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vom 13.03.2022, aktuelle Version,

Meinhard von Gerkan

Meinhard von Gerkan (* 3. Januar 1935 in Riga, Lettland) ist ein deutscher Architekt. Er gilt als „bekanntester deutscher Architekt“[1] und „als einer der einflussreichsten Architekten der Welt.“[2]

Leben

Flughafen Berlin-Tegel
Berlin Hauptbahnhof
Christus-Pavillon
Vogel ­beobachtungs ­turm auf dem Graswarder
Tianjin Westbahnhof
Lingang New City

Meinhard von Gerkan stammt aus einer deutsch-baltischen Familie. Der Vater kam 1942 im Zweiten Weltkrieg als Soldat an der Ostfront um,[3] die Mutter starb kurz nach der Flucht aus Posen. Gerkan wuchs als Pflegekind in Hamburg auf, seit 1949 in einer Pfarrersfamilie.[3] Er besuchte eine Waldorfschule und machte 1955 sein Abitur an einem Abendgymnasium (Abendschule vor dem Holstentor).[3] Zunächst studierte er Jura und Physik in Hamburg, entschied sich dann aber für ein Architekturstudium in Berlin.[3] Er hat sechs Kinder aus zwei Ehen, Florence und Manon von Gerkan aus erster Ehe sowie vier Kinder aus zweiter Ehe mit Sabine von Gerkan. Er ist verwandt mit dem deutsch-baltischen klassischen Archäologen und Bauforscher Armin von Gerkan.

Im Jahr 1964 schloss von Gerkan sein Studium der Architektur an der Technischen Hochschule Braunschweig mit dem Diplom ab. Im folgenden Jahr 1965 gründete er seine Büropartnerschaft mit Volkwin Marg, die bis heute unter der Firmierung „von Gerkan, Marg und Partner“ (gmp) mit Hauptsitz in Hamburg besteht. Bereits in den ersten beiden Jahren seiner Berufstätigkeit gewann von Gerkan mit seinem Partner acht Architekturwettbewerbe, darunter den für den Entwurf des Flughafens Berlin-Tegel.

Im Jahr 1974 folgte von Gerkan dem Ruf auf eine Professur an der TU Braunschweig, wo er bis 2002 das Institut für Baugestaltung (Abteilung für Gebäudelehre und Entwerfen A) leitete. Zu den vom Büro gmp im In- und Ausland realisierten Entwürfen zählen der Flughafen Berlin-Tegel, die Erweiterungen der Flughäfen Hamburg-Fuhlsbüttel und Stuttgart, der neue Berliner Hauptbahnhof (vormals Lehrter Bahnhof) sowie der Umbau des Berliner Olympiastadions. Seit der Jahrtausendwende befasst sich das Büro gmp auch intensiv mit Planungen in China. So wurde dort die Planstadt Lingang New City nicht nur entworfen, sondern seit 2003 auch in die Realität umgesetzt.

Meinhard von Gerkan ist Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg und Präsident der von ihm zusammen mit seinen Büropartnern initiierten Academy for Architectural Culture.[4] Er wohnt auf der Halbinsel Graswarder, wo er in den 1960er Jahren eines der wenigen Häuser gekauft hat.[5]

Entwürfe (Auswahl)

Auszeichnungen und Ehrungen

Schriften

  • Die Verantwortung des Architekten. Bedingungen für die gebaute Umwelt. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1982, ISBN 3-421-02584-3.
  • Alltagsarchitektur: Gestalt und Ungestalt. Bauverlag, Wiesbaden, Berlin 1987, ISBN 3-7625-2449-1.
  • Architektur im Dialog. Texte zur Architekturpraxis. Ernst & Sohn, Berlin 1995, ISBN 3-433-02881-8.
  • Black Box BER. Vom Flughafen Berlin Brandenburg und anderen Großbaustellen. Wie Deutschland seine Zukunft verbaut. Quadriga, Berlin 2013, ISBN 978-3-86995-060-0.

Filme

  • Gero von Boehm fragt Meinhard von Gerkan. Gespräch, Deutschland, 2014, 49:52 Min., Moderation: Gero von Boehm, Produktion: interscience film, Servus TV, Reihe: Close Up, Erstsendung: 5. Februar 2015 bei Servus TV, Inhaltsangabe von interscience, online-Video von Servus TV.
  • Chinas neue Musentempel. Dokumentarfilm, Deutschland, 2013, 59:14 Min., Buch und Regie: Ralf Pleger, Produktion: AVE, ZDF, 3sat, Erstsendung: 3. Februar 2013 bei 3sat, Inhaltsangabe von 3sat, darin Gerkan über seinen Opernbau am Jangtsekiang in Chongqing.

Literatur

Commons: Meinhard von Gerkan  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Regina Krieger: Im Buch des Architekten, Handelsblatt, 28. Juni 2015; abgerufen am 25. Mai 2020.
  2. Meinhard von Gerkan über kompromisslose Architektur und die identitätsstiftende Kraft außergewöhnlicher Ideen. In: Führen im Grenzbereich. 21 Persönlichkeiten. Mit dem Mut zum Wandel. Hrsg. v. Bernhard Fischer-Appelt. Gabler, Wiesbaden 2006, ISBN 978-3-8349-0394-5, S. 87.
  3. 1 2 3 4 Alexandra Kilian: Meinhard von Gerkan: „Ich wurde Architekt aus Leidenschaft – und bin es geblieben.“. In: Berliner Morgenpost, 3. Januar 2015.
  4. Webseite der aac, abgerufen am 25. Februar 2017.
  5. Halbinsel Graswarder - Geheimtipp in der Ostsee. NDR Fernsehen, „Die Nordstory“; gesendet am 22. Mai 2020.
  6. Hanoi Museum – gmp
  7. Einweihung des Hauptgebäudes der TU Hamburg – weithin sichtbares Wahrzeichen mit großer Strahlkraft. TUHH, Pressemitteilung, 24. August 2012; abgerufen am 6. Februar 2015.
  8. BDA Hamburg Baukultur Preis 2016. Meinhard von Gerkan und Volkwin Marg ausgezeichnet! Bund Deutsche Architekten BDA Hamburg, 4. November 2016, abgerufen am 25. April 2020.
  9. Katinka Corts: Meinhard von Gerkan geehrt, german-architects.com, 24. September 2019, abgerufen am 25. Mai 2020.
  10. Lettischer Verdienstorden. In: Diplomatisches Magazin, 23. Dezember 2021, S. 42.