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vom 17.10.2012, aktuelle Version,

Kärntner Nudel

Handgekrendelte Kärntner Nudel in der für die Nockberge typischen Größe
Kärntner Nudel (Kasnudel) ohne gekrendelten Rand

Die Kärntner Nudel ist ein dünn ausgewalzter Nudelteig, der zu einer bis zu faustgroßen Tasche geformt und mit verschiedenen Zutaten gefüllt wird.

Varianten

Kärntner Nudeln gibt es mit verschiedensten Füllungen, von herzhaft bis süß, angefangen von der „Kasnudel“ (mit einer Topfen-Kartoffel-Füllung, gewürzt mit Minze und/oder „Keferfil“ (Kerbel) über die Fleischnudel, die Erdäpfelnudel (mit Kartoffel-Füllung) und die „Herrnpilznudel“ (mit Steinpilz-Füllung) bis zu den süßen Apfelnudeln (Apfel-Zimt-Füllung) und Kletzennudeln (gedörrte Birnen mit Topfen). Die für die klassische Füllung der „Kasnudel“ verwendete Minze ist Mentha gentilis (Braune Minze oder Nudelminze), eine praktisch nur als Kulturpflanze vorkommende Hybride aus Mentha arvensis und Mentha spicata.

Das typische Merkmal dieser traditionellen Nudeln ist der gekrendelte Rand. Als Abkrendeln wird das Abdichten durch zackenartiges Zusammendrücken der gegeneinander liegenden Teigränder beschrieben. Bezeichnend für die Bedeutung, die einem schön gekrendelten Rand in der Vergangenheit zugemessen wurde, kursierte in Kärnten der Spruch: „A Dirndl, dås nit krendeln kån, kriegt kan Månn“. Die traditionelle Zubereitungsart gilt als arbeitsaufwendig.

Verbreitung

Kärntner Nudeln kamen vor allem am Freitag, dem in der katholischen Tradition fleischlosen Wochentag, auf den Tisch. Heute sind die Kärntner Nudeln in Haushalten und der Gastronomie des Landes weit verbreitet, häufig in der Form von industriell gefertigter Tiefkühlkost.

Geschichte

Die älteste bekannte schriftliche Aufzeichnung stammt aus dem Jahre 1753 aus Spittal an der Drau, womit jedoch die Annahme nicht bewiesen ist,[1] dass Oberkärnten der Ursprung der Kärntner Nudel ist.

Ähnliche Teigwaren

Die kleineren Kärntner Schlickkrapfen, meist mit Fleischfülle, und die Schlutzkrapfen aus Tirol, sind den Kärntner Nudeln ähnlich. Erstaunlich jedoch ist deren Ähnlichkeit in Größe, Form und Füllungsvielfalt mit den polnischen „Pierogi ruskie“ oder „Piroschki“ aus Galizien bzw. den Wareniki der Ukraine. Ähnliche Rezepte für die Herstellung von gefüllten Teigwaren findet man auch in anderen Teilen Europas und auch in Asien, etwa im nördlichen China.

Literatur

  • Lia Miklau: Kärntner Kochbüchl. 6. unveränderter Nachdruck. Klagenfurt, Verlag Johannes Heyn, 1984, 161 Seiten, ISBN 3-85366-202-1

Einzelnachweise

  1. Die Kärntner Nudel auf teigtaschen.at, abgerufen am 3. Dezember 2010
  Commons: Kärntner Nudel  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien