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vom 08.10.2021, aktuelle Version,

Martin Hilti

Martin Hilti (* 8. Mai 1915 in Schaan; † 19. August 1997 ebenda) war ein liechtensteinischer Unternehmer und Nationalsozialist.

Leben

Hilti war das zweitjüngste von elf Kindern des Schaaner Metzgermeisters Joseph Hilti (1867–1935)[1] und dessen Frau Walburga (1875–1930, geborene Quaderer)[1]. Er besuchte von 1926 bis 1930 die Stella Matutina, ein Privatgymnasium des Jesuitenordens in Feldkirch. Anschliessend war er Schüler am technischen Zweig des Kollegium Schwyz. 1933 nahm er ein Studium der Mathematik und Geodäsie an der Technischen Hochschule Graz auf.

Hilti wurde 1933 Mitglied des Liechtensteiner Heimatdienstes.[1] Später wurde er Funktionär der Volksdeutschen Bewegung in Liechtenstein (VDBL) und ein Verehrer von Julius Streicher. Hilti war verantwortlicher Schriftleiter des Kampfblattes der VDBL namens Umbruch.[2] Jüdische Einwanderer, die den Nazis entkamen, wurden namentlich genannt, beschimpft und denunziert. Einer davon, Paul Wollenberger, der 1939 nach Schaan gekommen war, wurde im Juni 1942 blossgestellt und schlechtgemacht. Er prozessierte später gegen Hilti, dieser wurde zu einer kleinen Geldstrafe verurteilt.

Während des Zweiten Weltkriegs trat Martin Hilti im Jahre 1941 freiwillig in die Waffen-SS ein. Nach eigener Aussage war er nach der Frontausbildung mit Wirtschaftskreisen in Verbindung gekommen und ging danach in seinen Beruf zurück[3].

1941 gründete er zusammen mit seinem Bruder Eugen den Werkzeughersteller Hilti, der 2017 fast 25.000 Mitarbeiter in 120 Staaten hatte.[4]

1943 heiratete er Elisabeth Iten. Aus der Ehe gingen drei Söhne und eine Tochter hervor.

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 e-archiv.li, vom Liechtensteinischen Landesarchiv getragene Plattform zur Publikation von Quellen zur Geschichte Liechtensteins
  2. Franco Ruault: Tödliche Maskeraden. Julius Streicher und die «Lösung der Judenfrage» Peter Lang, Frankfurt, M. u. a. 2009.
  3. Martin Hilti wird über seine Tätigkeit bei der Volksdeutschen Bewegung vernommen. (PDF; 2,3 MB) In: Protokoll der Zeugeneinvernahme. Amt für Kultur, Liechtenstein, 14. Mai 1946, abgerufen am 14. Oktober 2020.
  4. Peter Bollag: Der Nazi mit dem roten Koffer, Beobachter, Zürich 29. September 2017, S. 16–17. (Online verfügbar)