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vom 10.02.2025, aktuelle Version,

Müllverbrennungsanlage Dürnrohr

Müllverbrennungsanlage Dürnrohr
Die Müllverbrennungsanlage (links) mit dem benachbarten Kraftwerk Dürnrohr (rechts)

Die Müllverbrennung Dürnrohr (offizieller Name Thermische Abfallverwertungsanlage Zwentendorf/Dürnrohr) ist eine Müllverbrennungsanlage der EVN Abfallverwertung Niederösterreich (vormals AVN)[1], einem Tochterunternehmen der EVN in Dürnrohr.

Technischer Aufbau und Daten

In der Anlage wird Hausmüll vor allem aus dem Bundesland Niederösterreich verbrannt. Das Material wird zu 90 % mit der Bahn angeliefert. Die Verbrennung erfolgt mittels Rostfeuerung. Mit der hierbei freiwerdenden Wärme wird in einem Abhitzekessel Dampf erzeugt, der im angrenzenden Kraftwerk Dürnrohr zur Erzeugung von Strom und Fernwärme genutzt wird.

Die Leistung beträgt für die beiden ersten Linien thermisch je 60 MW, jene der dritten Linie 90 MW. Die gesamte Kapazität beträgt im Endausbau 525.000 t/Jahr.

Der Betrieb wird von 75 Mitarbeitern durchgeführt.

Geschichte

Dem Bau vorangegangen ist nach der Auswahl von Dürnrohr aus 24 Standorten auch eine Volksbefragung, die eine Zustimmung von 74 % der Gemeindebevölkerung ergab.[2]

Errichtet wurden die ersten beiden Linien in den Jahren 1994 bis 2003, die dritte Linie zwischen 2004 und 2010. Der Bau wurde von der Porr durchgeführt. Die beiden ersten Linien wurden nach knapp 18 Monaten Bauzeit und einem Investitionsvolumen von 145 Millionen Euro im Jänner 2004 in Betrieb genommen. Ab August 2009 lief der Probebetrieb der dritten Linie.

Ausfall im Sommer 2024

Im September 2024 kam es aufgrund massiver Unwetterereignisse und Hochwasser zu einem schwerwiegenden Ausfall der Müllverbrennungsanlage Dürnrohr in Niederösterreich. Der Dammbruch an der Perschling setzte die Anlage unter Wasser und legte sie für mehrere Wochen vollständig lahm.[3] Als größte Abfallverwertungsanlage Österreichs mit einer jährlichen Kapazität von 500.000 Tonnen hatte dieser Ausfall weitreichende Folgen für die Abfallentsorgung in weiten Teilen Niederösterreichs.[4] Die Flutschäden betrafen nicht nur die technischen Anlagen, sondern führten auch zu erheblichen Mengen an zusätzlichem Sperrmüll in den betroffenen Gebieten.[5] Um die Entsorgungskrise zu bewältigen, wurden Notfallmaßnahmen ergriffen, darunter die Einrichtung von Zwischenlagern und die verstärkte Kooperation mit anderen Bundesländern. Der schrittweise Wiederanlauf der Anlage begann im November 2024, wobei zunächst etwa 40 % der üblichen Kapazität erreicht wurden.[6]

Einzelnachweise

  1. EVN Abfallverwertung (Memento vom 7. Mai 2010 im Internet Archive) vom 16. Juni 2009
  2. Eröffnung der Müllverbrennungsanlage Zwentendorf/Dürnrohr auf OTS der Austria Presse Agentur vom 13. Jänner 2004, abgerufen am 8. April 2010.
  3. Ausfall der Müllverbrennungsanlage EVN Dürnrohr, abgerufen am 13. Dezember 2024.
  4. Wieder-Inbetriebnahme: Abfallverwertungsanlage Dürnrohr nahezu im Vollbetrieb, abgerufen am 13. Dezember 2024.
  5. In Niederösterreich staut sich der Müll , abgerufen am 13. Dezember 2024.
  6. Abfallverwertungsanlage nimmt Betrieb schrittweise auf , abgerufen am 13. Dezember 2024.

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das Kohlekraftwerk Dürnrohr in Niederösterreich photo taken by de:Benutzer:Priwo Priwo
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Datei:Duernrohr-01.jpg
Südansicht der Müllverbrennungsanlage in Dürnrohr , ein Ortsteil der niederösterreichische Marktgemeinde Zwentendorf an der Donau . Von 2001 bis 2003 wurden die ersten zwei Linien (2 x 60 MW) der Müllverbrennungsanlage errichtet und im Jahr 2010 wurde eine dritte Linie (1 x 90 MW) in Betrieb genommen. Dadurch erhöhte sich die Kapazität der Anlage auf mehr als 500.000 t pro Jahr. Der in der Abfallverwertungsanlage erzeugte Dampf wird in das benachbarte Kraftwerk Dürnrohr geleitet und dort zur Erzeugung von Strom für 170.000 Haushalte, Fernwärme für die Gemeinde Zwentendorf und die Stadt St. Pölten sowie Prozessdampf für die AGRANA Bioethanolanlage genutzt. Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
CC BY-SA 4.0
Datei:Dürnrohr - Müllverbrennungsanlage.JPG