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vom 10.01.2022, aktuelle Version,

Judith Goetz

Judith Goetz (geboren am 10. Juni 1983 in Wien[1]) ist eine österreichische Literatur- und Politikwissenschaftlerin, Gender-Forscherin, politische Bildnerin und Rechtsextremismusexpertin.

Leben

Goetz studierte von 2001 bis 2010 Romanistik, Vergleichende Literaturwissenschaft und Politikwissenschaft an den Universitäten Klagenfurt, Wien und Buenos Aires. Ihre Diplomarbeit unter dem Titel „Bücher gegen das Vergessen“ widmete sie der Kärntnerslowenischen Literatur über Widerstand und Verfolgung im Kontext der Holocaustautobiographie.[2]

Goetz war während ihres Studiums Referentin für feministische Politik der Bundesvertretung der Österreichischen Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft. Ab 2012 war sie Lehrbeauftragte für die Universitäten Graz, Klagenfurt, Salzburg und Wien. 2016/2017 war sie Referentin für politische Bildung an der Grünen Bildungswerkstatt. Seit 2017 ist sie Universitätsassistentin am Lehrstuhl für die Didaktik der Politischen Bildung am Zentrum für LehrerInnenbildung der Universität Wien.

Ihre Forschungsschwerpunkte sind Feministische Theorie, geschlechterreflektierte Perspektiven auf Rechtsextremismus,[3] Antifeminismus, Gedenkpolitik, Gedenkkultur und Antisemitismus. So beschäftigt sie sich u. a. mit Mädelschaften,[4][5] Antifeminismus bei Burschenschaftern[6][7] sowie der türkisblauen Regierung,[8] mit den Gechlechterbildern und -politiken der Identitären[9][10][11] sowie den Kommunikationsmittel- und Medienstrategien der Identitären.[12][13][14][15]

Goetz ist Mitglied der Redaktion Context XXI und der LICRA (Liga gegen Rassismus und Antisemitismus) und seit 2018 außerdem Mitglied der Österreichischen Gesellschaft für Politikwissenschaft. Als Mitglied der Forschungsgruppe Ideologien und Politiken der Ungleichheit (FIPU) war sie am 2014 erschienenen Buch Rechtsextremismus – Band 1: Entwicklungen und Analysen beteiligt. Darin setzte sie sich – unter dem Titel Ausgetanzt! – kritisch mit den Protesten gegen den WKR-Ball in Wien auseinander. Ebenso war Goetz am Anschlussband von 2016 Rechtsextremismus – Band 2: Prävention und politische Bildung und dem 2019 erschienenen dritten Band der Forschungsgruppe Rechtsextremismus – Band 3: Geschlechterreflektierte Perspektiven beteiligt. Als Autorin und (Mit-)Herausgeberin war sie ebenso am folgenden Band Rechtsextremismus – Band 4: Herausforderungen für den Journalismus beteiligt. Gemeinsam mit Helga Amesberger, Brigitte Halbmayr und Dirk Lange gab sie 2021 den Sammelband Kontinuitäten der Stigmatisierung von ,Asozialität': Perspektiven gesellschaftskritischer Politischer Bildung heraus,[16] für den sie auch mehrere Beiträge verfasste.

2004 kandidierte Goetz als Spitzenkandidatin der KPÖ bei den Kärntner Landtagswahlen.[17]

Auszeichnungen

Publikationen (Auswahl)

  • als Autorin und Herausgeberin mit der Forschungsgruppe Ideologien und Politiken der Ungleichheit (Wien) und Markus Sulzbacher: Rechtsextremismus Band 4: Herausforderungen für den Journalismus. Mandelbaum, Wien 2021, ISBN 978385476-903-3
  • als Autorin und Herausgeberin mit Helga Amesberger, Brigitte Halbmayr und Dirk Lange: Kontinuitäten der Stigmatisierung von ,Asozialität' : Perspektiven gesellschaftskritischer Politischer Bildung. Springer VS, Wiesbaden 2021. ISBN 978-3-658-32449-0
  • als Verfasserin in Forschungsgruppe Ideologien und Politiken der Ungleichheit (Wien) (Hrsg.): Rechtsextremismus. Band 3: Geschlechterreflektierte Perspektiven. Mandelbaum, Wien 2019, ISBN 978-3-85476-683-4.
  • als Herausgeberin mit Joseph Maria Sedlacek und Alexander Winkler: Untergangster des Abendlandes. Ideologie und Rezeption der rechtsextremen "Identitären". Marta Press, Hamburg 2017, ISBN 978-3-944442-68-6.
  • als Verfasserin in Forschungsgruppe Ideologien und Politiken der Ungleichheit (Wien) (Hrsg.): Rechtsextremismus. Band 2: Prävention und politische Bildung. Mandelbaum, Wien 2016, ISBN 978-3-85476-648-3.
  • als Verfasserin in Forschungsgruppe Ideologien und Politiken der Ungleichheit (Wien) (Hrsg.): Rechtsextremismus. Band 1: Entwicklungen und Analysen. Mandelbaum, Wien 2014, ISBN 978-3-85476-637-7.
  • Bücher gegen das Vergessen. Kärntnerslowenische Literatur über Widerstand und Verfolgung. Kitab-Verlag, Klagenfurt/Wien 2012, ISBN 978-3-902585-94-3.
  • als Herausgeberin mit Thomas Wallerberger und Alexander Emanuely: Exil. Literatur und Gedächtnis. Ein Lesebuch. Verlag der Theodor-Kramer-Gesellschaft, Wien 2012, ISBN 978-3-901602-47-4.
  • als Herausgeberin mit Alexander Emanuely: MÄRZ. Literatur und Gedächtnis. März 1938. Ein Lesebuch. Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft, Wien 2011, ISBN 978-3-901602-44-3.

Einzelnachweise

  1. Judith Goetz: Bücher gegen das Vergessen. Kärntnerslowenische Literatur über Widerstand und Verfolgung im Kontext der Holocaustautobiographie. Diplomarbeit Wien 2010, S. 251.
  2. Judith Goetz: „Bücher gegen das "Vergessen"“, abgerufen am 2. Februar 2015
  3. Judith Goetz: (Re)Naturalisierungen der Geschlechterordnung. Anmerkungen zur Geschlechtsblindheit der (österreichischen) Rechtsextremismusforschung. In: Forschungsgruppe Ideologien und Politiken der Ungleichheit (Hrsg.): Rechtsextremismus: Entwicklungen und Analysen. Band 1. Mandelbaum Kritik & Utopie, Wien 2014, ISBN 3-85476-637-8, S. 4069.
  4. Judith Goetz: Mädelsache Deutschnationalismus. In: An.schläge: das feministische Magazin. 23. Februar 2014, abgerufen am 22. Juli 2019.
  5. Verena Bogner: Ehre, Freiheit, Vatermord – Die Burschenschaft Hysteria. In: Vice. 7. Juli 2016, abgerufen am 22. Juli 2019 (alps).
  6. Judith Goetz: Burschenschaften: Ehrensache Antifeminismus. In: derStandard.at. 25. Januar 2019, abgerufen am 22. Juli 2019 (österreichisches Deutsch).
  7. Judith Goetz: "Vergemeinschaftet durch das Abverlangen von Standhalten und Beherrschung." Männerbund, Mensur und Antifeminismus bei deutschnationalen Burschenschaften. In: Juliane Lang, Ulrich Peters (Hrsg.): Antifeminismus in Bewegung: Aktuelle Debatten um Geschlecht und sexuelle Vielfalt. 1. Auflage. marta press, Hamburg 2018, ISBN 3-944442-52-0, S. 189209.
  8. Judith Goetz: Die (Anti-)Gender-Politik der türkis-blauen Regierung. In: derStandard.at. 20. August 2018, abgerufen am 22. Juli 2019 (österreichisches Deutsch).
  9. Judith Goetz, Katharina Nöbl: "Heimatliebe ist nicht nur Männersache": Geschlechterpolitische Angebote der ,Identitären‘ für Mädchen* und Frauen*. In: Betrifft Mädchen. Nr. 4, 2018, S. 159163.
  10. Judith Goetz: „Aber wir haben die wahre Natur der Geschlechter erkannt…“: Geschlechterpolitiken, Antifeminismus und Homofeindlichkeit im Denken der ,Identitären‘. In: Judith Goetz, Alexander Winkler, Joseph Maria Sedlacek (Hrsg.): Untergangster des Abendlandes. Ideologie und Rezeption der rechtsextremen ‚Identitären‘. marta press, Hamburg 2017, ISBN 978-3-944442-68-6, S. 253284.
  11. Judith Goetz, Alexander Winkler: »Identitäre Grenzziehungen« - Bedeutung und Funktion von Identitätsangeboten im modernisierten Rechtsextremismus (am Beispiel der Identitären). In: Psychologie und Gesellschaftskritik. Band 163/164, Nr. 3/4, 2017, S. 6386.
  12. Judith Goetz: Judith Goetz über die "Identitäre Bewegung" | bpb. Abgerufen am 22. Juli 2019.
  13. Judith Goetz: Prozess gegen "Identitäre": Scheinriesen klein halten. In: derStandard.at. 4. Juli 2018, abgerufen am 22. Juli 2019 (österreichisches Deutsch).
  14. Judith Goetz: „…in die mediale Debatte eindringen: ,Identitäre‘ Selbstinszenierungen und ihre Rezeption durch österreichische Medien“. In: Judith Goetz, Alexander Winkler, Joseph Maria Sedlacek (Hrsg.): Untergangster des Abendlandes. Ideologie und Rezeption der rechtsextremen ‚Identitären‘. marta press, Hamburg 2017, ISBN 978-3-944442-68-6, S. 91112.
  15. Judith Goetz, Alexander Winkler: Die Gefährlichkeit der Identitären: Gewalt der Worte. In: derStandard.at. 11. April 2019, abgerufen am 22. Juli 2019 (österreichisches Deutsch).
  16. Helga Amesberger, Judith Goetz, Brigitte Halbmayr, Dirk Lange: Kontinuitäten der Stigmatisierung von ,Asozialität' : Perspektiven gesellschaftskritischer Politischer Bildung. 1st ed. 2021. Wiesbaden 2021, ISBN 978-3-658-32449-0.
  17. Der Standard: "Lieber 40 und Marxistin als 20 und Konformistin", 29. April 2004