Klein Sankt Paul
Marktgemeinde
Klein St. Paul
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Kärnten | |
Politischer Bezirk: | Sankt Veit an der Glan | |
Kfz-Kennzeichen: | SV | |
Fläche: | 68,55 km² | |
Koordinaten: | 46° 50′ N, 14° 33′ O | |
Höhe: | 633 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.766 (1. Jän. 2019) | |
Bevölkerungsdichte: | 26 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 9373 | |
Vorwahl: | 0 42 64 | |
Gemeindekennziffer: | 2 05 13 | |
NUTS-Region | AT213 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Marktstraße 17 9373 Klein St. Paul |
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Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeisterin: | Gabriele Dörflinger (SPÖ) | |
Gemeinderat: (2015) (15 Mitglieder) |
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Lage von Klein St. Paul im Bezirk Sankt Veit an der Glan | ||
Blick von Südwesten auf den Hauptort Klein Sankt Paul |
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |




Klein Sankt Paul (amtlich Klein St. Paul) ist eine Marktgemeinde mit 1766 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2019) im Bezirk Sankt Veit an der Glan in Kärnten.
Geographie
Klein Sankt Paul liegt im mittleren Görtschitztal etwa 36 km nordöstlich von Klagenfurt. Das Gemeindegebiet erstreckt sich vom Görtschitztal auf die Saualpe bis zum Hauptkamm.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde ist in zwölf Katastralgemeinden gegliedert (Buch, Dullberg, Filfing, Grünburg, Kirchberg, Klein St. Paul, Ober St. Paul, Prailing, Sittenberg, Unter St. Paul, Wietersdorf, Wieting) und umfasst folgende 18 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2019[1]):
- Buch (5)
- Drattrum (12)
- Dullberg (11)
- Filfing (69)
- Grünburg (10)
- Kirchberg (42)
- Kitschdorf (106)
- Klein St. Paul (1024) samt Hornburg
- Maria Hilf (0)
- Mösel (36)
- Müllergraben (0)
- Oberwietingberg (64)
- Prailing (58)
- Raffelsdorf (15)
- Sittenberg (41) samt Pemberg und Schretzich
- Unterwietingberg (42)
- Wietersdorf (30)
- Wieting (201) samt Hechtlsiedlung
Nachbargemeinden
Guttaring | Hüttenberg | |
Kappel am Krappfeld |
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Wolfsberg |
Eberstein |
Geschichte
Durch die Eisengewinnung im nahen Hüttenberg war das Gebiet der heutigen Gemeinde bereits zur Zeit der Kelten besiedelt. 831 kam das untere Görtschitztal in den Besitz des Erzbistums Salzburg. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus der Zeit zwischen 1060 und 1088. 1507 wurden Grundherrschaft und Pfarre St. Paul unter Hornburg an das Stift St. Paul im Lavanttal übertragen.
1850 wurde gleichzeitig mit der Errichtung der Gemeinde der Name in Klein Sankt Paul geändert. 1930 erhielt die Gemeinde die Berechtigung zur Führung der Bezeichnung „Marktgemeinde“. 1973 wurde das Gemeindegebiet um die aufgelöste Ortsgemeinde Wieting sowie die Katastralgemeinde Hinterberg (davor zu Lölling gehörig) erweitert.
Sehenswürdigkeiten
- Die Hornburg war eine Zwillingsburg (Ober- und Niederhornburg). Die Ruinen der im 12. Jahrhundert errichteten Hauptburg liegen auf dem Gipfel des Hornberges am Westabhang der Saualpe zwischen Eberstein und Klein Sankt Paul. Urkundlich 1140 erwähnt, erfolgte der Ausbau im Jahr 1414. Ursprünglich war sie im Besitz der Grafen von Görz, anschließend der Ministerialen Hornburger. Im 15. Jahrhundert war sie kaiserliches Lehen, 1581 wurde sie an Sigmund Welzer von Eberstein verkauft; 1630 bis 1939 befand sie sich im Besitz der Familie Christalnigg. Die Obere Hornburg war ein rechteckiges Festes Haus aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Östlich der Burg steht die Ruine der gotischen Kapelle aus dem 14. Jahrhundert. Von der unteren Hornburg finden sich heute nur noch geringe Reste eines ehemaligen rechteckigen Festen Hauses des 12. Jahrhunderts, im Osten Teile des ehemaligen Berings und eines Wohnbaues des 13./14. Jahrhunderts. Die Hornburg ist seit dem 17. Jahrhundert im Verfall begriffen.
Bevölkerung
Die Gemeinde Klein Sankt Paul hatte zum Zeitpunkt der Volkszählung 2001 2.195 Einwohner, davon waren 95,9 % österreichische Staatsbürger. 84,2 % der Bevölkerung bekannten sich zur römisch-katholischen, 4,7 % zur evangelischen Kirche, 0,4 % zum Islam. 6,6 % waren ohne religiöses Bekenntnis.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftlicher Leitbetrieb ist das 1893 gegründete Wietersdorfer Werk der Wietersdorfer & Peggauer Zementwerke GmbH mit rund 180 Arbeitsplätzen. Auf der Saualpe liegen die Skigebiete Weißberger Alm und Klippitztörl. Laut Volkszählung 2001 gibt es 578 Beschäftigte in der Gemeinde und 528 Auspendler. Es gibt 128 land- und forstwirtschaftliche Betriebe (davon 65 im Haupterwerb), die zusammen 6.053 ha bewirtschaften (1999).
Die Verkehrsanbindung erfolgt über die Görtschitztal Straße (B 92). Die Görtschitztalbahn wird nur für den Güterverkehr genutzt.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2015 wie folgt zusammen:[2]
Direkt gewählte Bürgermeisterin ist Gabriele Dörflinger (SPÖ).[3]
Wappen
Die vordere Hälfte des gespaltenen Wappenschilds ist an das Wappen der Herren von Hornburg angelehnt, die als landesfürstliche Vasallen in der Hornburg residierten; es zeigt die Stange eines Hirschgeweihs. In der hinteren Hälfte durch ein stark stilisierten Symbol der örtlichen Zementproduktion die industrielle Gegenwart zum Ausdruck gebracht: Das Innere eines schwarzen, von zwei kleinen Zahnrädern angetriebenen Drehofens ist mit einem roten Flammenwirbel gefüllt, das „Z“ deutet die Verarbeitung von Zement an.
Die amtliche Blasonierung des Wappens lautet: „Ein gespaltener Schild. Vorn in Rot eine goldene rechte Stange eines Zehnenders, hinten in Gold ein schwarzer Drehofen; darin in Gold ein im Uhrzeigersinne laufender roter Feuerflammenwirbel, der mit einem goldenen Z belegt ist.“[4]
Wappen und Fahne wurden der Gemeinde am 5. August 1969 verliehen (Neuverleihung 1974). Die Fahne ist Gelb-Rot mit eingearbeitetem Wappen.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Franz Gruber (* 1956), Politiker und Mitglied des Bundesrates
- Werner Hofmeister (* 1951), Konzeptkünstler
- Michael Sollbauer (* 1990), Fußballspieler
- Gudrun Perko (* 1962), Professorin für Sozialwissenschaften
Weblinks
- Marktgemeinde Klein St. Paul
- 20513 – Klein Sankt Paul. Gemeindedaten, Statistik Austria.
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2019 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2019), (CSV)
- ↑ Amt der Kärntner Landesregierung (Memento des Originals vom 2. April 2015 im Internet Archive)
- ↑ Amt der Kärntner Landesregierung (Memento des Originals vom 5. März 2016 im Internet Archive)
- ↑ zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 156