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vom 09.08.2014, aktuelle Version,

Jonny spielt auf

Werkdaten
Titel: Jonny spielt auf
Form: Jazzoper
Originalsprache: Deutsch
Musik: Ernst Krenek
Libretto: Ernst Krenek
Uraufführung: 10. Februar 1927
Ort der Uraufführung: Neues Theater Leipzig
Personen
  • Anita, eine Opernsängerin (Sopran)
  • Max, ein Komponist (Tenor)
  • Daniello, ein Geigenvirtuose (Bariton)
  • Jonny, Fiedler in einer afroamerikanischen Jazzband (Bariton)
  • Yvonne, ein Zimmermädchen (Sopran)
  • Hoteldirektor (Tenor)
  • Eisenbahnangestellter (Tenor)
  • Kunstmanager (Tenor)
  • Drei Polizisten (Tenor/Bariton/Bass)
  • Hotelgäste, Hotelangestellte, Reisende, Polizisten, Dienerschaft, Publikum (Chor und Statisterie)

Jonny spielt auf (op. 45) ist eine Oper in zwei Teilen von Ernst Krenek und gilt als Vorzeigeabbild der Freiheit der Künste in den Goldenen Zwanzigern. Sie wurde am 10. Februar 1927 im Neuen Theater zu Leipzig in der Inszenierung von Walther Brügmann uraufgeführt, hatte 421 Aufführungen in ihrer ersten Spielzeit und wurde auch weltweit ein Erfolg. An der Wiener Staatsoper waren nach der Premiere am 31. Dezember 1927[1] schon die ersten Aufführungen von Unruhen, die auf die frühe Nazibewegung zurückgingen, gestört worden. Ab 1929 wurden auch Münchener Aufführungen gestört, bis die Oper schließlich nach der „Machtübernahme“ 1933 von den Nationalsozialisten verboten und als „entartete Musik“ gebrandmarkt wurde. Der Jazzmusiker des Titelbildes auf dem Klavierauszug wurde für das Werbeplakat dieser Nazi-Ausstellung missbraucht. Kreneks eigenes Libretto wurde in 14 Sprachen übersetzt.

Handlung

Die Oper spielt in den Hochalpen, in einer mitteleuropäischen Großstadt und in Paris während der 1920er Jahre.

Die Sängerin Anita und der Geigenvirtuose Daniello befinden sich auf Europatournee. Zurzeit logieren sie im selben Hotel, in dem auch Jonny, der afroamerikanische Leiter einer Jazzband, gerade wohnt. Er hat auf das französische Zimmermädchen Yvonne ein Auge geworfen. Als Jonny merkt, welch prächtige Violine Daniello besitzt, ist Yvonne für ihn nur noch Nebensache. Sein größter Wunsch ist jetzt, das Instrument zu besitzen. Bald sieht er die Gelegenheit gekommen, die Geige zu stehlen. Kaum ist ihm die Tat gelungen, bekommt er auch gleich Skrupel. Flugs versteckt er das Instrument erst im Zimmer der Sängerin und später bei dem etwas weltfremden Komponisten und Kapellmeister Max, der auch erst kürzlich in dem Hotel abgestiegen ist und sich in Anita verliebt hat. Es dauert auch nicht lange, bis diese beiden in den Verdacht des Diebstahls geraten. Doch glücklicherweise erhärtet er sich nicht.

Klavierauszug (Titelbild von Arthur Stadler)

Gegen Ende der Oper treffen sich alle Protagonisten auf dem Bahnhof, um nach Amsterdam weiterzureisen. Unglücklicherweise gerät Daniello unter den fahrenden Zug und wird tödlich verletzt. Jonny, inzwischen wieder im Besitz des wertvollen Instruments, schmuggelt es erneut in Maxens Gepäck. Diesmal hat der Komponist kein Glück. Er wird des Diebstahls bezichtigt, verhaftet und ins Gefängnis gebracht. Jonny gelingt es, den Komponisten wieder zu befreien. In letzter Minute schafft es Max, in den schon fahrenden Zug zu springen, in dem seine geliebte Anita auf ihn wartet.

Jonny klettert mit der gestohlenen Geige auf eine Bahnhofsuhr. Plötzlich verwandelt sich diese in einen riesigen Globus, auf dem der Schwarze triumphierend aufspielt. Alle um ihn herum tanzen nach den jazzigen Rhythmen aus Amerika, die nun die alte Welt zu erobern beginnen.

Einzelnachweise

  1. Julius Korngold: Feuilleton. Operntheater. „Jonny spielt auf“ von Ernst Krenek. In: Neue Freie Presse, Morgenblatt, Nr. 22734/1928, 1. Jänner 1928, S. 1–5. (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/nfp.