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vom 22.07.2022, aktuelle Version,

Phasia hemiptera

Phasia hemiptera

Phasia hemiptera

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Zweiflügler (Diptera)
Familie: Raupenfliegen (Tachinidae)
Unterfamilie: Phasiinae
Gattung: Phasia
Art: Phasia hemiptera
Wissenschaftlicher Name
Phasia hemiptera
(Fabricius, 1794)
Phasia hemiptera ♀ Mitte Juli auf Wilder Möhre
Phasia hemiptera ♀ Frontansicht
Weibchen auf Blüte. (Video, 1m15s)

Phasia hemiptera, syn.: Alophora hemiptera, ist ein Zweiflügler aus der Familie der Raupenfliegen (Tachinidae). Im Unterschied zu der Mehrzahl der Arten der Familie parasitieren ihre Larven nicht an Schmetterlingsraupen, sondern an Wanzen. Das Artepitheton hemiptera entspricht dem Namen der Ordnung der Schnabelkerfe, zu denen die Wanzen gerechnet werden. Deswegen wird die Art gelegentlich auch mit Wanzenfliege eingedeutscht. Das imposante Männchen ist leicht an den breiten Flügeln mit schillernden blauschwarzen Flecken zu erkennen.

Merkmale

Phasia hemiptera erreicht eine Körperlänge von acht bis zwölf Millimetern. Im Gegensatz zu den meisten Raupenfliegen ist bei ihr der Körper nur schwach beborstet. Der Hinterleib ist stark abgeplattet und orange behaart. Er trägt einen dunklen Rückenstreifen. Bau und Färbung der Flügel unterscheiden sich bei Männchen und Weibchen (Sexualdimorphismus). Die Weibchen haben gleichmäßig durchsichtige Flügel, sie sind jedoch breiter als die der ähnlichen Stubenfliege. Die Männchen besitzen noch breitere Flügel mit einem nach außen gebogenen Vorderrand. Ihre Flügel sind blauschwarz gefleckt oder auch ganz dunkel.

Der Brustabschnitt ist oberseits dunkel, nicht golden. Die Hinterbeine sind in der Regel basal rötlich gelb. Bei der ähnlichen Ph. aurulans sind sie gleichförmig dunkel gefärbt. Ein sicheres Merkmal ist die orangerote Färbung der seitlichen Thoraxbehaarung, die in Europa bei keiner anderen Art aus der Unterfamilie Phasiinae anzutreffen ist.[1]

Lebensweise

Die Eier werden an großen Baumwanzen der Gattungen Palomena und Pentatoma abgelegt. Die Larven schlüpfen nicht unmittelbar nach der Eiablage, sondern erst 52 bis 91 Stunden später und fressen sich anschließend in die Wanze hinein. Sie ernähren sich vom Körpergewebe ihrer Wirte und bewirken deren Tod. Die Verpuppung erfolgt nach ungefähr zwei Wochen. Die adulten Tiere schlüpfen nach zweieinhalb bis vier Wochen, wobei die Männchen früher als die Weibchen erscheinen. Männchen leben maximal 31 Tage, Weibchen hingegen nur 21. Im Freigelände überleben die Individuen nur etwa zwei Wochen und breiten sich dabei 250 bis 900 Meter weit aus. Die Tiere sind träge, fliegen nur ungern auf und setzen sich bereits nach kurzem Flug wieder. Sie ernähren sich von Blütenpollen.

Verbreitung

Die Art ist im wärmeren Zentraleuropa weit verbreitet. Die adulten Tiere findet man von Juni bis September auf vielen Blütenpflanzen, häufig auf Doldenblütlern und Korbblütlern, an trockenen und warmen Standorten. Die erste Generation erscheint dabei Mitte April bis Mitte Juni, die zweite Mitte Juli bis Ende September. Nach Südeuropa werden die Vorkommen seltener. Das Ausbreitungsgebiet dehnt sich zunehmend nach Norden aus, wodurch die Art sich jetzt auch in Dänemark, Litauen, Norwegen und Schweden findet. Nach Osten kommt sie bis Sibirien und Japan vor.[2][3]

Quellen

Einzelnachweise

  1. Gammelmo, Ø. & Sagvolden, B. A.: The tachinid fly Phasia hemiptera (Fabricius, 1794) (Diptera, Tachinidae) in Norway. Norw. J. Entomol., 2007, Vol. 54, 51–54. online (PDF; 1,30 MB)
  2. T.O. Markova New Host and Distribution Data of Tachnid Flies of Subfamils Phasiinae in Siberia and Russian Far East Far Eastern Entomologist Number 75: 1–8 ISSN 1026-051X July 1999 online (PDF; 222 kB)
  3. Erika Lutovinas et al.: "A Supplement to the Diptera Fauna of Lithuania" Acta Zoologica Lituanica, 2003, Vol. 13, Num. 4; ISSN 1648-6919 online@1@2Vorlage:Toter Link/www.ekoi.lt (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 160 kB)

Literatur

  • Øivind Gammelmo & Bjørn Sagvolden: The tachinid fly Phasia hemiptera in Norway. Norw. J. Entomol. 54, Mai 2007: S. 51–54 (online: PDF)
  • H.-P. Tschorsnig & B. Hertnig: Die Raupenfliegen (Diptera: Tachinidae) Mitteleuropas: Bestimmungstabellen und Angaben zur Ökologie und Verbreitung der einzelnen Arten. Stuttgarter Beiträge zur Naturkunde, Serie A (Biologie) 506, 1994: 170 pp
Commons: Phasia hemiptera  – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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Raupenfliege Phasia hemiptera , Weibchen, Mitte Juli an Wilder Möhre Eigenes Werk Ralf Huber
CC BY 4.0
Datei:2022 07 11 Phasia hemiptera w1.jpg
Raupenfliege Phasia hemiptera , Weibchen, Mitte Juli an Wilder Möhre Eigenes Werk Ralf Huber
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Male Phasia Hemiptera Eigenes Werk PhilippSteigauf
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Phasia hemiptera , Weibchen auf Blüte; gefilmt am 20.7.2010 am Wollenberg/Mittelhessen Eigenes Werk Pristurus
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Piktogramm zum Kennzeichnen von Informationen bei einer Wahl/Abstimmung. Own illustration, 2007 Arne Nordmann ( norro )
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