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vom 02.02.2019, aktuelle Version,

Otto Balthasar von Thun

Otto Balthasar von Thun (* 5. September 1721 in Schossin; † 28. Juni 1793 in Wriezen) war preußischer Generalleutnant, Chef des Dragoner-Regiments Nr. 3, Generalinspekteur der pommerischen Kavallerie sowie Domherr in Havelberg und Amtshauptmann von Johannisburg.

Leben

Herkunft

Seine Eltern waren Philipp Christoph von Thun und Dorothea Magdalena von Halberstadt.

Militärlaufbahn

Nach dem Willen seiner Eltern sollte er studieren, ging 1738 aber lieber in kaiserliche Dienste und kam zum Regiment Schwarzburg. Das Regiment sollte bei den Streitigkeiten zwischen dem Herzog Karl Leopold von Mecklenburg und der Ritterschaft in Mecklenburg vermitteln. Dort wurde er 1740 Fähnrich.

1741 wechselte er in preußische Dienste und kam als Seconde-Lieutenant in das neuerrichtete Dragoner-Regiment Nr. 9 (Nassau). Er kam zur Schwadron des Oberst von Kyau, die in Strehlen stand. Thun nahm damit am Ersten Schlesischen Krieg teil, wo er sich bei der Belagerung und Eroberung von Neisse auszeichnete. Das Regiment war erst im Januar 1742 vollständig und konnte sich gleich bei Nappagedel in Mähren beweisen.

Zu Beginn des Zweiten Schlesischen Krieges wurde Thun Premier-Lieutenant. 1745 kämpfte er bei Hohenfriedberg. Das Regiment war erst bei der Reserve und vertrieb bei der Verfolgung des Feindes das Grenadier-Bataillon Schönberg. Anschließend wurde es nach Oberschlesien verlegt. Dort wurden die Österreicher vertrieben und Kosel eingenommen.

Nach dem Krieg, 1753, wurde er Stabshauptmann. Zu Beginn des Siebenjährigen Krieges wurde das Regiment der Armee des Feldmarschalls Schwerin zugeordnet. In der folgenden Schlacht bei Prag wurde Thun durch einen Schuss und elf Hiebwunden verletzt. Nach dem Tod des Oberst Winterfeld, dem Kommandeur der 5. Schwadron, wurde er dessen Nachfolger. Im Gefecht bei Troppau hatte das Regiment hohe Verluste. Daher musste es in seinen Kanton zurück, um Mannschaften und Material zu ergänzen, eine Aufgabe, die Thun übertragen wurde.

Im September 1758 wurde er zum Major und 1759 zum Kommandeur des Regiments befördert. Er führte das Regiment in der Schlacht bei Kunersdorf. Das Regiment kam dann zum Korps Fink, das zum Entsatz von Dresden aufgestellt worden war, aber noch bevor es die Stadt erreichte, hatte diese sich ergeben. Daraufhin kam es zur Armee des Prinzen Heinrich nach Strehlen.

Er kam zum General Wunsch, der ihm ein österreichisches Korps entgegen schickte, das sich auf dem Weg nach Wittenberg gemacht hatte. Das Korps des Generalfeldzeugmeisters Gemmingen bestand aus zwei Grenadier-Bataillonen. Bei dem erfolgreichen Angriff der Preußen bei Meuro konnten der Generalfeldzeugmeister, zwei Stabsoffiziere, 20 Subalterne und 1400 Grenadiere gefangen genommen werden. Der preußische König Friedrich II. war mit seinen Leuten hoch zufrieden; so erhielt nicht nur Thun den Pour le Mérite, sondern auch alle Stabsoffiziere und Hauptleute. Im Gefecht von Maxen geriet er in Gefangenschaft und verblieb dort bis zum Ende des Krieges.

Nach dem Krieg wurde über alle Generäle und viele Offiziere von Maxen das Kriegsgericht gehalten. Thun muss gut davongekommen sein, denn er wurde 1765 Kommandeur des Dragoner-Regiments Nr. 1 (Zastrow). 1769 wurde er zum Oberstleutnant befördert und 1777 zum Generalmajor und Chef des Dragoner-Regiments Nr. 3 (Alvensleben).

Als 1778 der Bayrische Erbfolgekrieg ausbrach, hatte er eine Brigade mit dem Dragoner-Regiment Nr. 2 (Krockow). Als der General Wurmser bei Burkersdorf angriff, konnte er sich gut halten, ebenso am 25. Oktober 1778 bei einem nächtlichen Angriff von Husaren und Kroaten bei Meckern. Auf Vorschlag von Thun erhielten alle Stabsoffiziere den Pour le Mérite. Thun selber erhielt vom König dafür die Präbende von Havelberg. Als 1780 der General Lölhöffel starb, erhielt Thun zusätzlich die Generalinspektion der pommerischen Kavallerie und die Amtshauptmannschaft von Johannisburg. 1787 wurde er vom König Friedrich Wilhelm II. zum Generalleutnant ernannt und 1788 erhielt er seinen erbetenen Abschied mit einer Pension von 1500 Talern.

Er zog sich nach Wriezen zurück, wo er 1793 starb. Auf dem Friedhof wurde für ihn ein Denkmal aufgestellt.

Familie

Er war seit 1745 mit Charlotte Scholtz von Liebeneck verheiratet. Sie war die Witwe des Heinrich von Haßlingen aus dem Haus Kottwitz. Er hatte mit ihr einen Sohn und zwei Töchter:

  • Magdalena Friedrike (* 1750; † 15. Dezember 1795) ∞ Christian Friedrich Georg Ludwig von Pastau (1737–1805), preußischer Generalmajor
  • Philipp Otto Balthasar (* 1751; † 27. August 1816) ∞ Agnes Louise von Dalwig (* 22. Dezember 1756; † 8. September 1796) Tochter des Generals Georg Ludwig von Dalwig
  • Caroline Catharina Henriette (* 22. Januar 1753; † 23. Februar 1820) ∞ Carl Friedrich Wilhelm von Lange (* 3. September 1735; † 18. August 1803), Herr auf Teschenau

Literatur

  • Anton Balthasar König: Otto Balthasar von Thun. In: Biographisches Lexikon aller Helden und Militairpersonen, welche sich in Preußischen Diensten berühmt gemacht haben. Band 4. Arnold Wever, Berlin 1791, S. 95 (Otto Balthasar von Thun bei Wikisource [PDF]).