Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast
vom 20.12.2021, aktuelle Version,

Litnisschrofen

Litnisschrofen

Litnisschrofen von Nordosten

Höhe 2068 m ü. A.
Lage Tirol, Österreich
Gebirge Vilsalpseeberge, Allgäuer Alpen
Dominanz 2,1 km Sulzspitze
Schartenhöhe 198 m Strindenscharte
Koordinaten 47° 27′ 59″ N, 10° 33′ 47″ O
Litnisschrofen (Tirol)
Gestein Hauptdolomit
Normalweg Nesselwängle – Gräner Ödenalpe – Südflanke

Der Litnisschrofen (nach historischen Quellen auch Tennenbergkopf) ist ein 2068 Meter hoher Berg in den Allgäuer Alpen, der sich in Österreich erhebt.

Lage und Umgebung

Der Litnisschrofen liegt im österreichischen Bundesland Tirol. Über fast den gesamten Berg verläuft die Grenze zwischen den Gemeinden Grän im Nordwesten und Nesselwängle im Südosten.

Der Gipfel des Litnisschrofen ragt zwischen dem Strindenbachtal im Nordosten und dem Weißenbachtal im Süden empor. In diese Täler fallen die Flanken bis zu 700 Meter beziehungsweise 900 Meter ab. Jenseits der Täler befinden sich Vogelhörnle (1882 m) und die Leilachspitze (2274 m). Nach Westen verläuft ein langer Westgrat in die Strindenscharte (1870 m), von wo die Flanken der Sulzspitze (2084 m) ansteigen. Scharte und Berg sind die Referenzpunkte für Schartenhöhe und Dominanz, welche damit 198 Meter und 2,1 Kilometer betragen. Im Nordosten des Litnisschrofens scharten sich seine Flanken oberhalb der Gräner Ödenalpe (1736 m) zur Krinnenspitze (2000 m) hin ein.[1][2]

Geologie

Der Litnisschrofen ist aus brüchigem Hauptdolomit aufgebaut.[3]

Namensherkunft

1774 verzeichnet Peter Anich in seinem Atlas Tyrolensis einen Litten Spitz. In der Schmitt’schen Karte von Südwestdeutschland aus dem Jahr 1797 ist ein Liehnes Berg verzeichnet. Eine mögliche Namensherkunft könnte von dem mundartlichen Wort „Verlitt“, was so viel wie Mühsal oder Plage bedeutet, kommen. Gemeint sein könnte damit der beschwerliche Aufstieg durch das Latschenkieferndickicht von der Strindenscharte her.[4] Die Endung des Namens bezieht sich auf die Gestalt des Gesteins als Schrofen.

Neben dem heute verwendeten Namen und seiner Geschichte, gibt es eine zweite Art der Benennung: Tennenbergkopf. Sie wird zum ersten Mal im Jahr 1810 in einem Steuerkataster verwendet: Thennenbergkopf und Wald am Thennenberg. Auf Grund der dortigen Grenzbeschreibung kann damit eindeutig nur der Litnisschrofen als „Kopf über dem tannenbestandenen Berg“ gemeint sein. Dies würde vor allem zum Erscheinungsbild der Südflanke passen.[5]

Besteigung

Mit einem markierten und ausgebauten Weg ist der Gipfel des Litnisschrofens nur über die Südflanke zu erreichen. Dieser zweigt bei der Gräner Ödenalpe vom Fahrweg ab. Um dorthin zu gelangen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Relativ einfach gelingt dies von Nesselwängle ab dem Beginn des Fahrweges oder von der Bergstation des Sessellifts. Auch vom Haldensee durch das Strindental oder von Rauth über den Enziansteig ist dies möglich. Von der Abzweigung quert dann der Weg unter dem Gipfelaufbau die Südflanke und führt in eine sehr bröselige und steile Rinne. Diese ist mit Eisenketten versichert und verlangt Trittsicherheit. An ihrem Ende befindet sich der Westgrat zum Gipfel hin. Das letzte Stück des Weges setzt etwas Schwindelfreiheit voraus.[1][6]

Eine anspruchsvollere Route zum Gipfel ist die Begehung des Westgrates von der Strindenscharte aus. Die Schwierigkeiten haben hier den I. Grad und erfordern „alpine Erfahrung“. Die Kletterei über den Nordostgrat wird mit dem IV. Grad bewertet.[3]

Bilder

Commons: Litnisschrofen  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Kompass Wander-, Bike- und Skitourenkarte: Blatt 04 Tannheimer Tal (1:35.000). ISBN 978-3-85491-644-4 (Stand: Februar 2007).
  2. Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen Österreich: Austrian Map online. Abgerufen am 8. Mai 2010.
  3. 1 2 Ernst Zettler, Heinz Groth: Alpenvereinsführer - Allgäuer Alpen. 12., völlig neu bearbeitete Auflage. Bergverlag Rudolf Rother, München 1985, ISBN 3-7633-1111-4 (S. 465f).
  4. Thaddäus Steiner: Allgäuer Bergnamen. 2. Auflage. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 2008, ISBN 978-3-8987-0389-5 (S. 138).
  5. Thaddäus Steiner: Allgäuer Bergnamen. 2. Auflage. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 2008, (S. 206).
  6. Dieter Seibert: Alpenvereinsführer alpin - Allgäuer Alpen und Ammergauer Alpen. 17. Auflage. Bergverlag Rother, München 2008, ISBN 978-3-7633-1126-2 (S. 272ff).

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
Positionskarte von Tirol , Österreich Eigenes Werk , using OpenStreetMap data SRTM30 v.2 data NordNordWest
CC BY-SA 2.0
Datei:Austria Tyrol relief location map.svg
a map symbol for a mountain, the center is in the middle of the base line - as opposed to Fire.svg Eigenes Werk Herzi Pinki
Public domain
Datei:BlackMountain.svg
The Wikimedia Commons logo, SVG version. Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa
CC BY-SA 3.0
Datei:Commons-logo.svg
Gipfel des Litnisschrofen (2068 m) in den Allgäuer Alpen . Im Hintergrund die Tannheimer Berge und die Ammergauer Alpen . Eigenes Werk Kauk0r
CC BY-SA 3.0
Datei:Litnisschrofen Gipfel.JPG
Blick über die Nesselwängler Ödenalpe (1680 m) auf die Nordflanke des Litnisschrofen (2068 m). Eigenes Werk Kauk0r
CC BY-SA 3.0
Datei:Litnisschrofen Northface02.JPG
Blick vom Aufstieg zur Leilachspitze nach Norden auf die Südflanke des Litnisschrofen (2068 m). Eigenes Werk Kauk0r
CC BY-SA 3.0
Datei:Litnisschrofen Southface.JPG
Drahtseil-versicherte Schlüsselstelle im Aufstieg zur Litnisschrofen . Eigenes Werk Kauk0r
CC BY-SA 3.0
Datei:Litnisschrofen Way on top02.JPG
Gämsen ( Rupicapra rupicapra ) und Bergkiefern ( Pinus mugo ) am Litnisschrofen . Eigenes Werk Kauk0r
CC BY-SA 3.0
Datei:Rupicapra rupicapra Litnisschrofen.JPG