Ontogenese
Unter der Ontogenese oder Ontogenie (von griechisch ὀντογένεση; Kompositum aus ὄν on, „das Seiende“ und γένεσις génesis, „Geburt“, „Entstehung“) versteht man allgemein die Geschichte des strukturellen Wandels einer Einheit ohne Verlust ihrer Organisation.
Im engeren Sinne:
- in der Biologie und Medizin die Entwicklung des einzelnen Lebewesens von der befruchteten Eizelle zum erwachsenen Lebewesen (nach Ernst Haeckel 1866).
- in der Entwicklungspsychologie und Psychoanalyse die individuelle (psychische) Entwicklung (präziser: Psychogenese).
In der Biologie ist der Gegenbegriff Phylogenese; das ist die Geschichte des Stammes alles Lebenden und dessen Verzweigungen (angewandt aber auch auf Ausschnitte des Gesamtsystems – Verwandtschaftsgruppen – bis herunter zur einzelnen biologischen Art).
Somatogenese
Beim Embryo entwickeln sich nach und nach Organanlagen, aus denen Organe entstehen, in denen wiederum die Zellen (zu Geweben zusammengefasst) sich weiter spezialisieren.
Biogenese
Die biologische Ontogenese eines vielzelligen Organismus lässt sich in die Phasen Zeugung → Blastogenese → Embryogenese → Fetogenese → Geburt → Säuglingsphase → Kleinkindphase → Juvenilstadium → Pubeszenz → Adoleszenz → Klimakterium → Seneszenz → Tod einteilen.
- Bei Pflanzen nach Hans Mohr: Embryonale Phase → Vegetative Phase → generative Phase → Seneszenz
- Bei Getreide nach Gerhard Geisler: Keimung → Sämlingswachstum → Bestockung → Streckungswachstum der Stängel → Wachstum des Blütenstandes → Blütenstand tritt hervor → Anthesis → Milchstadium der Reife → Teigreife → Reifephase → Ruhephase
Siehe auch
Weblinks
- www.biologie.uni-hamburg.de - Wachstum und Differenzierung bei Pflanzen
- www.uni-saarland.de - Ontogenese der Affekte