021.
- ↑ Vorstand. Abgerufen am 11. November 2019 (deutsch).
- ↑ 23 10 2020 um 18:30 von Julia Wenzel: ÖH: Minderheitsexekutive mit Beteiligung der Opposition. 23. Oktober 2020, abgerufen am 18. August 2021.
- ↑ JUNOS Studierende kühren Sophie Wotschke zur bundesweiten Spitzenkandidatin für die ÖH-Wahl 2021. Abgerufen am 18. August 2021.
- ↑ elisabeth.hofer,michael.hammerl: ÖH-Wahl 2021: VSStÖ als großer Gewinner. 20. Mai 2021, abgerufen am 18. August 2021.
- ↑ ÖH Wahl 2019 - das Ergebnis | Österreichische Hochschüler_innenschaft. Abgerufen am 11. November 2019.
- ↑ Das neue Vorsitzteam - öh joanneum. Abgerufen am 18. August 2021 (englisch).
- ↑ Neuer Vorsitz der ÖH JKU – Wir begrüßen Vanessa Fuchs als neue ÖH Vorsitzende | ÖH JKU. Abgerufen am 18. August 2021.
- ↑ Neue Hochschulvertretung. Abgerufen am 18. August 2021.
- ↑ AG, GRAS und JUNOS bilden erneut Vorsitz der ÖH Uni Graz. Abgerufen am 18. August 2021.
- ↑ Neue ÖH-Spitze gewählt: AG & JUNOS bilden Koalition an der Uni Innsbruck. Abgerufen am 18. August 2021.
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