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vom 04.02.2022, aktuelle Version,

Mühlsteinbruch Scherer

Mühlsteinbruch Scherer 1865. Aquarell
Mühlsteinbruch Scherer 2012
Westlicher Kerngrabenbruch 2010

Der Mühlsteinbruch Scherer ist eine museale Freilichtanlage auf dem Areal einer stillgelegten Abbaustätte von Mühlsteinen aus verfestigtem Sandstein. Er befindet sich in der Stadtgemeinde Perg am Rand des Machlands im Bezirk Perg in Oberösterreich und steht unter Denkmalschutz (Listeneintrag).[1]

Der Mühlsteinbruch Scherer war nicht der einzige in Perg. Es gab zumindest noch den Dollbergbruch (Lage), den Bruch beim Hinterbach (Lage), die beiden an der Linzerstraße (den westlichen sogenannten Neubruch (Lage) und den östlichen (Lage)), die beiden Kerngrabenbrüche (den westlichen (Lage) und den östlichen (Lage)) und den im Zaubertal (Lage). Auch der westliche Kerngrabenbruch ist seit 2021 für die Öffentlichkeit unschwierig zugänglich.

Geschichte

Der im Tertiär vor 30 bis 40 Millionen Jahren an einigen Stellen nördlich der heutigen Machlandebene entstandene Sandstein ist so hart, dass daraus Mühlsteine gewonnen werden konnten. Neben dem Mühlsteinbruch Scherer bestanden in Perg und näherer Umgebung sowie auch südlich der Donau in Wallsee in Niederösterreich weitere Sandsteinvorkommen, in denen Mühlsteine gewonnen wurden.

Bereits 1391 werden die Perger Stainprecher zum ersten Mal urkundlich erwähnt. 1582 bestätigt Kaiser Rudolf II die Handwerksordnung. Die Zunft der Mühlsteinbrecher bestand in Perg bis 1859. Ab 1872 führte die Firma Fries, Burgholzer & Comp die Mühlsteinproduktion weiter. Die Handwerksbezeichnung mutierte ab 1872 von Mühlsteinbrecher zu Mühlsteinhauer. Nach 1918 starb das Handwerk der Mühlsteinhauer nach und nach aus. Während in Perg noch bis in die 1930er-Jahre Mühlsteine abgebaut wurden, endete die Mühlsteingewinnung südlich der Donau in Wallsee bereits im Jahr 1895.

Der Steinbruch Scherer wurde 1988 im Rahmen von Führungen für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. 2009 wurde das Areal im Ensemble mit dem Erdstall Ratgöbluckn und dem Steinbrecherhaus unter Denkmalschutz gestellt.[1]

Beschreibung

Die heutige Freilichtanlage ist der letzte Rest des ehemals großen, etwa Ende des 17. Jahrhunderts erschlossenen und bis 1942 betriebenen Steinbruchs im damals als Obervormarkt bezeichneten Teil des Marktes Perg. Die Anlage befindet sich am Ende der Mühlsteinstraße beim Haus N° 40 (Lage).

Der Mühlsteinbruch wird im Rahmen des Donauradwegs und des Donausteigs als Perger Sehenswürdigkeit angeführt.

Literatur

  • Florian Eibensteiner, Konrad Eibensteiner: Das Heimatbuch von Perg, Oberösterreich. Selbstverlag, Linz 1933.
  • Rudolf Zach: Perg heute, Die Wirtschaft, Perg im Spiegel der Geschichte. In: Stadtgemeinde Perg (Hrsg.): Perg, Festschrift anlässlich der Stadterhebung 1969, Linz 1969
  • Franz Moser: Museumspädagogische Unterlagen Stadtmuseum Perg für die Arbeit mit SchülerInnen im Museum. Perg im Eigenverlag Heimathaus-Stadtmuseum Perg, Perg 1993.
  • Heinz Steinkellner, Erwin Hölzl, Martin Lehner, Erwin Kastner: Unsere Heimat, der Bezirk Perg. Verein zur Herausgabe eines Bezirksheimatbuches Perg - Gemeinden des Bezirkes Perg (Herausgeber), Linz 1995 und 1996.
  • Franz Moser und 10 weitere Autoren: Heimatbuch der Stadt Perg 2009. Herausgeber: Heimatverein Perg und Stadtgemeinde Perg, Linz 2009, ISBN 978-3-902598-90-5.
Commons: Mühlsteinbruch Scherer  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Oberösterreich – unbewegliche und archäologische Denkmale unter Denkmalschutz. (Memento vom 26. Juni 2016 im Internet Archive). Bundesdenkmalamt, Stand: 21. Juni 2016 (PDF).

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Positionskarte von Oberösterreich Quadratische Plattkarte. Geographische Begrenzung der Karte: N: 48.78063° N S: 47.44388° N W: 12.73041° O O: 15.00183° O Own work, based on Austria Upper Austria location map.svg SRTM30 v.2 data Tschubby
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Mühlsteinbruch Scherer in Perg in Oberösterreich (Austria). Aquarell von Franz Hölzlhuber (* 1826 in Steyr, † 1898 in Wien). Datiert 15. Juli 1865. Zu sehen ist der Mühlsteinabbau im nördlichen Teil der ~200 m langen Steinbruchwand. Im Steinbruch tätig waren nicht nur die Mühlsteinhauer-Meister und -Gesellen (oder Lehrjungen). Dazu kamen noch die Knechte und Helfer (Taglöhner). Das erklärt die vielen Personen auf dem Bild. Eigenes Werk Pfeifferfranz
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Ortsplan der Perger Steinbrüche. Layout von Peter Eichmayer. Mühlstein- und Granitsteinbrüche in Perg (Austria). Quelle: Harald Marschner, Die Kulturgeschichte des Mühlsteins. Druck www.gutenberg.at, 2022. ISBN 978-3-200-08660-9 . Eigenverlag. Seite 103. Eigenes Werk Marschner Harald
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Historischer Mühlsteinbruch in Perg in Oberösterreich (Austria). Situiert in Perg am Dollberg beim Haus Dollberg Nr. 15, frühere Hausnummer Obervormarkt Nr. 36. Eigenes Werk TREM-RRRR
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Historischer Mühlsteinbruch in Perg in Oberösterreich (Austria). Detail mit Hauspuren. Historische Flurbezeichnung "Eysa". Lage am Fuss des Perger Kalvarienberges und nahe der Linzerstrasse im Bereich der Häuser Linzerstr. Nr. 38 und Nr. 30a. Die Flurbezeichnung Eysa verweist auf eine frühere dortige Eisenerzeugung aus Raseneisenerz. Eigenes Werk TREM-RRRR
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Zeitlinger Mühlsteinbruch. Lage in der Katastralgemeinde Weinzierl beim Beginn des bewaldeten Zeitlinger Zaubertals (Adresse Perg, Zaubertal Nr. 39). Ist stillgelegt und weitgehend eingeebnet. Stadtgemeinde Perg in Oberösterreich (Austria). Eigenes Werk TREM-RRRR
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Sogenannter "Kleiner Mühlsteinbruch". Historischer Mühlsteinbruch in Perg in Oberösterreich (Austria). Detail mit Hauspuren. Lage in Perg etwas unterhalb des Hauses Mühlsteinstrasse Nr. 29. Frühere Hausnummer Obervormarkt Nr. 15. Der tiefer hinab reichende Steinbruch wurde vor Jahren mit dem Abbruchmaterial des benachbarten alten Hauses Mühlsteinstrasse Nr. 27 befüllt. Eigenes Werk TREM-RRRR
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