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vom 14.10.2021, aktuelle Version,

Melchior von Meckau

Melchior von Meckau als Bischof von Brixen
Kardinalswappen Melchiors von Meckau und der Bistümer Brixen (links) und Meißen an der Dompropstei in Meißen

Melchior von Meckau (auch Meggau) (* um 1440; † 3. März 1509 in Rom) war Dompropst in Meißen, Fürstbischof von Brixen (1488 bis 1509) sowie Kardinal.

Familie

Melchior von Meckau entstammte einer im Bistum Meißen beheimateten Ministerialenfamilie (vgl. Meggau). Sein Vater Melchior († 1443) war Herr auf Kohren.

Leben

Es scheint, dass er Priester im Bistum Naumburg war, denn in Rom erscheint er zwischen 1463 und 1486 unter der Bezeichnung eines „clericus Nuemburgensis“ als Inhaber verschiedener Verwaltungsämter. Seine Studienjahre verbrachte er vor 1460 in Leipzig und Bologna.

Er erwarb die Domkustodie von Naumburg (vor 1470), ein Domkanonikat (1471) und die Dompropstei in Meißen (1482), die Dompropstei von Magdeburg (1479) sowie die Propsteien an den Kollegiatstiften Zeitz (1477) und Wurzen.

1476 und 1478 unternahm er im Auftrag und als Stellvertreter des Brixner Fürstbischofs Georg Golser die Ad-limina-Besuche nach Rom. 1482 bestellte ihn Georg Golser zu seinem Koadjutor und Erzherzog Maximilian, der spätere Kaiser, ernannte ihn daraufhin zu seinem Ratgeber. 1488 übernahm Melchior von Meckau von Fürstbischof Georg Golser die gesamte Leitung des Bistums Brixen, er wurde direkter Nachfolger Golsers und neuer Fürstbischof im Jahr 1488. Die Bischofsweihe spendete ihm ebenfalls Georg Golser am 15. Juli 1488. Im Folgejahr ließ von Meckau eine Diözesansynode abhalten. 1496 ernannte er den Brixner Domherren Christoph von Schroffenstein zu seinem Koadjutor, der ihm 1509 als Fürstbischof nachfolgte.

Bedeutung erlangte Melchior von Meckau als Unterstützer Maximilians I. sowie als Förderer der Künste in seinem Bistum. Er gilt als erster Humanist auf dem Brixner Bischofsstuhl. Er unterstützte Maximilian I. immer wieder durch das Vorstrecken großer Geldsummen, wozu er durch den Bergbau im Bistum Brixen befähigt war, und er war seit 1496 ein Hauptgeldgeber und stiller Teilhaber Jakob Fuggers.[1] Er stellte auch Soldaten, so im Engadiner Krieg der Jahre 1498 und 1499. Aus Dank erwirkte Maximilian für Melchior von Meckau von Papst Alexander VI. die Kardinalswürde. Er wurde am 31. Mai 1503 zunächst in pectore zum Kardinalpriester erhoben, was am 2. Juni desselben Jahres bekanntgemacht wurde. Am 12. Juni 1503 bekam er die Titelkirche San Nicola in Carcere zugewiesen und wechselte 1507 zur Titelkirche Santo Stefano al Monte Celio.

In Brixen wurde während seiner Amtszeit die heutige Pfarrkirche erbaut, die Künstler Valentin Schauer und Meister Christoph fertigten wohl in seinem Auftrag 1490 eine Büste der hl. Agnes nach Skizzen des Brixener Bürgermeisters Hans Klocker. Ferner ist überliefert, dass von Meckau dem Brunecker Beginen­haus eine neue Regel gab.

Melchior von Meckau starb 1509 in Rom und wurde in der Kirche Santa Maria in Aracoeli auf dem Kapitol beigesetzt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Götz Freiherr von Pölnitz: Jakob Fugger. Kaiser, Kirche und Kapital in der oberdeutschen Renaissance. Mohr, Siebeck. Tübingen. 1949. S. 79f
Vorgänger Amt Nachfolger
Georg Golser Bischof von Brixen
1488–1509
Christoph von Schroffenstein