Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 28.09.2020, aktuelle Version,

Maupihaa

Maupihaa
Astronautenfoto von Maupihaa
Astronautenfoto von Maupihaa
Gewässer Pazifischer Ozean
Archipel Gesellschaftsinseln
Geographische Lage 16° 48′ S, 153° 57′ W
Maupihaa (Gesellschaftsinseln)
Anzahl der Inseln 4
Hauptinsel Motu Maupihaa
Landfläche 2,6 km²
Lagunenfläche 30 km²
Einwohner 9
Eines der Motus von Maupihaa
Eines der Motus von Maupihaa
Vorlage:Infobox Atoll/Wartung/HoeheFehlt

Maupihaa (auch als Mopihaa oder Mopelia bekannt) ist ein Atoll der Gesellschaftsinseln im Pazifischen Ozean. Es ist das südlichste Atoll der „Inseln unter dem Winde“.

Politisch gehört Maupihaa zum französischen Überseeland (Pays d'outre-mer – POM) Französisch-Polynesien und ist damit der EU angegliedert. Die Insel wird von einer Unterabteilung (Subdivision administrative des Îles Sous-le-vent) des Hochkommissariats von Französisch-Polynesien (Haut-commissariat de la République en Polynésie française) mit Sitz in Papeete verwaltet. Maupihaa gehört zur Gemeinde Maupiti (Commune de Maupiti).

Geographie

Das Atoll weist einen Durchmesser von etwa 8 km sowie eine Landfläche von etwa 2,6 km² auf.[1] Die bis zu 40 m tiefe Lagune ist nahezu vollständig von einem Saumriff umgeben, auf dem mehrere Motus liegen. Das Atoll ist nicht ständig bewohnt (Stand: 2008), auf dem langgezogenen Motu Maupihaa im Osten des Atolls gibt es allerdings noch einige, zeitweise für die Kopraernte genutzte Gebäude, die Überbleibsel eines kleinen Dorfes, das 1985 noch 10 Einwohner hatte.[2] Die Volkszählung von 2007 weist 9 Einwohner nach, davon 4 Frauen.[3]

Geschichte

Das Atoll wurde 1767 von dem Briten Samuel Wallis für Europa entdeckt.

Im Ersten Weltkrieg, am 2. August 1917, strandete der deutsche Hilfskreuzer SMS Seeadler des „Seeteufels“ Felix Graf von Luckner am Saumriff von Maupihaa. Zu dieser Zeit lebten auf der Insel nur drei Polynesier, die für eine Gesellschaft auf Tahiti Kokosnüsse sammelten und zu Kopra verarbeiteten. 64 Besatzungsmitglieder der Seeadler und 47 Gefangene – Mannschaften und Passagiere der zuvor gekaperten Schiffe – lebten mit den Polynesiern mehrere Monate friedlich auf Maupihaa zusammen. Luckner rief eigenmächtig die Gründung der „letzten deutschen Kolonie“ – Cäcilieninsel – aus. Von den Überresten des gestrandeten Schiffes errichtete die Mannschaft die Siedlung Seeadlerdorf.[4]

Luckner ließ alsbald das Beiboot instand setzen und segelte mit einigen Besatzungsmitgliedern 22 Tage lang zu den Fidschi-Inseln. Er plante, dort ein Schiff zu kapern, nach Maupihaa zurückzukehren und die übrige Mannschaft zu retten. Auf der kleinen Fidschi-Insel Katafanga geriet er jedoch in Gefangenschaft.

Den zurückgebliebenen Deutschen gelang es, den Kopra-Schoner Lutèce zu kapern. Sie tauften ihn um in Fortuna, ließen die Kriegsgefangenen – mit ausreichenden Vorräten versehen – auf Maupihaa zurück und segelten zur Osterinsel, wo das Schiff in der starken Brandung auf die Klippen trieb und sank.[5] Nachdem die Mannschaft vier Monate auf der Osterinsel verbracht hatte, wurde sie in das neutrale Chile verschifft und dort bis zum Kriegsende arrestiert.

Die Beute von Luckners Kaperfahrten im Pazifik soll heute noch auf Maupihaa vergraben sein.[6]

Einzelnachweise

  1. Society Islands - Maupihaa (Memento vom 23. Dezember 2010 im Internet Archive) auf oceandots.com (engl.)
  2. Living Archipelagos - Mopelia Atoll (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive) (engl.)
  3. Archivierte Kopie (Memento vom 22. Februar 2011 im Internet Archive)
  4. Ralf Bernd Herden: Fliegende Blätter der Geschichte. Band 4/2008 der Diskussionspapiere der Hochschule für Öffentliche Verwaltung Kehl, Books on Demand, Norderstedt 2009, ISBN 978-3-837-04991-6, S. 71.
  5. F. Graf von Luckner: Seeteufels Weltfahrt, Gütersloh 1956
  6. G. Seuren und S. Heufelder: Schatzsucher, Bergisch Gladbach 1993

Literatur