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vom 05.12.2021, aktuelle Version,

Kornél Ábrányi

Kornél Ábrányi

Kornél Ábrányi, ungarisch Ábrányi Kornél [ˈˈaːbraːɲi ˈkorneːl] (* 15. Oktober 1822 in Szentgyörgyábrány; † 20. Dezember 1903 in Budapest), war ein ungarischer Pianist (Schüler von Franz Liszt bzw. Liszt Ferencz), Schriftsteller, Publizist, Musiktheoretiker und Komponist und gilt als einer der bedeutenden ungarischen Musiker[1].

Leben

Ábrányi wurde in der Gemeinde Szentgyörgyábrány im Kleingebiet Hajdúhadház, im heutigen Komitat Szabolcs, als Sohn des adeligen Grundbesitzers Alajos Ábrányi, geboren. Er entstammte der ungarischen Adelsfamilie Eördögh. Musik spielte in dieser Familie eine große Rolle und die Familie pflegte Kontakte unter anderen zu den ungarischen Komponisten János Lavotta und János Bihari. Diese prägten in den ersten Lebensjahren auch das musikalische Interesse des jungen Kornél. Seine ersten Klavierlehrer waren János Kirch (1810–1863) und Vilmos Dolegni.[2][3]

1834 traf er bei seinem Musikstudium in Oradea (dt. Großwardein) auch auf Ferenc Erkel. Im Jahre 1841 veröffentlichte er seine erste Schallplatte und gab im folgenden Jahr sein Debüt als Pianist in Oradea.

Nachdem er ab 1843 auch im Ausland sein Studium fortsetzte, traf er in München Franz Liszt, welcher sich auf seiner Wanderung durch Europa befand. Aus dieser Begegnung entwickelte sich eine anhaltende Freundschaft der beiden ungarischen Komponisten. Nach Aufenthalten in Paris, wo er bei Frédéric Chopin lernte, London und Wien, kehrte er 1847 endgültig nach Ungarn zurück und war von 1848 bis 1849 Staatsbeamter, wobei er gleichzeitig als Freiwilliger am ungarischen Befreiungskrieg teilnahm. Danach lebte er in Budapest und gründete dort 1860 die erste ungarische musikalische Zeitschrift Zenészeti Lapok, deren Chefredakteur er bis 1876 blieb.[4]

Ab 1875 war er am Aufbau der Budapester Musikakademie entscheidend beteiligt, welche von seinem Freund Ferencz Liszt gegründet wurde. Dort arbeitete er bis 1888 als Lehrer für Musik Komposition, Musiktheorie, Musikgeschichte und Ästhetik des Musikunterrichts. 1877 veröffentlichte er ein musikalisches Schul- und Lehrbuch über die Musik in Ungarn, welches als die größte literarische Publikation zu diesem Thema in dieser Zeit galt.

Am 28. Oktober 1876 präsentierte er im Budapester Nationaltheater der ungarischen Öffentlichkeit die von Georges Bizet komponierte und im Jahr zuvor in Paris uraufgeführte Oper Carmen.

Ab 1882 veröffentlichte er die Bulletin Zenészeti (dt. Musikdosen) und publizierte in dieser Werke von Frédéric Chopin, Franz Liszt, Richard Wagner, Hector Berlioz und anderen ungarischen Zeitgenossen.

Ábrányi schrieb vor allem Klavierstücke, Chorwerke und Lieder.

Familie

In erster Ehe war er mit Josephine verheiratet. Aus dieser Ehe entstammen Emil (1851–1920), später Journalist, Theaterkritiker und Schriftsteller und Kornel Ábrányi (1849–1913), später Schriftsteller und Publizist. Emils Sohn war der Komponist Emil Ábrányi.

Seine zweite Frau Clementina Ábrányi (1858–1932) war eine Schriftstellerin und Journalistin. Diese Ehe blieb kinderlos.

Werke (Auswahl)

  • Grande fantaisie et brillante avec variations sur un theme originale pour le piano forte [Große Fantasie und Brillante mit Variationen über ein Originalthema für Klavier] op. 7, publiziert bei Walzel in Pest, seinem Sohn Kornel gewidmet. OCLC 909439631
  • Le zephir chassant aux papillons [Der Zephir jagt Schmetterlinge], pensée characteristique für Klavier op. 18, publiziert bei Rózsavölgyi in Pest OCLC 909438449
  • L'ame qui pleure [Die Seele, die weint], pensée melancholique für Klavier op. 19 publiziert bei Rózsavölgyi in Pest OCLC 909438451
  • Deux nocturnes für Klavier op. 44 I Auprés de la chapelle [In der Nähe der Kapelle] II Nuit étoilée [Sternenklare Nacht], publiziert bei Kahnt in Leipzig OCLC 909804754

Einzelnachweise

  1. Biografie in der Ungarischen Biografischen Enzyklopädie
  2. Dezső Legány: Ábrányi, Kornél. In: Grove Music Online. Oxford University Press, 2001, abgerufen am 16. Dezember 2020 (englisch).
  3. Ferenc Bónis: Ábrányi, Kornél d. Ä. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. 2. Auflage. Personenteil 1. Bärenreiter, Metzler, Kassel/Basel/London/New York/Prag/Stuttgart/Weimar 1999, ISBN 3-7618-1111-X, Sp. 64 ff.
  4. Kurzbeschreibung der Zeitschrift auf der Website von RIPM

Literatur