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vom 13.12.2012, aktuelle Version,

Max Mell

Max Mell (* 10. November 1882 in Marburg an der Drau (heute Maribor, Slowenien); † 12. Dezember 1971 in Wien) war ein österreichischer Dichter.

Leben

Max Mell Gedenktafel an seinem Wohn- und Sterbehaus, Wien 13. Gestiftet von der Josef Weinheber Gesellschaft für sein Ehrenmitglied

Max Mell war der Sohn des Juristen Alexander Mell und dessen Ehefrau Marie Rocek. Die spätere Burgschauspielerin Mary Mell war seine Schwester. Sein Schwager war der Maler und Bühnenbildner Alexander Demetrius Goltz.

Bereits mit vier Jahren kam Mell 1886 nach Wien, wo sein Vater die Leitung eines Blindenheims übernommen hatte.

Nach einer humanistischen Schulbildung am heutigen Gymnasium Kundmanngasse studierte Mell Germanistik und Kunstgeschichte an der Universität Wien. Dieses Studium schloss er 1905 mit einer Dissertation über Wilhelm Waiblinger ab. Bereits während seines Studiums debütierte Mell mit Gedichten.

Mell gehörte keinem literarischen Zirkel an, initiierte aber auch keine eigene Schule. Befreundet war er mit Felix Braun, Hans Carossa, Hugo von Hofmannsthal (langer Briefwechsel) und Anton Wildgans.

Ab 1916 machte Mell den Ersten Weltkrieg als Einjährigfreiwilliger mit und erlebte anschließend den Zusammenbruch, was ihn stark prägte. Auf Anregung von Viktor von Geramb beschäftigte er sich mit Fest- und Volksschauspielen und erhielt dadurch Anregungen für die eigene literarische Produktion, die Mysterienhaftes mit ausgesprochen Realistischem verknüpfte.

1933 trat er mit anderen österreichischen Autoren demonstrativ aus dem P.E.N.-Club aus, da dieser die Bücherverbrennung im März 1933 in Deutschland verurteilt hatte und bekannte sich dadurch zum nationalen Lager. Er avancierte in der Folge zum Präsidenten des in der Verbotszeit NS-nahen "Bundes deutscher Schriftsteller Österreichs" und publizierte nach dem Anschluss in diversen NS-Anthologien wie dem "Bekenntnisbuch österreichischer Dichter" 1938, [1] das den Anschluss begeistert begrüßte. Nach 1945 wurde er zu einem der prominentesten Vertreter der katholischen Dichtung in Österreich.

Auszeichnungen

Werke (in Auswahl)

Lyrik

  • Das bekränzte Jahr, 1911
  • Gedichte, 1919
  • Gedichte, 1929

Erzählungen und Novellen

  • Lateinische Erzählungen, 1904
  • Die drei Grazien des Traumes, 1906
  • Jägerhaussage und andere Novellen, 1910
  • Barbara Naderers Viehstand, 1914
  • Die Brille, 1916
  • Hans Hochgedacht und sein Weib, 1920
  • Die Osterfeier, Novelle in Versen, 1921
  • Morgenwege, Erzählungen und Legenden, 1924
  • Mein Bruder und ich, 1933
  • Das Donauweibchen, 1938
  • Adelbert Stifter, 1939
  • Steirischer Lobgesang, 1939

Theaterstücke

  • Wiener Kripperl von 1919, 1921
  • Das Schutzengelspiel, 1923
  • Das Apostelspiel, 1925
  • Das Nachfolge-Christi-Spiel, 1927
  • Sieben gegen Theben, 1931
  • Das Spiel von den deutschen Ahnen, 1935
  • Der Nibelunge Not, 1951
  • Jeanne d'Arc, 1956

Literatur

  • Begegnung mit Max Mell, hrsg. v. Margret Dietrich u. Heinz Kindermann. Wien u.a.: Böhlau. 1982. ISBN 3-205-07192-1
  • Christoph Heinrich Binder: Max Mell. Beiträge zu seinem Leben und Werk. Graz: (Steiermärkische Landesregierung). 1978. (= Arbeiten aus der Steiermärkischen Landesbibliothek; 16)
  • Christoph Heinrich Binder: Großdeutsche Sehnsüchte und nationalsozialistische Wirklichkeit. Max Mells Haltung in den Jahren 1933 bis 1945. In: Blätter für Heimatkunde (Graz) 63 (1989) I, 3-9.
  • Isolde Emich: Max Mell. Der Dichter und sein Werk. Versuch einer Deutung. Wien: Amandus-Verl. 1957.
  • Vajda György: Mells Jeanne d'Arc und Paul Claudel. In: Numinoses und Heiliges in der österreichischen Literatur, hrsg. v. Karlheinz F. Auckenthaler. Bern u.a.: Lang 1995. (= New Yorker Beiträge zur österreichischen Literaturgeschichte; 3) ISBN 3-906753-88-3
  • Paul Anton Keller: Dreigestirn. Josef Weinheber, Max Mell, Josef Friedrich Perkonig. Begegnungen, Erinnerungen. Maria-Rain: Dr. Petrei. 1963.
  • Renée Liliane Stahel: Max Mells Tragödien. Zürich: Juris Dr. u. Verl. 1967.
  • Tragik und Harmonie, hrsg. v. Christoph Heinrich Binder. Wien u.a.: Böhlau. 1984. ISBN 3-205-07239-1
  • Zeit der Befreiung. Wiener Theater nach 1945, hrsg. v. Hilde Haider-Pregler u.a. Wien: Picus 1997. ISBN 3-85452-413-7
  • Jan Zimmermann: Die Kulturpreise der Stiftung F.V.S. 1935 - 1945. Darstellung und Dokumentation. Hrsg. von der Alfred-Toepfer-Stiftung F.V.S. Hamburg: Christians 2000

Einzelnachweise

  1. Bund Deutscher Schriftsteller Österreichs (Hg.), Bekenntnisbuch Österreichischer Dichter, Krystall Verlag, Wien 1938


Wirklich einer der prominentesten Vertreter der katholischen Dichtung in österreich wie im Artikel behauptet ? Die Barbarei der Bücherverbrennung gab ihm nicht zu denken ?

-- Glaubauf Karl, Sonntag, 20. Oktober 2013, 17:00