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vom 26.05.2022, aktuelle Version,

Massaker von Leše

Das Massaker von Leše (deutsch: Liescha) fand kurz nach der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht um den 18. Mai 1945 in der Gemeinde Prevalje nächst der österreichisch-slowenischen Grenze statt. Es wurden rund 700 Frauen und Männer getötet,[1] die meisten davon erschlagen. Anfangs wurden sie nur mit Reisig zugedeckt. Nach ein paar Monaten, als der Leichengeruch zu extrem wurde, hat man sie notdürftig in einer ehemaligen 21 Meter langen, drei Meter breiten und zweieinhalb Meter tiefen Kohlengrube verscharrt.[2]

In der Nähe des Massengrabes wurde von Hinterbliebenen der Kärntner Verschleppten 1990 ein Gedenkkreuz errichtet.[3] Seit dem gleichen Jahr finden auch Gedenkfeiern vor Ort statt.[4] 2009 nahm erstmals ein Vertreter der Kärntner Slowenen teil.[5]

Im heutigen Slowenien hat die slowenische Regierungskommission mehr als 600 Massengräber aus der Zeit rund um das Ende des Zweiten Weltkrieges registriert; für zahlreiche weitere gibt es Hinweise.[6][7]

Siehe auch

Literatur

  • Florian T. Rulitz: Die Tragödie von Bleiburg und Viktring. Partisanengewalt in Kärnten am Beispiel der antikommunistischen Flüchtlinge im Mai 1945. Hermagoras Verlag, Klagenfurt/Ljubljana/Wien, 2011. ISBN 978-3-7086-0616-3
  • Florian T. Rulitz: Die Massaker von Bleiburg – Vergessene Opfer der Partisanen im Mai 1945 in Kärnten. Die Kärntner Landsmannschaft Kultur, Land, Menschen; Beiträge zu Volkskunde, Geschichte, Gesellschaft und Naturkunde 9–10/2012.
  • Tamara Griesser-Pečar: Das zerrissene Volk. Slowenien 1941–1946. Okkupation, Kollaboration, Bürgerkrieg, Revolution. Böhlau Verlag, Wien 2003, ISBN 3-205-77062-5
  • Alfred Elste, Michael Koschat, Paul Strohmaier: Opfer, Täter, Denunzianten. „Partisanenjustiz“ am Beispiel der Verschleppungen in Kärnten und der Steiermark im Mai/Juni 1945: Recht oder Rache? Hermagoras Verlag Klagenfurt/Ljubljana/Wien 2007.

Einzelnachweise

  1. Kleine Zeitung: Massengrab in Slowenien entdeckt; abgerufen am 20. September 2010
  2. Kleine Zeitung: Die Mörder machten sich einen Jux (Memento vom 13. November 2010 im Internet Archive); abgerufen am 20. September 2010
  3. ORF-Online: Massengrab in Slowenien untersucht; 7. September 2010, abgerufen am 26. Mai 2022
  4. Kleine Zeitung: Liescha wird Stätte des Verzeihens; abgerufen am 20. Sep. 2010
  5. ORF-Online: Massengrab bei Liescha; 20. September 2010, abgerufen am 26. Mai 2022
  6. Karl-Peter Schwarz: Eine eineinhalb Meter starke Schicht von Skeletten. In: FAZ.net. 11. November 2010, abgerufen am 13. Oktober 2018.
  7. Der Standard: Massengrab nahe der Kärntner Grenze entdeckt; abgerufen am 20. Sep. 2010