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vom 05.01.2022, aktuelle Version,

Maxim Kopf

Maxim Kopf (geboren 18. Januar 1892 in Wien, Österreich-Ungarn; gestorben 6. Juli 1958 in Twin Farms, Barnard (Vermont))[1] war ein tschechischer Maler und Bildhauer. Er war zunächst stark vom Expressionismus beeinflusst und schuf später vor allem Werke mit biblischen Themen und Landschaftsbilder.

Leben

Maxim Kopf wuchs in Prag als Kind einer österreichisch-tschechischen Familie auf. Er studierte schon vor dem Ersten Weltkrieg bei August Brömse. Während des Krieges war er Offizier in der österreichischen Armee. Nach Kriegsende entschied er sich für die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft und zog nach Prag. 1919 gründete er die Künstlergruppe „Die Pilger“, eine Vereinigung deutscher bzw. deutschsprachiger Künstler in Böhmen. Der Gruppe gehörten zunächst weitere Schüler Brömses wie Josef Hegenbarth, Emil Helzel, Norbert Hochsieder, Julius Pfeiffer und Leo Sternhell an. Später stießen Personen wie Mary Duras, Walther Klemm, Moriz Melzer und Emil Orlik zu der Gruppe, die bis 1925 existierte.

Kopf schloss seine Ausbildung 1923 in Dresden ab. Er heiratete in erster Ehe die Bildhauerin Mary Duras, mit der er zeitweise in New York lebte, da er 1923 für das Ziegfeld Theatre arbeitete. Hier konnte er für die ihn besuchenden Künstler Hilde Goldschmidt, Friedrich Karl Gotsch und Hans Meyboden eine Ausstellung in der New Gallery organisieren.[2]

Kopf bereiste Tahiti und die Marquesas und lebte phasenweise in Paris und wieder in Prag, wo er 1927 die Gruppe „Junge Kunst“ gründete, die 1928 ihre erste Ausstellung hatte und aus der 1929 die Prager Secession hervorging.[3] Die Ehe mit Duras wurde 1933 geschieden.[4]

Nach seiner Flucht vor Hitlers Truppen aus Prag nach Paris wurde Kopf in Frankreich als feindlicher Ausländer interniert. Nach fünf Monaten kam er frei und ging als Mitglied der Fremdenlegion nach Französisch-Marokko, wo er jedoch erneut interniert wurde, nachdem Frankreich kapituliert hatte. Seine nächste Station war Martinique. Auch dort wurde er interniert. Insgesamt verbrachte er zweieinhalb Jahre in Lagern. 1941 gelangte er in die USA.[5] Im Sommer 1942 lernte er Dorothy Thompson kennen, die er in ihrem Heim in Barnard (Vermont) porträtierte. Etwa ein Jahr später heirateten Dorothy Thompson und Maxim Kopf in Barnard.[6] 1944 stellte er im American British Art Center aus.[7] Im Sommer 1945 besuchte er mit Thompson seine tschechische Heimat.[8]

Nach Kopfs Tod durch einen Herzanfall wurde eine Séance mit dem Medium Arthur Ford veranstaltet; es existiert ein 33-seitiges Typoskript über diese Sitzung und weitere psychische Phänomene nach Kopfs Ableben.[9] Maxim Kopf und Dorothy Thompson wurden auf dem Friedhof von Barnard bestattet.[10]

Werke in Museen

Werke Kopfs befinden sich im Everson Museum of Art, im Hood Museum of Art, in der Memorial Art Gallery, im Brooklyn Museum of Art, im Museum of Modern Art in New York, im Saint Louis Art Museum, sowie in der Prager Nationalgalerie.[11]

Sonstiges

Kopf schuf für Dorothy Thompson ein Exlibris. Es zeigt eine Frauengestalt, die, ein Buch in den erhobenen Händen tragend, über eine Teufelsgestalt schreitet.[12]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 28. März 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ogl.cz
  2. Walter Schurian (Hrsg.): Hilde Goldschmidt. Hartmann, München 1983, S. 9–11.
  3. Marek Nekula, Walter Koschmal und Joachim Rogall (Hrsg.), Deutsche und Tschechen. Geschichte - Kultur - Politik, C. H. Beck ²2007, ISBN 978-3406459542, S. 246 f.
  4. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 13. August 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dreyblatt.de
  5. Philip Hamburger, The Talk of the Town. Mr. Kopf, in: The New Yorker, 25. November 1944, S. 17
  6. Dorothy Thompson to Wed Maxim Kopf, Czech, in June, in: St. Petersburg Times, 13. April 1943, S. 4
  7. http://www.gwu.edu/~erpapers/myday/displaydoc.cfm?_y=1944&_f=md056957
  8. https://content.time.com/time/magazine/article/0,9171,775983,00.html
  9. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 3. Juli 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.library.georgetown.edu
  10. John J. Duffy u. a. (Hg.), The Vermont Encyclopedia, University Press of New England 2003, ISBN 978-1584650867, S. 48
  11. http://www.askart.com/AskART/artists/search/Search_Grid.aspx?searchtype=MUSEUMS&artist=103153
  12. http://1.bp.blogspot.com/_7NCogbYygV0/S7gKDCFuuOI/AAAAAAAADZc/oSH2RJW1Ipw/s1600/thompson.jpg