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vom 19.06.2014, aktuelle Version,

Klimatherapie

Bei der Klimatherapie, veraltet auch Klimatotherapie, werden die natürlichen klimatischen Umweltreize besonderer Gegenden zur Heilungsbeschleunigung auf natürliche Weise genutzt. Besonders heilsam sind Aufenthalte an der See, im Mittel- und im Hochgebirge insbesondere bei Atemwegserkrankungen und Hautkrankheiten.

Folgende Wirkungen werden angenommen:

  • Meeresküste: (Thalassotherapie) Aerosolwirkung der natriumchloridreichen, sauberen Luft wirken auf die Schleimhäute der Atemwege beruhigend. Reizwirkung auf die Haut (durchblutungsfördernd, stoffwechselanregend), UV-Bestrahlung (Vitamin-D-Produktion).
  • Mittelgebirge: Luftreinheit. Geopsychische Wirkung durch die Landschaft (befreiende positive Geisteshaltung), durch mildes, reizarmes Sommerklima
  • Hochgebirge: Niedriger Luftdruck, geringe Luftfeuchtigkeit, Luftreinheit und intensive UV-Strahlung.

Die verbreitetste Form der Klimatherapie seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bis etwa 1950 war die so genannte Luftkur, vor allem in Verbindung mit einem Höhenklima. In der Schweiz gilt der Arzt Alexander Spengler als Pionier dieser Therapieform. Er vermutete heilsame Wirkungen des besonderen Hochgebirgsklimas in Davos bei Tuberkulose. Ihm fiel auf, dass die einheimische Bevölkerung dort von der Tuberkulose verschont war, was jedoch seit der Entdeckung des Tuberkuloseerregers auf das geringere epidemiologische Risiko in diesen Gebieten zurückgeführt wird. Spengler kam 1849 in die Schweiz und wurde nach seinem Medizinstudium (Zürich) Landarzt in Davos. Der Medizinhistoriker und Bäderarzt Conrad Meyer-Ahrens (Zürich) wies schon 1845 auf Erfolge von Dr. Lucius Rüedi bei tuberkuloseerkrankten Kindern im Hochtal von Davos hin. Zwei schwer Lungenkranke, die im schlesischen Frischluftsanatorium Görbersdorf ohne Erfolg behandelt worden waren, verbrachten 1865 erstmals einen Winter in Davos, wo sie angeblich von der Tuberkulose genasen. In den folgenden Jahrzehnten kamen viele Lungenkranke zu Kuraufenthalten in die Alpen. So wurden Davos, Leysin, Arosa und Montana zu bedeutenden Luftkurorten für Lungenkranke. Die dort errichteten Sanatorien florierten bis zur Entwicklung der Tbc-Impfung, Tuberkulostatika und Antibiotika in den 1940er-Jahren. So führte die Entwicklung medikamentöser Therapien der Tuberkulose dazu, dass Gebirgs-Sanatorien in (Kur-)Hotels umgewandelt wurden bzw. sich Sanatorien vermehrt auch anderen Bereichen widmeten, wie der allgemeinen Rehabilitation, der Behandlung von Allergien und Asthma. Die positiven Wirkungen eines Urlaubsaufenthalts und ihres Einflusses auf krankhafte Prozesse sind kaum von einer spezifischen medizinischen Wirkung zu unterscheiden. Mittlerweile werden medizinische Indikationen von touristischen Aspekten und wirtschaftlichen Interessen der Kurorte überlagert.

Quellen

Literatur