Karl August Senff (* 12. März 1770 in Kreypau, heute Sachsen-Anhalt; † 2. Januar^jul./ 14. Januar 1838^greg. in Tartu, heute Estland) war ein Maler, Graphiker und Kupferstecher.

Leben

Karl August Senff wurde in der Nähe von Merseburg als Sohn des evangelischen Theologen Karl Friedrich Senf (1739–1814) geboren. Eigentlich hätte er Medizin studieren sollen.^[1] Senff ging jedoch für Kunststudien von 1788 bis 1793 zunächst nach Leipzig zu Adam Friedrich Oeser. Ab 1795 lernte er bei Christian Leberecht Vogel, der Professor an der Kunstakademie in Dresden war. Bis 1802 lebte Senff als Privatschüler und freischaffender Künstler.

Ab 1803 war Senff als Leiter der Zeichenschule und Kupferstecher an der wiedereröffneten Universität im livländischen Tartu (Dorpat) tätig.^[2] 1818 erhielt er den Titel eines außerordentlichen Professors.

Der Maler Adolf Senff war ein Bruder.

Werk

Der künstlerische Schwerpunkt von Karl August Senff lag auf Kupferstichen, der Pastellmalerei und der graphischen Kunst. Zu Studienzwecken hat Senff sieben Beispielhefte mit insgesamt 69 Kupferstichen und Aquatintablättern verfasst. Bekannt wurde auch sein Lehrbuch Geometrische Zeichenlehre von 1828, das fünfzig Bildtafeln enthält. Senff schuf zahlreiche Porträts und Landschaftsansichten. Daneben legte er u. a. Gravuren von neunzehn Gebäuden der Universität Tartu vor.^[3]

Karl August Senff war Lehrer zahlreicher namhafter deutschbaltischer Künstler, unter anderem Friedrich Ludwig von Maydell, August Philipp Klara, August Matthias Hagen, August Georg Wilhelm Pezold, Woldemar Friedrich Krüger und Friedrich Sigismund Stern.

Literatur

• Inge Kukk: Die Anfangsjahre der Zeichenschule der Universität Dorpat unter der Leitung von Karl August Senff. In: 13. und 14. Homburger Gespräche (1992/1993). Heft 14, S. 279–288 (= Veröffentlichungen der M.C.A. Böckler-Mare Balticum-Stiftung).
• Wilhelm Neumann: Karl August Senff. Ein baltischer Kupferstecher. Franz Kluge, Reval 1895 (Digitalisat der Estnischen Nationalbibliothek).
• Thieme-Becker: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler, Band 30, Leipzig 1936, S. 497

Weblinks

Commons: Karl August Senff  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Kurzlebenslauf (deutsch)
• Baltische Historische Kommission (Hrsg.): Eintrag zu Senff, Carl August. In: BBLD – Baltisches biografisches Lexikon digital

Einzelnachweise

1. ↑ Karl August Senff. Im: Anzeiger des Germanischen National-Museums. Nürnberg 1899.
2. ↑ Sirje Helme, Jaak Kangilaski: Lühike Eesti kunsti ajalugu. Tallinn 1999, ISBN 5-89920-222-X, S. 64.
3. ↑ Eesti elulood. Eesti entsüklopeediakirjastus, Tallinn 2000, ISBN 9985-70-064-3, S. 469f. (= Eesti entsüklopeedia 14)