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vom 19.03.2021, aktuelle Version,

Paul Wertheimer

Paul Wertheimer (* 4. Februar 1874 in Wien; † 19. März 1937 ebenda) war ein österreichischer Schriftsteller und Jurist.

Leben

Wertheimer wuchs als Kaufmannssohn in Wien auf. Er besuchte gemeinsam mit Hugo von Hofmannsthal das Akademische Gymnasium. Nach Studien der Rechtswissenschaften in Wien und Zürich promovierte er zum Dr. iur. Neben seiner Tätigkeit als Anwalt arbeitete Wertheimer auch als Feuilletonist der Neuen Freien Presse. Eine Auswahl von Kritiken erschien 1921 in dem Band Kritische Miniaturen.

Tätig war Wertheimer auch auf dem Gebiet der Lyrik. Einige der Gedichte vertonte Alexander von Zemlinsky in seinem Zyklus Herbsten (1895–1897 entstanden), eines Eduard Kreuzhage 1913 (in: Vier Gedichte, op. 14). Wertheimer schrieb das Libretto für Oscar StrausSingspiel Das himmelblaue Zelt (1914). Helmuth Kiesel zählt ihn „zur Gruppe der Jungwiener Autoren um Hermann Bahr und Arthur Schnitzler[1]. Karl Kraus griff in der Fackel Wertheimer scharf an: „Der Advokat Paul Wertheimer, der vom Theater weniger versteht als eine Kuh von Jurisprudenz, während sie bestimmt bessere Lyrik macht.“[2]

Daneben schrieb Wertheimer auch Stücke für das Theater. Menschen von heute wurde 1924 an der Wiener Volksbühne uraufgeführt. Die Übersetzung von Oscar Wildes theoretischer Schrift Die Seele des Menschen unter dem Sozialismus stammt von Wertheimer. Er zählte zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch zu den maßgebenden Mitarbeitern der Wiener Zeitung.[3]

Auszeichnungen

  • 1919: Bauernfeindpreis
  • 1929: Volkstheaterpreis

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Gedichte. Leipzig 1896.
  • Neue Gedichte. München 1904.
  • Brüder im Geiste. Ein Kulturbilderbuch. Deutsch-Österreichischer Verlag, Wien-Leipzig 1923.
  • Respektlose Geschichten. Amalthea, Zürich u. a. 1930.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Kiesel, Helmuth: Geschichte der deutschen Literatur Bd. 10: Geschichte der deutschsprachigen Literatur 1918 bis 1933. C.H. Beck, München 2017, ISBN 978-3-406-70804-6, S. 340.
  2. Karl Kraus: Die Fackel. Band 9, Nr. 613–723, 1923, S. 43.
  3. Rebecca Unterberger: Vom Diarium zur Zeitung: Wiener Zeitung auf litkult1920er.aau.at, verfasst März 2017, redaktionell ergänzt Februar 2019