Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast
vom 18.06.2022, aktuelle Version,

Landtagswahl in Niederösterreich 2018

2013 Landtagswahl 2018 2023
Endergebnis (in %)
 %
60
50
40
30
20
10
0
49,63
(−1,16)
23,92
(+2,35)
14,76
(+6,55)
6,43
(−1,63)
5,15
(n. k.)
0,10
(−11,26)
2013
     
2018
     
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
f 2013 inkl. Team Stronach 9,84  %
Landtag
         
Insgesamt 56 Sitze
Landesregierung
     
Insgesamt 9 Sitze

Die vorgezogene Landtagswahl in Niederösterreich 2018 fand am 28. Jänner 2018 statt.[1] Die ÖVP konnte bei einem leichten Stimmenverlust ihre absolute Mehrheit an Mandaten verteidigen (mit 29 statt 30 von 56 Mandaten), die SPÖ konnte als zweitstärkste Partei ihre (13) Mandate halten, die FPÖ gewann dazu, die Grünen verloren leicht, die Neos sind erstmals im Landtag vertreten.

Ausgangslage

Bei der Landtagswahl 2013 konnte die Österreichische Volkspartei (ÖVP) mit ihrem Spitzenkandidaten, dem damaligen Landeshauptmann Erwin Pröll, ihre absolute Mehrheit trotz Verlusten verteidigen. Die Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) fiel mit ihrem Spitzenkandidaten Josef Leitner auf einen historischen Tiefststand. Das erstmals angetretene Team Stronach (FRANK) konnte auf Anhieb drittstärkste Kraft werden. Die Grünen (GRÜNE) mit Madeleine Petrovic legten leicht zu, die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) mit Barbara Rosenkranz verlor leicht.[2]

In Folge schloss die ÖVP mit der SPÖ ein Arbeitsübereinkommen, wobei aufgrund des Proporzsystems die ÖVP mit 5 Landesräten, die SPÖ mit 2 Landesräten und das Team Stronach mit einem Landesrat in der Landesregierung vertreten ist. Der FRANK-Landesrat hat seine Partei jedoch bereits verlassen, behält seinen Posten in der Landesregierung jedoch als Unabhängiger.[2]

Parteien und Spitzenkandidaten

Folgende Parteien traten an:[3]

Partei Kürzel Kandidatur Spitzenkandidat Funktion
Volkspartei Niederösterreich ÖVP landesweit Johanna Mikl-Leitner Landeshauptfrau von Niederösterreich und Vorsitzende der VPNÖ.
Liste Franz Schnabl – SPÖ SPÖ landesweit Franz Schnabl Landesrat der Landesregierung Mikl-Leitner I[4] und Vorsitzender der SPÖ NÖ[5]
Freiheitliche Partei Österreichs FPÖ landesweit Udo Landbauer[6] Bezirks- und Stadtparteiobmann Wiener Neustadt; Abgeordneter im NÖ-Landtag
Die Grünen – Die Grüne Alternative GRÜNE landesweit Helga Krismer[7] Abgeordnete zum NÖ-Landtag[8] und Vorsitzende der Grünen NÖ
NEOS – Das neue Niederösterreich NEOS landesweit Indra Collini Vorsitzende der NEOS NÖ[9]
Wir für Niederösterreich WFNOE Wahlkreis Baden Robert Marschall Obmann von Wir für Niederösterreich[10]; Obmann der Partei EUAUS
Christliche Partei Österreichs CPÖ Wahlkreise Amstetten, Melk, Mödling Alfred Kuchar Obmann der CPÖ[11]

Die im Nationalrat vertretene Liste Peter Pilz trat bei der Landtagswahl, entgegen früheren Spekulationen und Aussagen, nicht an.[12] Die KPÖ kandidierte erstmals seit 1919 nicht mehr bei der Landtagswahl in Niederösterreich.

Umfragen

Auf die Frage, welche Partei die Niederösterreicher wählen würden, wäre am kommenden Sonntag Landtagswahl, antworteten die Befragten wie folgt (Schwankungsbreite 3–5 %):

Veröffentlichung Institut/Auftraggeber ÖVP SPÖ FPÖ GRÜNE NEOS Sonst.
21.01.2018 OGM/Kurier[13] 45 % 26 % 19 % 5 % 5 % -
18.01.2018 Research Affairs/TZ Österreich[14] 45 % 23 % 21 % 5 % 5 % 1 %
15.01.2018 Peter Hajek/NÖN[15] 48 % 23 % 17 % 5 % 6 % 1 %
15.01.2018 Market/DER STANDARD[16] 46 % 24 % 17 % 5 % 6 % 2 %
12.01.2018 Unique Research/HEUTE[17] 47 % 23 % 18 % 5 % 5 % 2 %
05.01.2018 Research Affairs/TZ Österreich[18] 45 % 22 % 21 % 4 % 5 % 3 %
10.12.2017 SOZAB[19] 50 % 22 % 16 % 5 % 4 % 3 %
18.11.2017 OGM/Kurier[20] 45 % 25 % 20 % 4 % 4 % 2 %
03.03.2013 Landtagswahl[21] 50,8 % 21,6 % 8,2 % 8,1 % n.k. 11,4 %

Ergebnis

Gesamtergebnis

Mehrheiten in den Gemeinden
Endergebnis der Landtagswahl 2018
Partei Ergebnisse 2018 Ergebnisse 2013 Differenzen
Stimmen  % Mand. Stimmen  % Mand. Stimmen % Mand.
Wahlberechtigte 1.386.356   1.404.454   −18.098
Stimmen insgesamt 922.807 66,56 %   995.273 70,87 %   −72.466 −4,31 %
Ungültig 14.468     19.527     −5.059  
Gültig 908.339 98,43 % 975.746 98,04 %   −67.407 +0,39 %
ÖVP 450.812 49,63 % 29 495.557 50,79 % 30 −44.745 −1,16 % −1
SPÖ 217.289 23,92 % 13 210.504 21,57 % 13 +6.785 +2,35 % ±0
FPÖ 134.085 14,76 % 8 80.122 8,21 % 4 +53.963 +6,55 % +4
GRÜNE 58.401 6,43 % 3 78.678 8,06 % 4 −20.277 −1,63 % −1
NEOS 46.801 5,15 % 3 n.k. n.k. n.k. +46.801 +5,15 % +3
CPÖ 584 0,06 % 841 0,08 % −257 −0,03 %
WFNOE 367 0,04 % n.k. n.k. n.k. +367 +0,04 %

Kartografische Darstellung der Wahlergebnisse

Am 2. Februar 2018, einen Tag nach der Verkündung des amtlichen Endergebnisses, gaben die niederösterreichischen Grünen bekannt, eine Wahlanfechtung der Landtagswahl beim Verfassungsgerichtshof (VfGH) zu prüfen. Aufgrund der Neuregelung der Wahlberechtigung für Personen, die einen Zweitwohnsitz in Niederösterreich haben, hätten viele Menschen nicht zur Wahl gehen dürfen, kritisierte Landessprecherin Helga Krismer. Außerdem sei es eine „willkürliche Entscheidung“ der jeweiligen Bürgermeister in den Gemeinden, ob der- oder diejenige zur Wahl zugelassen wird.[22] Am 27. Februar 2018 gab Landessprecherin Krismer bekannt, weiterhin eine Anfechtung der Wahl prüfen zu lassen. Es werde ein erweiterter Landesausschuss darüber beraten und eine Entscheidung treffen. Eine allfällige Wahlanfechtung würde noch während der gültigen Frist – am Donnerstag, 1. März 2018 – eingebracht werden.[23] Der Landesausschuss der Grünen entschied am 28. Februar 2018 die Wahl nicht anzufechten.[24] Allerdings brachte die Liste „Wir für Niederösterreich“ (WFNOE), die nur im Wahlkreis Baden angetreten war, einer Beschwerde beim Verfassungsgerichtshof (VfGH) ein.[25] Diese wurde jedoch am 15. Juni 2018 vom VfGH abgewiesen.[26] NEOS-Landessprecherin Indra Collini meinte am 7. August 2018 in einem Interview mit dem ORF Niederösterreich, sie sei für eine Wahlrechts-Reform noch vor den nächsten anstehenden Landtagswahl in Niederösterreich 2023. Die derzeitige Regelung bezeichnete sie als „Schikane“.[27]

Vorzugsstimmen

Anders als noch 2013 wurde das Ergebnis der Parteien nicht von den Vorzugsstimmen-Ergebnissen gespiegelt. So erhielt FPÖ-Spitzenkandidat Udo Landbauer mehr Vorzugsstimmen als SPÖ-Spitzenkandidat Franz Schnabl, obwohl dessen SPÖ deutlich vor der FPÖ lag. Die Spitzenkandidatinnen der beiden Kleinparteien, Grüne und NEOS, Helga Krismer, beziehungsweise Indra Collini lagen beide hinter den ÖVP-Landesräten (LH-Stv.) Stephan Pernkopf, Karl Wilfing und Ludwig Schleritzko.

Vorzugsstimmen der Landeslisten
Platz Partei Name Stimmen
1. ÖVP Johanna Mikl-Leitner 186.133
2. FPÖ Udo Landbauer 041.461
3. SPÖ Franz Schnabl 039.950
4. ÖVP Stephan Pernkopf 018.465
5. ÖVP Karl Wilfing 007.491
6. ÖVP Ludwig Schleritzko 007.091
7. GRÜNE Helga Krismer-Huber 007.079
8. NEOS Indra Collini 006.959
9. SPÖ Karin Renner 004.309
10. FPÖ Gottfried Waldhäusl 004.133

Überschreitung der Wahlkampfkosten-Obergrenze

Im Juni 2020 stellte der Unabhängige Parteien-Transparenz-Senat des Landes fest, dass die ÖVP Niederösterreich die zulässige Wahlkampfkosten-Obergrenze von sechs Millionen Euro um knapp elf Prozent überschritten hatte und verhängte eine Geldbuße in Höhe von 26.000 Euro über die Partei.[28]

Siehe auch

Commons: Landtagswahl in Niederösterreich 2018  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Niederösterreich wählt am 28. Jänner. In: noe.ORF.at. 19. Oktober 2017, abgerufen am 24. Juni 2020.
  2. 1 2 Landtagswahl Niederösterreich 2013. In: news.ORF.at. Abgerufen am 21. Mai 2017.
  3. Korrektur zu OTS0114: 1.386.343 Wahlberechtigte bei NÖ Landtagswahl 2018. In: ots.at. Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, 22. Dezember 2017, abgerufen am 23. Dezember 2017.
  4. Rochade in der SPÖ: Franz Schnabl wird Landesrat. In: noe.ORF.at. 11. September 2017, abgerufen am 24. Juni 2020.
  5. Gudrun Springer: Künftiger SP-NÖ-Chef Schnabl: „Wir wollen deutlich zulegen“. In: derStandard.at. 28. April 2017, abgerufen am 24. Juni 2020.
  6. Gernot Rohrhofer: Landbauer neuer FPÖ-Spitzenkandidat. In: noe.ORF.at. 23. Oktober 2017, abgerufen am 24. Juni 2020.
  7. Helga Krismer. In: noe.gruene.at. Abgerufen am 24. Januar 2018.
  8. Landtagswahl – NÖ Grüne ohne Petrovic und Weiderbauer in Wahl 2018. In: noen.at. 1. März 2017, abgerufen am 24. Juni 2020.
  9. Presseaussendung NEOS NÖ: Indra Collini führt NEOS in die… (Nicht mehr online verfügbar.) NEOS Niederösterreich, 10. Juni 2017, ehemals im Original; abgerufen am 10. Juni 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/niederoesterreich.neos.eu (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  10. „Wir für Niederösterreich“ bei der NÖ-Wahl 2018: Unterstützungserklärungen sammeln für den Wahlantritt. (Nicht mehr online verfügbar.) In: wfnoe.at. Archiviert vom Original am 10. Dezember 2017; abgerufen am 17. Dezember 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wfnoe.at
  11. CPÖ : Wahlen. CPÖ, abgerufen am 9. Dezember 2017.
  12. Liste Pilz tritt bei Landtagswahl in NÖ nicht an. In: news.ORF.at. 5. Dezember 2017, abgerufen am 24. Juni 2020.
  13. Entscheidung in Niederösterreich: „Eine Wahl mit fünf Siegern“. In: kurier.at. 21. Januar 2018, abgerufen am 21. Januar 2018.
  14. Umfrage: Mikl kratzt an Absoluter. In: oe24.at. 18. Januar 2018, abgerufen am 19. Januar 2018.
  15. Walter Fahrnberger, Daniel Lohninger: VP-Absolute in Griffweite, SP klar auf Platz zwei. In: noen.at. 15. Januar 2018, abgerufen am 24. Juni 2020.
  16. Conrad Seidl: ÖVP Niederösterreich muss um absolute Mehrheit bangen. In: derStandard.at. 15. Jänner 2018, abgerufen am 24. Juni 2020.
  17. Umfrage: Mikl-Leitner könnte Absolute schaffen. In: heute.at. 18. Jänner 2018, abgerufen am 24. Juni 2020.
  18. Erste NÖ-Umfrage: VP klare Nummer 1. In: oe24.at. 5. Jänner 2018, abgerufen am 24. Juni 2020.
  19. Anna Thalhammer: NÖ-Wahl: ÖVP holt laut Umfrage die Absolute. In: diepresse.com. 10. Dezember 2017, abgerufen am 24. Juni 2020.
  20. Michael Jäger: Niederösterreich: ÖVP liegt vorne, aber Rot und Blau holen auf. In: kurier.at. 18. November 2018, abgerufen am 24. Juni 2020.
  21. Land Niederösterreich - Landtagswahl 2013. Abgerufen am 27. Dezember 2020.
  22. Landtagswahl: Grüne prüfen Anfechtung. In: noe.ORF.at. 2. Februar 2018, abgerufen am 2. Februar 2018.
  23. Wahlanfechtung: Grüne vertagen Entscheidung. In: noe.ORF.at. 27. Februar 2018, abgerufen am 24. Juni 2020.
  24. Grüne fechten Landtagswahl nicht an. In: noe.ORF.at. 1. März 2018, abgerufen am 24. Juni 2020.
  25. VfGH: Kleinpartei beeinspruchte Landtagswahl. In: noe.ORF.at. 2. März 2018, abgerufen am 22. Juni 2018.
  26. VfGH wies Anfechtung der Landstagwahl ab. In: noe.ORF.at. 21. Juni 2018, abgerufen am 22. Juni 2018.
  27. Zweitwohnsitzer-Wahlrecht: NEOS für Reform. In: noe.ORF.at. 7. August 2018, abgerufen am 7. August 2018.
  28. Gernot Rohrhofer: Landtagswahl 2018: ÖVP überschritt Limit. In: noe.ORF.at. 24. Juni 2020, abgerufen am 24. Juni 2020.

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
The Wikimedia Commons logo, SVG version. Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa
CC BY-SA 3.0
Datei:Commons-logo.svg
Flagge Österreichs mit dem Rot in den österreichischen Staatsfarben, das offiziell beim österreichischen Bundesheer in der Charakteristik „Pantone 032 C“ angeordnet war ( seit Mai 2018 angeordnet in der Charakteristik „Pantone 186 C“ ). Dekorationen, Insignien und Hoheitszeichen in Verbindung mit / in conjunction with Grundsätzliche Bestimmungen über Verwendung des Hoheitszeichens sowie über die Fahnenordnung des Österreichischen Bundesheeres. Erlass vom 14. Mai 2018, GZ S93592/3-MFW/2018 . Bundesministerium für Landesverteidigung
Public domain
Datei:Flag of Austria.svg
Ergebnis der Landtagswahl in Niederösterreich 2013 nach Gemeinden (Mehrheiten der Parteien). Maps from Statistik Austria data source: Alle Ergebnisse zur Landtagswahl in Niederösterreich: Suchen Sie Ihre Gemeinde , derstandard.at Karten von Statistik Austria Furfur
CC BY-SA 4.0
Datei:Landtagswahlkarte Niederösterreich 2018.svg
Landeswappen von Niederösterreich , Österreich selbst erstellt Autor/-in unbekannt Unknown author
Public domain
Datei:Niederösterreich CoA.svg
Ergebnis der Landtagswahl in Niederösterreich 2018 nach Gemeinden und Parteien. Hochrechnung und Landtagswahl NÖ: Ergebnis auf Gemeindeebene, Gemeindedaten ohne Berücksichtigung der Wahlkarten. , derStandard.at, 28. Jänner 2018 Karten von Statistik Austria Furfur
CC BY-SA 4.0
Datei:Niederösterreich Parteien 2018.svg
Piktogramm zum Kennzeichnen von Informationen bei einer Wahl/Abstimmung. Own illustration, 2007 Arne Nordmann ( norro )
Public domain
Datei:Pictogram voting info.svg