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vom 04.12.2021, aktuelle Version,

Mirna Jukić

Mirna Jukić
Mirna Jukić mit der Bronzemedaille von den
Olympischen Sommerspielen in Peking 2008
Persönliche Informationen
Name: Mirna Jukić
Nation: Osterreich Österreich
Schwimmstil(e): Brust, Lagen
Verein: SC Austria Wien
Geburtstag: 9. April 1986
Geburtsort: Novi Sad, SR Serbien
Größe: 1,78 m

Mirna Jukić [ˈmiːrna ˈjuːkitɕ] (* 9. April 1986 in Novi Sad, Jugoslawien; verheiratete Mirna Jukić-Berger) ist eine ehemalige kroatisch-österreichische Schwimmerin, die für Österreich startete. Bei den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking gewann sie die Bronzemedaille über 100 m Brust. Über 200 m Brust wurde sie bei den Europameisterschaften 2002 und 2004, sowie über 100 m Brust bei den Meisterschaften 2008 Europameisterin. Auf der Kurzbahn konnte sie über 200 m Brust die Europameisterschaften 2002 und 2003 für sich entscheiden.

Werdegang

Im November 1991 verließ Jukić als damals Fünfeinhalbjährige ihre Heimatstadt Vukovar wegen des Kroatienkrieges. Die Familie flüchtete nach Zagreb und konnte dort wieder Fuß fassen. Im Alter von 7½ Jahren fing Jukić bei HAPK Mladost Zagreb mit dem Schwimmtraining an. Seit September 1996 wurde sie von ihrem Vater Željko Jukić, einem ehemaligen Basketballspieler, trainiert. 1999 übersiedelte die Familie nach Wien. Seit 2000 ist Mirna Jukić auch österreichische Staatsbürgerin und besitzt dadurch zwei Staatsbürgerschaften. Sie schwamm für SC Austria Wien, ihre Disziplinen waren Brust und Lagen. Ihr jüngerer Bruder Dinko ist ebenfalls Schwimmer. Im Juni 2005 maturierte sie im Brigittenauer Gymnasium und studierte dann ein Jahr lang auf der Wirtschaftsuniversität Wien. Im Wintersemester 2007 begann sie ein Publizistikstudium. Ihre Mutter Mirela ist Professorin auf der Schule für angewandte Kunst und Design in Zagreb.

Sportliche Erfolge

Mirna Jukić (2008)

Nach drei Siegen bei der Jugend-Europameisterschaft 2001 in Malta folgten im Dezember desselben Jahres die beiden ersten Medaillen in der allgemeinen Klasse: Silber über 100 m und 200 m Brust bei den Kurzbahneuropameisterschaften in Antwerpen. Die ersten Goldmedaillen gewann sie bei den Europameisterschaften 2002 in Berlin (Langbahn) und Riesa (Kurzbahn) jeweils über 200 m Brust. Im selben Jahr errang sie Bronze über diese Distanz bei den Kurzbahnweltmeisterschaften in Moskau und wurde in Österreich zur Sportlerin des Jahres gewählt. 2003 (Kurzbahn, Dublin) und 2004 (Langbahn, Madrid) folgte jeweils EM-Gold in ihrer Paradedisziplin. Bei der Kurzbahn-Europameisterschaft 2004 in Wien gewann sie Silber über 100 m und 200 m Brust. In Athen nahm Jukić erstmals an Olympischen Sommerspielen teil, wo sie 14. über 100 m und Siebente über 200 m wurde. Dem Gewinn der Bronzemedaille über 200 m Brust bei der Weltmeisterschaft 2005 in Montreal folgte wegen einer Erkrankung (Pfeiffer-Drüsenfieber) eine einjährige Trainings- und Wettkampfpause.

Erst 2007 stand sie bei den Kurzbahneuropameisterschaften in Debrecen wieder am Start, wo sie jeweils Silber über 100 m und 200 m Brust erreichte. Im März 2008 gewann sie bei den Europameisterschaften in Eindhoven Gold über 100 m Brust, Silber über 200 m Brust und Bronze über 50 m Brust. Bei den 63. Österreichischen Staatsmeisterschaften Ende Juli 2008 schien es kurz, als hätte sie mit der Zeit von 02:23,90 min über 200 m Brust einen neuen Europarekord aufgestellt, bis sich herausstellte, dass das 50 m-Becken in Schwechat um 4 cm zu kurz ist. Dadurch war ihr Europarekord ungültig, aber alle von anderen Schwimmern und Schwimmerinnen bei diesen Wettkämpfen erzielten österreichischen Rekorde behielten ihre Gültigkeit.

M. Jukić beim Pflanzen der Mirna-Palme im Wiener Palmenhaus (April  2008)

Bei den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking stellte sie über 100 m Brust im Vorlauf mit 01:07,06 min erneut einen, diesmal gültigen, Europarekord auf, der allerdings wenige Minuten später von Julija Jefimowa mit 01:06,08 min übertroffen wurde. Am 12. August 2008 gewann Jukić im Finale über diese Distanz in 1:07,34 min mit Bronze ihre erste Olympia-Medaille. Es war die erste Olympiamedaille für eine österreichische Schwimmerin in einem Einzelbewerb und die erste für eine Schwimmerin seit den Olympischen Sommerspielen 1912 in Stockholm (4 × 100 m Freistil-Staffel). Am 14. August erzielte Jukić im Semifinale über 200 m Brust mit 2:23,76 min erneut einen Europarekord, den sie im Finale einen Tag später mit 2:23,24 min noch einmal verbessern konnte. Damit errang sie Platz Vier, musste den Europarekord aber zugleich an die drittplatzierte Norwegerin Sara Nordenstam (2:23,02 min) abgeben.

Daneben erreichte sie zahlreiche Weltcupsiege sowie österreichische Meistertitel und konnte mehrere Meetings der „Mare-Nostrum“- und der „Arena“-Serie für sich entscheiden. 2003 und 2008 wurde sie jeweils Gesamtzweite der mit Spitzenschwimmern hervorragend besetzten „Mare-Nostrum“-Serie. Mirna Jukić hält 13 österreichische Rekorde (Stand: August 2008). Im Oktober 2008 wurde Jukić zum zweiten Mal nach 2002 zur österreichischen Sportlerin des Jahres gewählt.

Bei den Kurzbahn-Europameisterschaften im Dezember 2008 in Rijeka erreichte Jukić über 100 m Brust die Bronze-Medaille und stellte mit 1:05,64 min einen neuen österreichischen Rekord auf.[1] Während der österreichischen Hallen-Meisterschaft stellte sie am 28. Februar 2009 über 200 m Brust in 02:22,91 min einen neuen Europarekord auf. Im August desselben Jahres verbesserte sie bei der Schwimmweltmeisterschaft in Rom in Vorläufen über 100 m Brust den österreichischen Rekord und stellte über 200 m Brust einen neuen Europarekord auf, im Finale erreichte sie den dritten Platz. Im November 2009 wurde Jukić zum dritten Mal nach 2002 und 2008 zur österreichischen Sportlerin des Jahres gewählt.

Ihren letzten Wettkampf bestritt sie am 9. August 2009 bei den österreichischen Staatsmeisterschaften in St. Pölten und erklärte am 23. September 2010 mit dem Leistungssport aufzuhören.[2]

Privates

Mirna Jukić ist seit 2015 mit dem österreichischen Volleyballer Alexander Berger (* 1988) verheiratet.[3] Seit 2017 und 2019 sind die beiden Eltern zweier Kinder.

Rekorde

Österreichische Rekorde (12)
50 m Brust 00:31,32 min 1. August 2009 Rom
100 m Brust 01:06,58 min 27. Juli 2009 Rom
200 m Brust 02:21,97 min 30. Juli 2009 Rom
200 m Lagen 02:13,29 min 26. April 2009 Wien
4×100 m Lagen (mit Polansky, Stecher und Zahrl) 04:21,31 min 10. August 2003 Wels
50 m Brust (Kurzbahn) 00:30,54 min 10. April 2008 Manchester
100 m Brust (Kurzbahn) 01:05,24 min 21. Dezember 2008 Wien
200 m Brust (Kurzbahn) 02:19,23 min 20. Dezember 2008 Wien
100 m Lagen (Kurzbahn) 01:01,59 min 30. November 2008 Wien
200 m Lagen (Kurzbahn) 02:09,07 min 21. Dezember 2008 Zagreb
4×200 m Freistil (Kurzbahn) (mit Gimborn, Stecher und Zahrl) 08:26,43 min 7. März 2003 Wiener Neustadt
4×100 m Lagen (Kurzbahn) (mit Polansky, Stecher und Zahrl) 04:01,47 min 9. März 2003 Wiener Neustadt
(Stand: 31. Dezember 2009)
Kroatische Rekorde (1)
200 m Brust 2:27,63 min 2001
(Stand: 24. April 2011)[4]

Auszeichnungen

Mirna Jukić und Wolfgang Loitzl mit den Auszeichnungen als Österreichs Sportler des Jahres 2009

Sonstiges

  • Mirna Jukić hat während der Handball-Europameisterschaft 2010, die in Österreich stattgefunden hat, als Team-Guide des Kroatischen Nationalteams mitgearbeitet.[5]
  • 2011 tanzte sie in der Neuauflage der Dancing Stars mit Profi Gerhard Egger mit.[6]
  • Mirna Jukić unterstützt seit einigen Jahren das Sozialprojekt Mirno More Friedensflotte, an dem sie 2011 zum Ersten Mal auch aktiv teilgenommen hat.[7] Für dieses Engagement wurde sie 2014 als Sportlerin mit Herz ausgezeichnet.
  • Ende September 2012 gab sie ihr Debüt, auf ORF SPORT + als Moderatorin des Kinder-, Jugend- und Schulsportmagazines „Schule bewegt“[8]

Literatur

  • Mirna Jukić mit Martin Sörös: Unter Wasser, über Leben. Verlag Wolfgang Drabesch, Wien 2011. ISBN 978-3-9501089-6-5
Commons: Mirna Jukić  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Jukic holte Kurzbahn-EM-Bronze über 100 m Brust
  2. Mirna Jukic steigt aus dem Wasser (Deutsch) Der Standard. 23. September 2010. Abgerufen am 23. September 2010.
  3. Kroatischer Schwimm-Verband
  4. (Memento des Originals vom 2. Januar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.euro2010.at
  5. http://enterprise.orf.at/ (Memento des Originals vom 7. November 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/enterprise.orf.at
  6. http://www.ocean7.at/news,id1626,mirna_jukic_bei_friedensflotte_2011.html
  7. (Memento des Originals vom 5. September 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kundendienst.orf.at

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Mirna Jukic und Wolfgang Loitzl , die österreichischen Sportler des Jahres 2009. Eigenes Werk Manfred Werner / Tsui
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Die österreichische Schwimmerin Mirna Jukic bei der Pflanzung einer Chinesischen Schirmpalme ( Livistona chinensis ) im Schönbrunner Palmenhaus in Wien , die ihr zu Ehren 'Mirna-Palme' getauft wurde. Eigenes Werk Manfred Werner - Tsui
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Die österreichische Schwimmerin Mirna_Jukic mit der Bronzemedaille, die sie bei den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking gewann. Eigenes Werk Manfred Werner / Tsui
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