Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 17.08.2019, aktuelle Version,

Karl Ludwig von Ficquelmont

Karl Ludwig von Ficquelmont, Lithographie von Josef Kriehuber, 1838.

Karl Ludwig Reichsgraf von Ficquelmont (* 23. März 1777 auf Schloss Dieuze bei Metz; † 7. April 1857 in Venedig) war ein österreichischer General und Staatsmann.

Leben

Dorothea de Ficquelmont

Ficquelmont stammte aus einem alten lothringischen Adelsgeschlecht und trat zunächst in die österreichische Armee ein, wo er 1809 zum Obersten aufstieg und dann zum Generalstabschef der Armee des Erzherzogs Ferdinand von Este ernannt wurde. Er befehligte 1811 und 1812 drei Reiterregimenter gegen die Franzosen in Spanien. 1814 wurde Ficquelmont zum Generalmajor befördert, als der er 1815 die Kapitulation von Lyon zustande brachte.

Nach dem Ende der Befreiungskriege war er in verschiedenen diplomatischen Missionen unterwegs. 1821 bis 1828 war er Gesandter in Neapel. 1821 heiratete er Dorothea von Tiesenhausen (1804–1863), Tochter von Ferdinand von Tiesenhausen. 1829 wurde er Botschafter in Sankt Petersburg und war dadurch ein wichtiger Einflussfaktor der Metternichschen Politik auf den Zaren Nikolaus I.

Weitere Stationen der Karriere Ficquelmonts waren:

Am 20. März 1848 übernahm Ficquelmont das Ministerium des Auswärtigen im ersten verantwortlichen Ministerium Kolowrat. Nach dessen Ausscheiden nach nur einem Monat wurde Ficquelmont am 19. April selbst die Leitung der österreichischen Regierung übertragen. Er wurde jedoch als Angehöriger der Partei Metternichs und ausgewiesener Freund Russlands durch Demonstrationen bereits Anfang Mai zum Rücktritt gezwungen.

Von diesem Zeitpunkt an lebte er in Wien und Venedig, wo er Soireen mit musikalischen Darbietungen und Rezitationen veranstaltete.[1] Der Palazzo Clary-Ficquelmont in Venedig, den sein Schwiegersohn Fürst Edmund von Clary und Aldringen (1813–1894) 1855 als Alterssitz für seine Schwiegereltern gekauft hatte, ist bis heute im Besitz dieser Familie.

Schriften

  • Aufklärungen über die Zeit vom 20. März bis zum 4. Mai 1848. Leipzig 1850
  • Deutschland, Österreich und Preußen. Wien 1851
  • Lord Palmerston, England und der Kontinent. 2 Bände Wien 1852
  • Russlands Politik und die Donaufürstentümer. Wien 1854
  • Zum künftigen frieden. Wien 1856

Literatur

  Commons: House of Ficquelmont  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Karl Ludwig Graf von Ficquelmont. In: Rudolf Flotzinger (Hrsg.): Oesterreichisches Musiklexikon. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2002, (Band 1), S. 443.
  2. Volltext