Maria Teresia Ledóchowska
Maria Teresia Ledóchowska (* 29. April 1863 in Loosdorf, Niederösterreich; † 6. Juli 1922 in Rom) war eine katholische Ordensgründerin und Missionarin.
Sie kam als Tochter des Grafen Anton Ledóchowski und seiner Gattin Josephine geborene Gräfin Salis Zizers zur Welt. Ihr Onkel zweiten Grades[1] war Kardinal Mieczysław Halka Ledóchowski (1822–1902).
1897 kaufte die Gräfin von den Lieferinger Missionaren ein Gut in Lengfelden bei Salzburg, wo sie das Missionshaus Maria Sorg errichtete. Von 1885 bis 1891 wohnte sie als Hofdame am Hof des Ferdinand IV. von Toskana im Toskanatrakt.
1888 gründete sie eine Vereinigung zum Kampf gegen die Sklaverei in Afrika, die 1894 zur „Petrus-Claver-Sodalität für die afrikanischen Missionen“ wurde. Sie eröffnete Druckereien zur Verbreitung religiöser Schriften in Afrika und verfasste eine Reihe von Dramen zur Bekämpfung der Sklaverei in Afrika. Nach dem II. Vatikanischen Konzil dehnte ihre Kongregation, heute „Missionsschwestern vom hl. Petrus Claver“, ihre Tätigkeit auch zugunsten der Evangelisation in anderen Kontinenten aus.
Sie trat auch vor Ort für Verbesserungen des Brandschutzes ein. 1912 sollte Gräfin Ledochowska Patin der 1. Fahne der Freiwilligen Feuerwehr Lengfelden zum 10. Gründungsjubiläum sein, da sie sich schon seit Jahren als große Gönnerin erwiesen hatte. Da sie vom Orden nach Rom berufen wurde, musste sie die Patenschaft ablehnen. Sie erwarb jedoch schon sehr früh einen damals modernen „Hydrophor“, den sie der Lengfeldener Feuerwehr überließ.
Nach ihrem Tod im Juli 1922 wurde Maria Teresia Ledóchowska auf dem Campo Santo Teutonico beigesetzt. Ihre Nachfolgerin wurde Maria Julia von Falkenhayn (1865–1956), eine Tochter von Franz von Falkenhayn. 1975 wurde sie am Weltmissionssonntag in Rom von Papst Paul VI. seliggesprochen und ihre Gebeine in einer eigenen Kapelle im Generalat der Kongregation beigesetzt. Ihr Gedenktag ist der 6. Juli.
Ihre Schwester Maria Ursula Ledóchowska (1865–1939) wurde als Ordensgründerin heiliggesprochen, ihr Bruder Wladimir Ledóchowski (1868–1942) war Ordensgeneral der Jesuiten. Ein weiterer Bruder war der als „Heiliger General“ bekannte polnische Offizier Ignacy Kazimierz Ledóchowski (1871–1945), der im KZ umkam.
Maria Teresia Ledóchowska war Sternkreuzordensdame.
Literatur
- Fichna: Ledóchowska Maria Theresia Gräfin. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 5, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1972, S. 86 f. (Direktlinks auf S. 86, S. 87).
- Albrecht Weiland: Der Campo Santo Teutonico in Rom und seine Grabdenkmäler. Band I, Herder, Freiburg im Breisgau 1988, ISBN 3451208822, S. 306 f.
Weblinks
- Literatur von und über Maria Teresia Ledóchowska im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag zu Maria Teresia Ledóchowska im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- Homepage des Ordens
- Artikel über M. Th. Ledóchowska mit Quellen- und Literaturangaben
- Eintrag zu Maria Teresia Ledóchowska in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
Einzelnachweise
- ↑ Geneanet / Robert Baranowski: Stammbaum Ledóchowski
Personendaten | |
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NAME | Ledóchowska, Maria Teresia |
ALTERNATIVNAMEN | Halka, Alexander (Pseudonym) |
KURZBESCHREIBUNG | katholische Ordensgründerin |
GEBURTSDATUM | 29. April 1863 |
GEBURTSORT | Loosdorf |
STERBEDATUM | 6. Juli 1922 |
STERBEORT | Rom |
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Ledóchowska war zuerst Hofdame, dann Ordensgründerin und Missionarin | Archiv des Missionshauses Maria Sorg, Maria-Sorg-Straße 6, 5101 Bergheim bei Salzburg | Autor/-in unbekannt Unknown author | Datei:MTL 1902.jpg | |
Piktogramm zum Kennzeichnen von Informationen bei einer Wahl/Abstimmung. | Own illustration, 2007 | Arne Nordmann ( norro ) | Datei:Pictogram voting info.svg | |
Das Stück wurde von Maria Theresa Ledóchowska (Pseudonym Alexander Halka) geschrieben und oft aufgeführt, um die afrikanische Sklaverei abzuschaffen. | Archiv der Missionsschwestern vom hl. Petrus Claver | Autor/-in unbekannt Unknown author | Datei:Zaida Poster 1901.jpg |