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vom 20.06.2022, aktuelle Version,

Josefine Kramer-Glöckner

Pepi Glöckner (nach einer Fotografie von Josef Székely, 1899)

Josefine Kramer-Glöckner, geborene Josephine Glöckner, auch bekannt als Pepi Glöckner-Kramer und Pepi Kramer-Glöckner (* 17. Januar 1874 in Berlin; † 9. März 1954 in Wien) war eine österreichische Volksschauspielerin, Soubrette und Sängerin (Sopran).

Leben

Josefine Glöckner war die Tochter der Schauspielerin Bertha Glöckner und des populären Komikers Josef Matras, der zur Zeit ihrer Geburt gerade in Berlin gastierte. Sie wurde in einem Internat in Pressburg erzogen und stand selbst schon mit 15 Jahren auf der Bühne. Ihr erstes Engagement war am Deutschen Theater in Budapest, danach folgten Jahre in Berlin und schließlich ab 1892 am Deutschen Volkstheater in Wien, an dem sie bis zu ihrem Tod blieb. Sie heiratete 1900 ihren Kollegen Leopold Kramer und nannte sich ab nun Pepi Kramer-Glöckner. Ab 1917 spielte sie neben dem Theater auch in Stummfilmen.

Große Erfolge hatte sie in Stücken von Ludwig Anzengruber (1890 Josefa Schalanter und 1952 die Großmutter in Das vierte Gebot) und Hermann Bahr, aber auch als Mutter Wolfen in Gerhart Hauptmanns Der Biberpelz. Bei Soireen trat sie mit Couplets und Chansons vor Angehörigen des Hofes auf. Nach dem Ersten Weltkrieg übernahm ihr Mann das Deutsche Volkstheater in Prag, wodurch sie zahlreiche Gastspielreisen in der Tschechoslowakei absolvierte. 1929 spielte sie in der Dreigroschenoper im Raimundtheater und in Der lebende Leichnam im Theater in der Josefstadt unter der Regie von Max Reinhardt.

Während und nach dem Zweiten Weltkrieg wirkte sie in kleineren Rollen in Spielfilmen mit, wo etwa Hans Moser und Johannes Heesters zu ihren Partnern zählten. Sie stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.[1]

Nach ihrem Tode wurde Josefine Kramer-Glöckner auf dem Ober Sankt Veiter Friedhof beigesetzt (Gruppe C, Reihe 6, Nr. 22). 1955 benannte man die Kramer-Glöckner-Straße in Wien-Hietzing nach ihr.

Filmografie

Zeichnung, 1925
Grabstein von Josefine Kramer-Glöckner

Literatur

  • Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Verlag von Paul List, Leipzig 1903, S. 331, (Textarchiv – Internet Archive).
  • Franz Roth: Op. 425. Mei dummer Hans. Text von Friedrich von Thelen. Fräulein Josefine Glöckner freundlichst gewidmet. (Gesang, Klavier.). Musikdruck. Kratochwill, Wien s. a., OBV.
  • Margarete Neidl: Pepi Kramer-Glöckner erzählt ihre Theater-Erinnerungen. (Mit 32 Bildtafeln). Sexl, Wien 1948, OBV.
  • Kramer-Glöckner, Pepi. Tagblattarchiv. 20 Blatt. 1948–1954, OBV. (Pressestimmen).
  • Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Band 3: Ha–La. Kremayr & Scheriau, Wien 1994, ISBN 3-218-00545-0, S. 590.
  • Josefine Kramer-Glöckner. Sammlung von Foto und Zeitungsartikeln (1 Foto und 11 lose Blatt Zeitungsausschnitte in 1 Mappe). Sammlung Josef Treitl (1921–2002), OBV.
  • Alexander Rausch: Kramer-Glöckner, Josefine (Pepi). In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2004, ISBN 3-7001-3045-7.
Commons: Josefine Kramer-Glöckner  – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Glöckner-Kramer, Josefine. In: Theodor Kellenter: Die Gottbegnadeten : Hitlers Liste unersetzbarer Künstler. Kiel: Arndt, 2020 ISBN 978-3-88741-290-6, S. 376