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vom 04.04.2015, aktuelle Version,

Monteggia-Fraktur

Klassifikation nach ICD-10
S52.21 Monteggia-Fraktur
ICD-10 online (WHO-Version 2016)

Die Monteggia-Fraktur ist ein 1813 zuerst von Giovanni Battista Monteggia beschriebener Kombinationsbruch des Unterarmes. Es bricht der körpernahe (proximale) Anteil der Elle. Gleichzeitig wird das Speichenköpfchen zum Körper hin ausgerenkt – also nach ventral und lateral luxiert.

Röntgenaufnahme einer Monteggia-Fraktur bei einem Kind. Neben dem unschwer erkennbaren Bruch der Elle besteht eine Verrenkung der Speiche. Das noch nicht verknöcherte Speichenköpfchen (blauer Pfeil) sollte dem Knochenkern des Oberarmköpfchens (roter Pfeil) genau gegenüberstehen.

Ursachen

Die Monteggia-Fraktur ist meistens Folge eines Unfalls, bei dem hohe Energien wirken. Die meisten solcher Verletzungen entstehen bei Verkehrsunfällen. Außerdem kann die Fraktur bei einem Sturz auf den Unterarm während der Beugung des Ellbogens oder beim Parieren von Schlägen mit dem Unterarm entstehen.

Bei Kindern ist der Verletzungsmechanismus der Sturz auf den im Ellenbogen gestreckt pronierten Arm.

Diagnose

Die Diagnose einer Monteggia-Fraktur wird im konventionellen Röntgenbild gestellt. Dabei wird der Unterarm mit dem Ellenbogen von vorne und von der Seite geröntgt. Insbesondere in der seitlichen Betrachtung kann man beurteilen, inwieweit das Speichenköpfchen ausgerenkt ist. Das Radiusköpfchen muss in beiden Ebenen (!) auf das Capitulum humeri zentrieren.

Häufige Ursache des Nicht-Erkennens ist, dass der Ellenbogen nicht oder nicht beurteilbar mit abgebildet ist.

Ist das Radiusköpfchen bei Kleinkindern noch nicht knöchern angelegt, kann die korrekte Zentrierung im Ultraschall nachgewiesen werden.

Einteilung

Die Monteggia-Fraktur wird nach der AO-Klassifikation bzw. nach Bado[1] eingeteilt. Bado unterscheidet vier Typen:

Typ Frakturstelle Abknickung der Fraktur Luxation
I proximales Drittel der Ulna nach ventral ventral
II proximales Drittel der Ulna nach dorsal dorsal
III Metaphyse der Ulna lateral oder anterolateral
IV proximales Drittel von Radius und Ulna ventrale Luxation des Radiusfragments

Die Typ-I-Fraktur macht etwa 60–80 % aller Monteggia-Frakturen aus.

Komplikationen

Bei einer Monteggia-Fraktur können der Nervus radialis (→ Radialislähmung) und die Gefäße der Ellenbeuge geschädigt werden. In der Folge kann es zum Kompartmentsyndrom kommen. Weiterhin können das Speichenköpfchen gebrochen und die Bänder des Ellenbogengelenkes ausgerissen sein.

Therapie

In der Regel wird nach exakter Reposition der Bruch der Elle operativ durch Metallplatten, bei Kindern durch intramedulläre Schienung, stabilisiert. Eventuell müssen die Bänder der Speiche genäht werden. Eine Ruhigstellung im Gips für drei bis vier Wochen folgt der chirurgischen Therapie.

Übersehene Radiusköpfchenluxation

Wird die Fehlstellung des Radiusköpfchens nicht entdeckt, kommt es zur Ausheilung in Fehlstellung mit Bewegungseinschränkung. Eine Therapie ist dann deutlich aufwendiger, die Prognose hängt u. a. vom Alter des Kindes und der Dauer der Luxationsstellung ab.[2]

Siehe auch

  Commons: Monteggia-Frakturen  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Galeazzi-Fraktur

Literatur

Einzelnachweise

  1. J. L. Bado: The Monteggia lesion. In: Clin Orthop. 1962, 50, S. 71–86.
  2. T. Slongo, F. F. Fernandez: Die fehlverheilte Monteggia-Verletzung im Kindes- und Jugendalter. In: Der Unfallchirurg. 2011. doi:10.1007/s00113-011-1961-6
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