Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast
vom 24.07.2022, aktuelle Version,

K.u.k. Leibgardereitereskadron

Die k.u.k. Leibgardereitereskadron war bis 1918 eine von insgesamt fünf Gardeeinheiten am Hof des Kaisers von Österreich und Königs von Ungarn. Mit einer Stärke von 150 Offizieren und Mannschaften sowie 80 Pferden entsprach sie von der Aufgabenstellung her in etwa der Leibgendarmerie des deutschen Kaisers.

Gardereiterwaffenrock
Uniformen der Leibgarden des Kaisers von Österreich im HGM (von l. n. r.: k.u. Leibgarde, Arcièren-Leibgarde, k.u.k. Trabantenleibgarde und k.u.k. Leibgardereitereskadron).

Aufstellung und Aufgaben

Die Garde der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn setzte sich zusammen aus:

Die K.u.k. Leibgardereitereskadron wurde mit Kabinettsschreiben vom 24. September 1849 als Garde-Gendarmerie mit einer Stärke von 77 Mann aufgestellt und am 18. September 1868 in Leibgardereitereskadron umbenannt. Ihr Kapitän war der 1. Generaladjutant. Hauptaufgabe der aus gedienten Unteroffizieren gebildeten Einheit war der Ordonnanzdienst für den Kaiser und die Militärkanzlei. Die Eskadron wurde auch zu Kurierreisen herangezogen. Quartier war die Lechenfelder Kaserne.

Im Gegensatz zu der Arcièren-Leibgarde und der k.u. Leibgarde war die K.u.k. Leibgardereitereskadron keine reine Offiziersgarde, sondern bestand in den unteren Rängen aus Unteroffiziersdienstgraden der Gemeinsamen Armee.

Zusammensetzung

Adjustierungen

Paradeadjustierung

Die Paradeadjustierung für Mannschaften bestand aus Pickelhaube mit Roßhaarbusch, Rock (Felberpelzrock), Epauletten, Kartusche, weißer hirschlederner Stiefelhose, hohen Reitstiefeln, Anschnallsporen, Stulphandschuhen, Kavalleriesäbel mit Kuppel und Portepee, Radmantel. Getragen wurde diese Uniform hauptsächlich bei Hofdiensten, Hoffeierlichkeiten und Ordonnanzdiensten bei Truppenparaden.

Offiziere trugen als Paradeadjustierung die Pickelhaube mit Roßhaarbusch, Rock (Felberpelzrock), Achselschnur, Epauletten, Kartusche, weiße hirschlederner Stiefelhosen, hohe Reitstiefel, Anschnallsporen, Stulphandschuhe, Kavalleriesäbel mit Kuppel und Portepee, Feldbinde und Radmantel. Diese Uniform war beim Hofdienst, bei Audienzen am Hof sowie bei Hofveranstaltungen vorgeschrieben.

Dienstadjustierung für Mannschaften (erste Variante)

Pickelhaube mit Roßhaarbusch, Rock (Felberpelzrock), Epauletten, Kartusche, Stiefelhosen, hohe Reitstiefel, Anschnallsporen, Handschuhe, Kavalleriesäbel mit Kuppel und Portepee. Diese Variante war vorgeschrieben für den Dienst als Wachkommandant in der Wiener Hofburg, (im Winter mit Felberpelzrock), und vom Posten vor der Kammer Sr. Majestät (im Winter mit Radmantel). Außerdem wurde diese Variante von den Ordonnanzen beim Ersten Obersthofmeister in Budapest sowie den Generaladjutanten in Wien und Budapest getragen.

Dienstadjustierung für Mannschaften (zweite Variante)

Das Ganze Halt!

Pickelhaube ohne Roßhaarbusch, Rock (Felberpelzrock), Epauletten, Kartusche, graue hirschlederne Stiefelhosen, hohe Reitstiefel, Anschnallsporen, Stulphandschuhe, Kavalleriesäbel mit Kuppel und Portepee. Diese Variante war im Ordonnanzdienst, bei Truppeninspizierungen, Manövern und Alarmierungen anzulegen.

Dienstadjustierung für Stabs- und Oberoffiziere (erste Variante)

Pickelhaube ohne Roßhaarbusch, Rock (Felberpelzrock nur auf Befehl), Epauletten, Kartusche, graue hirschlederne Stiefelhosen, hohe Reitstiefel, Anschnallsporen, Stulphandschuhe, Kavalleriesäbel mit Kuppel und Portepee, Feldbinde und Radmantel. Zu tragen bei Ausrückungen als Begleitung des Kaisers und Königs bei Feldmanövern, Truppeninspizierungen sowie Alarmierungen bei Märschen und im Feld.

Dienstadjustierung für Stabs- und Oberoffiziere (zweite Variante)

Pickelhaube mit Roßhaarbusch, Rock (Felberpelzrock), Pantalons, Stiefeletten mit Anschlagsporen, Handschuhe, Kavalleriesäbel mit Kuppel und Portepee, Feldbinde und Radmantel. Diese Adjustierung war bei allen dienstlichen Anlässen, für welche die anderen Varianten nicht vorgeschrieben waren, zu tragen. Bei Regenwetter war der Radmantel, im Winter der Felberrock über dem Waffenrock zu tragen.

Eine Beschreibung der einzelnen Monturstücke (Uniformstücke) findet sich unter k.u.k. Leibgardeinfanteriekompanie.

Museale Rezeption

Im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien sind die sehr glanzvollen und dementsprechend aufwändigen Adjustierungen der Garden ausgestellt. Zu sehen sind Monturen des k.u.k. Leibgardereitereskadron, k.k. Ersten Arcièren-Leibgarde, k.u. Leibgarde und der k.u.k. Trabantenleibgarde.[1]

Literatur

  • Oskar Brüch: Das k.u.k. Heer 1895. Eine Bildserie (= Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien. Bd. 10). Stocker, Graz u. a. 1997, ISBN 3-7020-0783-0.
  • Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs. Aufgebaut auf der Geschichte des Archivs und seiner Bestände. Band 2: Geschichte und Inventare der Archive des Hauses Habsburg-Lothringen, der Hofstäbe und des Kabinettsarchivs (= Inventare des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs 5. = Inventare österreichischer staatlicher Archive 5, 5). Holzhausen, Wien 1937, S. 347 ff.
  • k.u.k. Kriegsministerium: Dislokation und Einteilung des k.u.k Heeres, der k.u.k. Kriegsmarine, der k.k. Landwehr und der k.u. Landwehr. In: Seidels kleines Armeeschema. Seidel & Sohn, Wien 1914, (Ausgabe 1908; HTML, 81 kB.).
  • Allmayer-Beck, Lessing: Die K.(u.)K.-Armee. 1848–1914. Bertelsmann, München u. a. 1974, ISBN 3-570-07287-8.

Einzelnachweise

  1. Johann Christoph Allmayer-Beck: Das Heeresgeschichtliche Museum Wien. Führer durch das Museum. Band 1: Das Museum, die Repräsentationsräume. Kiesel, Salzburg 1981, ISBN 3-7023-0113-5, S. 29.
Commons: Österreichisch-Ungarische Militäruniformen  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Österreichisch-Ungarische Militäruniformen in Details  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
Merchant Ensign of Austria-Hungary from 1786 until 1869 and Naval and War Ensign of Austria-Hungary from 1786 until 1915 ( de jure , de facto until 1918) Eigenes Werk The underlying design of this naval ensign dates from 1786, at which time it was published (flown publically), and therefore it was published well before January 1, 1928 and meets PD-US-expired. It is also PD-AustrianGov as it was inherited by the various Austrian governments that succeeded the Austro-Hungarian Empire. PavelD
Public domain
Datei:Austria-Hungary-flag-1869-1914-naval-1786-1869-merchant.svg
The Wikimedia Commons logo, SVG version. Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa
CC BY-SA 3.0
Datei:Commons-logo.svg
Bild eines Tatzenkreuzes (siehe: Christliches Kreuz ). Converted from the following vector PostScript source code: %!/Pattee-arm300 -82.46 352.46 140 40 arcn300 682.46 352.46 320 220 arcnclosepath filldefPattee-arm600 0 translate90 rotatePattee-armshowpage%EOF Masturbius based on original PNG and PostScript source by AnonMoos, AnonMoos
Public domain
Datei:Cross-Pattee-Heraldry.svg
Uniformen der Leibgarden des Kaisers von Österreich (von links nach rechts: k.u. Leibgarde , Arcièren-Leibgarde , k.u.k. Trabantenleibgarde und k.u.k. Leibgardereitereskadron . erstellt von Pappenheim im Heeresgeschichtlichen Museum . Pappenheim . at de.wikipedia
Public domain
Datei:HGM Uniformen der Leibgarden des Kaisers von Österreich.jpg
Imperial Coat of Arms of the Empire of Austria-Hungary, used from 1866 to 1915. Eigenes Werk , Based on a work by Hugo Gerhard Ströhl (1851–1919): Oesterreichisch-Ungarische Wappenrolle. Die Wappen ihrer k.u.k. Majestäten, die Wappen der durchlauchtigsten Herren Erzherzoge, die Staatswappen von Oesterreich und Ungarn, die Wappen der Kronländer und der ungarischen Comitate, die Flaggen, Fahnen und Cocarden beider Reichshälften, sowie das Wappen des souverainen Fürstenthumes Liechtenstein. Anton Schroll, Wien 1890, 1895 (2. Auflage 1900). Date of original work: 1890 and 1900. Online by www.hot.ee Sodacan
CC BY-SA 3.0
Datei:Imperial Coat of Arms of the Empire of Austria.svg
Gardereiter/Gardekavallerist der k.u.k. Leibgarde / beide gleiche Uniform Eigenes Werk Steinbeisser
CC0
Datei:K.u.k. Leibgardere.png
Leibgardereiter (Hornist) State Archives/War Archives Vienna (Austria) Autor/-in unbekannt Unknown author
Public domain
Datei:Leibgardereiter.jpg