Michael Rotschopf
Michael Rotschopf (* 28. Oktober 1969 in Lienz, Österreich) ist ein österreichischer Schauspieler und Hörspielsprecher.
Leben
Seine Ausbildung zum Schauspieler erhielt Michael Rotschopf von 1989 bis 1993 am Max-Reinhardt-Seminar in Wien[1]. Bereits während seiner Ausbildung wurde er ans Wiener Burgtheater geholt. Er gehörte fünf Jahre lang dem Ensemble an. 1996 bekam Michael Rotschopf den O.E. Hasse-Preis der Berliner Akademie der Künste verliehen von Peter Zadek, Martin Benrath und Michael Heltau. Er arbeitete mit Theaterregisseuren wie Hans Hollmann, Achim Benning, Adolf Dresen, Michael Simon und Matthias Hartmann, unter anderem in Wien und Frankfurt am Main. Peter Stein engagierte den Schauspieler für seine Inszenierungen Faust (2000) mit Bruno Ganz und Wallenstein (2007) und Der zerbrochne Krug (2008–2016) mit jeweils Klaus Maria Brandauer in der Hauptrolle. 2015 übernahm er in Brecht/Weills Dreigroschenoper bei den Salzburger Festspielen die Rolle des Macheath.
Ferner ist Michael Rotschopf als Sprecher in Konzerten, Hörspielen und Hörbuchproduktionen beschäftigt. Er trat als Sprecher u. a. auch bei der US-Erstaufführung des Requiem für einen jungen Dichter von Bernd Alois Zimmermann in der Carnegie Hall in New York und später in Paris, London und der Berliner Philharmonie auf.
Michael Rotschopf lebt in Berlin.
Auszeichnungen
- 1996: O.E. Hasse-Preis der Akademie der Künste Berlin
- 2008: KDD Adolf-Grimme-Preis im Bereich Fiktion u. a. an das Darstellerteam
Theaterrollen (Auswahl)
- 1994: Die schöne Helena (Paris)
- 1994: Orpheus in der Unterwelt (Cupido)
- 1996: Tosca (Cavaradossi)
- 1996: Der Turm (Olivier)
- 1997: Der Menschenfeind (Acaste)
- 1998: Die Hose (Scarron) Regie: Hans Hollmann
- 1999: Das weite Land (Otto)
- 2000: Faust (Schüler/Baccalaureus, Lynkeus, Engel, Hexenmeister) (Jahrhundertproduktion Peter Stein bei der Expo 2000)
- 2002: Betrogen (Robert)
- 2002: Affaire Lina Loos
- 2003: Emilia Galotti, Altes Schauspielhaus Stuttgart
- 2003: Theatermacher
- 2003: Das weite Land (Otto)
- 2007: Wallenstein I-III (Produktion Berliner Ensemble (BE), Regie: Peter Stein)
- 2008–2017: Der zerbrochne Krug (Produktion BE mit Gastspielen bei den Wiener Festwochen, den Zürcher Festspielen und am Hamburger Theaterfestival 2009 sowie am Europäischen Theatertreffen in St. Petersburg, 2011 Regie: Peter Stein)
- 2012: Salzburger Festspiele: Ariadne auf Naxos (als Hugo von Hofmannsthal), Regie: Sven-Eric Bechtolf
- 2013: Salzburger Festspiele: Ein Sommernachtstraum (als Oberon und Theseus), Regie: Henry Mason
- 2013: König Lear (als Edmund) – Wiener Burgtheater, Regie: Peter Stein
- 2015: Macheath in "Mackie Messer – eine Salzburger Dreigroschenoper", Salzburger Festspiele
- 2017–2019: King Arthur (Hauptrolle) – Staatsoper unter den Linden, Berlin & Theater an der Wien, Wien
- 2019: Nein zum Geld, Renaissancetheater Berlin
- 2022: Der Sohn, Renaissancetheater Berlin
Filmografie (Auswahl)
- 2002: Kommissar Rex – Der Fluch der Mumie (Fernsehreihe) Regie: Gerald Liegel
- 2004: SOKO Kitzbühel (Fernsehserie) Regie: Carl Lang
- 2004–2005: Bianca – Wege zum Glück (Hauptrolle als Pascal Wellinghoff – 224 Folgen)
- 2005: SOKO Köln (Fernsehserie)
- 2005: Der Spieler, Kurzfilm nach dem Roman von Dostojewski
- 2005: Ein starkes Team – Ihr letzter Kunde (Fernsehserie)
- 2006: Stolberg (Fernsehserie, 6 Folgen)
- 2006: Die Rosenheim-Cops – Tod im Klavier (Fernsehserie)
- 2006: Blindflug
- 2006–2009: KDD – Kriminaldauerdienst – Fernsehserie (Hauptrolle als Karsten Stieglitz – 19 Folgen)
- 2007: Doppelter Einsatz – Nackte Angst (Fernsehserie)
- 2007: Der Dicke (Folge: Getrennte Wege)
- 2008: Dr. Molly & Karl (Fernsehserie, 8 Folgen)
- 2009: Notruf Hafenkante – Das Versprechen (Fernsehserie)
- 2009: Der Kriminalist – Der Schatten (Fernsehreihe) Regie: Züli Aladag
- 2009: Ein Fall für Zwei – Kleiner Satellit (Fernsehserie) Regie: Peter Strauch
- 2009: Mein Flaschengeist und ich (Fernsehfilm) Regie: Andreas Senn
- 2009: Mahler auf der Couch – Regie: Percy Adlon
- 2010: Tatort: Borowski und der vierte Mann (Fernsehreihe)
- 2010–2016: Stralsund – Fernsehreihe (als Gregor Meyer, Chef der Stralsunder Kriminalinspektion)
- 2010: Außer Kontrolle
- 2012: Blutige Fährte
- 2013: Tödliches Versprechen
- 2013: Freier Fall
- 2015: Kreuzfeuer
- 2015: Es ist nie vorbei
- 2015: Der Anschlag
- 2016: Schutzlos
- 2016: Vergeltung
- 2011: Konterrevolution – Der Kapp-Lüttwitz-Putsch 1920
- 2011: Ein mörderisches Geschäft – Regie: Martin Eigler
- 2012: Der Heiratsschwindler und seine Frau
- 2012: Passion
- 2012: Tatort: Alter Ego
- seit 2011: SOKO Leipzig (ab Staffel 10) als Staatsanwalt Dr. Alexander Binz
- 2013: Wilsberg – Die Entführung (Fernsehserie)
- 2014: Tatort: Eine Frage des Gewissens
- 2014: In der Falle – Regie: Nina Grosse[2]
- 2015: Tatort: Wer bin ich?
- 2016: Der Bergdoktor – Die falsche Frau
- 2016: Ein starkes Team – Knastelse
- 2017: SOKO Kitzbühel – Alte Schuld
- 2017: Der Kommissar und das Kind
- 2017: Harter Brocken: Der Bankraub
- 2018: Der Kroatien-Krimi: Mord auf Vis
- 2018: Angelo
- 2019: Die Auferstehung
- 2019: Heldt – Der Mann aus Wien
- 2020: Tödliche Geheimnisse – Das Versprechen
- 2020: Wilsberg – Vaterfreuden (Fernsehreihe)
- 2020: Die Heiland – Wir sind Anwalt – Ausgemustert
- 2021: SOKO Potsdam: Verlust
- 2022: Tatort: Das Herz der Schlange
- 2022: Landkrimi – Der Schutzengel (Fernsehreihe)
- 2022: Gesicht der Erinnerung (Fernsehfilm)
Hörspiele und Features
- 2003: Der Unsichtbare von Mats Wahl Produktion: Deutschlandradio Kultur
- 2004: Der Mann ohne Eigenschaften. Remix. Von Robert Musil, Produktion: BR/HV (Hörspiel des Monats 12/2004 der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste:)
- 2004: Rot und Schwarz von Stendhal, Produktion: DLR/ORF
- 2005: Die Malteser Bescherung von Joy Markert, Produktion: Deutschlandradio Kultur
- 2006: Kneift Karadings vorm Krieg? von Georges Perec Produktion: Deutschlandradio Kultur
- 2006: Nebelflecken von Adolf Schröder Produktion: Deutschlandradio Kultur
- 2006: Homo Lemnus von S. Santorius Produktion: SWR
- 2006: Jetzt! Woyzeck von Georg Büchner Produktion: SWR
- 2006: When the music’s over von Myra Çakan, Produktion: SWR
- 2006: Mit Blindheit geschlagen von Christian von Ditfurth, Produktion: Deutschlandradio Kultur
- 2006: Aus dem Seelenleben höherer Tiere oder Der Grimmroll von Ingomar von Kieseritzky, Produktion: Deutschlandradio Kultur
- 2006: Das mörderische Leben von Félix Edouard Valloton, Produktion: Deutschlandradio Kultur
- 2006: Mostly Mozart von Eckhard Roelcke, Produktion: EIG
- 2007: Haus aus Stimmen von Silke Scheuermann, gewann Kritikerpreis 2009 in der Kategorie „Hörfunk“
- 2007: Tod einer roten Heldin von Qiu Xiaolong, Produktion: Deutschlandradio Kultur
- 2007: Dorffmaiers Double von Joy Markert (im schwäbischen Dialekt), Produktion: WDR
- 2007: Literatur letal von Carla Spies und Thomas Doktor Produktion: Deutschlandradio Kultur
- 2007: Wellness oder Der Zwang zum Wohlfühlen von Beate Ziegs Produktion: Deutschlandradio Kultur
- 2007: Kobayashi von Tobias Dusche, Produktion EIG
- 2007: Künstler[3] von Tankred Dorst, Mitarbeit Ursula Ehler Produktion: Deutschlandradio Kultur/ Radio Bremen
- 2007: Toter Mann nach dem Roman „Il giro di boa“ von Andrea Camilleri Produktion: Deutschlandradio Kultur
- 2007: Freier – Mit Männern unterwegs in der sexuellen Grauzone von Ulli Schauen Produktion: Deutschlandradio Kultur
- 2007: Heißer Winter von Oliver Bukowski Produktion: Deutschlandradio Kultur
- 2007: Das Todsündenprojekt von Regine Ahrem, Christina Schlemmer, Johannes Schrettle, Roman Senkl, Gerhild Steinbuch und Marianne Strauhs Produktion: Rundfunk Berlin-Brandenburg / Unité Graz
- 2007: Wenn die Gondeln Trauer tragen von Daphne du Maurier Produktion: Deutschlandradio Kultur
- 2008: Unter Glas von Benjamin Lauterbach und Juli Zeh, Produktion: SWR
- 2008: Meine total wahren und überhaupt nicht peinlichen Memoiren mit genau elfeinhalb, von Friedrich Ani, Produktion SWR
- 2008: Marbella Hardcore von Philippe Bruehl, Produktion: SWR/WDR
- 2008: Die Vermessung der Welt von Daniel Kehlmann, Produktion: NDR
- 2008: Vier Juden auf dem Parnass von Carl Djerassi, Produktion: ORF
- 2008: Ein Held unserer Zeit von Michail Lermontov, Produktion: HR/SWR/Deutschlandfunk
- 2008: Rosas Liebe von Pea Fröhlich Produktion: Deutschlandradio Kultur
- 2008: Keine Panik von Thomas Fuchs Produktion: Deutschlandradio Kultur
- 2009: Die Nacht aus Blei, Produzenten: Alexander Schuhmacher, Michael Rotschopf
- 2009: Die Legende vom heiligen Trinker von Joseph Roth, Produktion DLR/RF/SR
- 2009: Die Nacht dazwischen von Jan Neumann, Produktion: NDR
- 2009: Vertigo – Aus dem Reich der Toten von Pierre Boileau und Raymond Narcejac. Produktion: RBB
- 2009: Nachricht an alle von Michael Kumpfmüller, Produktion Deutschlandradio Kultur
- 2009: Kohlendioxid von Ralph Gabriel, Produktion: RBB
- 2010: Schlussblende von Val McDermid
- 2010: Die Außerirdischen, Produktion DRKultur, Hörspiel des Monats 08/2010
- 2010: AusFart, von Grace Yoon und Hartmut Geerken, Produktion DRKultur
- 2010: Der amerikanische Dichter Kenneth Rexroth, von Martina Groß, Produktion DRKultur
- 2010: Huckleberry Finn, Produktion DRKultur
- 2010: Hans Henny Jahnn: Nacht aus Blei – Bearbeitung und Regie: Alexander Schuhmacher (Hörspiel – DKultur)
- 2010: Martina Groß: Erfahrung und was daraus folgt (Der amerikanische Dichter Kenneth Rexroth) – Regie: Heike Tauch (Feature – DKultur)
- 2011: Die Chamissofalle, von Joy Markert, Regie: Alexander Schuhmacher, DRKultur
- 2011: Das böse Spielzeug. Nach dem Roman von Roberto Arlt, Bearbeitung und Regie: Barbara Liebster, DRKultur
- 2011: Natur und Menschenleben von Tokutomi Roka, Regie: Ulrich Lampen, hr 2011
- 2011: Boxen. Von Helmut Peschina. Nach dem Roman ›Das Jahr des Erwachens‹ von Charles Juliet. Regie: Stefanie Hoster, DRKultur
- 2011: Sweet Home Europa. Von Davide Carnevali. NDRKultur Hörspiel[4]
- 2013: Bello e impossibile oder Die Dohmsche Verführung. Von Joy Markert. DKultur[5]
- 2013: Die Kapuzinergruft, von Joseph Roth
- 2013: Oliver Bukowski: Primtime – Regie: Alexander Schuhmacher (Hörspiel – DKultur)
- 2013: Peter Moritz Pickhaus: Verdächtiger # 1.7 (Chinas Künstler und Dissident Ai Weiwei) – Regie: Nikolai von Koslowski (Feature – WDR/NDR/DKultur)
- 2014: Jochanan Shelliem: Sanfte Siedler – Israels kreativer Wahnsinn in der Westbank (Feature – WDR/SWR)
- 2014: Oliver Bukowski: Snaps – Regie: Alexander Schuhmacher (Hörspiel – DKultur)
- 2014: Joris-Karl Huysmans: Monsieur Bougran in Pension – Bearbeitung und Regie: Elisabeth Panknin (Hörspiel – DLF)
- 2014: Michail Bulgakow: Meister und Margarita – Regie: Klaus Buhlert. Hörspiel in 12 Teilen. BR Hörspiel und Medienkunst.
- 2015: Tom Hillenbrand: Rotes Gold – Regie: Martin Engler (Kriminalhörspiel – DKultur)
- 2015: Oliver Sturm: King of Kings – Regie: Oliver Sturm (Hörspiel – HR)
- 2016: Franz Kafka: Das Schloss – Hörspiel in 12 Teilen. Rolle: Erzähler. Regie: Klaus Buhlert, Produktion: BR Hörspiel und Medienkunst.
- 2017: Helene Fischer – Seismograph der Sehnsucht – Regie: Mareike Maage, Produktion: RBB, SWR
- 2018: Claudia Weber: Erlösung. Ein Making-of – Regie: Claudia Weber (Original-Hörspiel – SWR)
- 2021: Saal 101, 12-stündiges Dokumentarhörspiel zum NSU-Prozess – Regie: Ulrich Lampen. Bayerischer Rundfunk für die ARD und DLF 2015/2021.[6]
Hörbücher
- 2003: Der Verbrecher aus verlorener Ehre von Friedrich Schiller
- 2004: Der Flaschenteufel von Robert L. Stevenson
- 2004: Der Leichenräuber von Robert L. Stevenson; wieder 2008 zus. mit Der Flaschenteufel
- 2004: Venus und Adonis von William Shakespeare, Argon Verlag
- 2005: "Ich möchte lachen vor Todesschmerz". Robert Schumanns letzter Weg, Text Thomas Günther
- 2006: Das Fräulein von Scuderi von Ernst Theodor Amadeus Hoffmann
- 2006: Als hätte die Stille Türen. Alban Berg und Hanna Fuchs, David und Simone: 2 Liebesgeschichten, von Urs Faes, Alban Berg, Alexander von Zemlinsky und Arnold Schönberg
- 2006: Sonette von William Shakespeare
- 2006: Die Muscheln des Monsieur Chabre, von Émile Zola
- 2006: Das Freudenhaus, von Guy de Maupassant; wieder 2007 zus. mit Pariser Abenteuer
- 2007: Mahatma Gandhi. Ein Leben, Text Heiko Petermann
- 2007: Schaurige Geschichten, 5 Audio-CDs von Robert L. Stevenson, Guy de Maupassant und Gustav Meyrink; Sprecher Wilfried Hochholdinger, M. R. und Matthias Ponnier
- 2011: Der Spieler von Dostojewski, Übers. Swetlana Geier, Produktion SWR
- 2011: Rabenliebe von Peter Wawerzinek
- 2013: Ginster, von Siegfried Kracauer, Osterwold Audio, 2013, 4 CD, 261 Minuten
- 2013: Quasikristalle, von Eva Menasse
Weblinks
- Literatur von und über Michael Rotschopf im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Michael Rotschopf in der Internet Movie Database (englisch)
- Michael Rotschopf bei filmportal.de
- Michael Rotschopf bei castforward.de
- (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: Michael Rotschopf) bei der Agentur Lux
Einzelnachweise
- ↑ Michael Rotschopf bei castforward.de, abgerufen am 23. Januar 2022
- ↑ Seite zu "In der Falle" in filmportal.de, abgerufen am 9. Dezember 2015
- ↑ siehe auch das Theaterstück Künstler
- ↑ Sweet Home Europa bei ndr.de/kultur. Abgerufen am 9. April 2013.
- ↑ Bello e impossibile oder Die Dohmsche Verführung bei Deutschlandradio.de. Abgerufen am 9. April 2013.
- ↑ Saal 101 – Das Dokumentarhörspiel zum NSU-Prozess
Personendaten | |
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NAME | Rotschopf, Michael |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Film- und Theaterschauspieler |
GEBURTSDATUM | 28. Oktober 1969 |
GEBURTSORT | Lienz |